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Traditionelles Fest, Schopfheim

Eierspringen Eichen

Hat stattgefunden


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Im ursprünglich evangelischen Eichen ist der Karfreitag auch der höchste Kirchentag, auch der Osterhase hat die gleiche Aufgabe wie woanders. Es gibt jedoch in diesem Dorf an Ostern die Besonderheit, dass ein vorchristliches Relikt, das Eierspringen seit ca. 3000 bis 4000 Jahren nahezu ununterbrochen ausgetragen wird.Am Ostermontag fand früher im Dorf die eigentliche Zeremonie statt, die sich heutzutage zu einer grösseren Gaudi am Eichener See verlagert hat.

Der Auftakt vom Eierspringen ist das Einsammeln von frischen, rohen Eiern am Ostersonntagnachmittag. Das Ange-Bäbi und der Bäberich, die ein älteres Paar symbolisieren sollen, gehen in einem alten Gewand (Märgkräfler Tracht) durch das Dorf und sammeln mit den Butzimummel Eier und „Ange“ (Butter) für das Spiel und den „Eierangeball“ ein. Dieses Einsammeln der Eier oblag wohl in der Frühzeit nur etwas gesetzten Personen, wohl der Grossmutter als Stammesführerin einer Sippschaft. Die „alte Kleidung“ soll das Alter der Personen unterstreichen. Dei Butzimummel, Hochzeiter im weissen Hemd und mit roten Bändeln geschmückt, begleiten das Ange-Bäbi und den Bäberich. Die Butzimummel waren früher vermummt, so dass dies eine Deutung von dem Namen sein könnte. Die Kinder im Dorf versuchen die Butzimummel zu necken, diese sind aber mit einer „Saubloodere“ (Stock mit angebundenen, aufgeblasenen Schweinsblasen) bestückt und vertreiben die Kinder.

Am Ostermontag fand früher im Dorf die eigentliche Zeremonie statt, die sich heutzutage zu einer grösseren Gaudi am Eichener See verlagert hat. Ein Läufer legt einzeln Eier auf Sägemehlhäufchen aus, dabei kreist er immer wieder vom Eierkorb zu den Sägemehlhäufchen und legt ein Ei dort ab. Der Läufer zieht dabei immer grössere Bahnen, bis alle Sägemehlhäufchen mit je einem Ei bestückt sind. Anschliessend sammelt er die Eier Stück um Stück wieder ein, so dass die Kreise wieder kleiner werden. Dies ist die Nachbildung vom Lauf des Mondes, er wird grösser und grösser und dann wieder kleiner. Der Mond war für die Kelten der Kalender und für das Leben der Menschen sehr wichtig. Nur wenn der Frühling in der richtigen Zeit einsetzte und die Jahreszeiten nicht gestört wurden, konnte von einer guten Fruchtbarkeit auf dem Feld, bei den Tieren und den Menschen ausgegangen werden. Dieser Mondlauf wird beim Eierspringen symbolisiert. Beim Eierspringen am Ostermontag wird der Zuschauer am Eichener See mit in das Geschehen eingebunden. Die Zuschauer sind die „bösen Geister“, die die Fruchtbarkeiten stehlen wollen, so das der Läufer beim Eier einsammeln nicht mehr auf jedem Sägemehlhäufchen ein Ei findet. Seine Kreise sind dann nicht mehr „ganz so rund“ was für die Altforderen bedeutet, der Mondlauf und somit der Kalender wird übers Jahr gestört sein. Die Butzimummel, die jungen unverheirateten Hochzeiter, dei Wächter des Fruchtbaren, haben die Aufgabe, die ausgelegten Eier zu schützen und somit auch den reibungslosen Umlauf des Mondes zu sichern.

Weiterhin gibt es auch noch zwei Läufer, die nach langer Tradition über die Felder nach Kürnberg in das Gasthaus Sternen laufen und dort eine Flasche Wein holen. In grauer Vorzeit, wo das Eierspringen im Dorf stattgefunden hat, müssen diese Läufer wohl den Segen der Fruchtbarkeit auch auf die Felder gebracht haben.

Preise

Freier Eintritt

Öffnungszeiten

Montag
01.04.2024
14:30 Uhr

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