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Von Liebesglück und Alltagshelden: Mit bwegt mitten im Leben.

Die schönsten Geschichten schreibt das Leben. Von den kleinen Dramen des Alltags bis hin zum großen Wunder der Geburt: Hin und wieder wird die Bahn zum Schauplatz ergreifender Momente, die uns alle bewegen.

Ein Mann und eine Frau sitzen im Zug nebeneinander am Fenster, sie sieht ihn lächelnd an

Ob als Kundenbetreuer:in oder Lokführer:in – die Arbeit in den bwegt-Zügen wird nicht langweilig. Das kann auch Ramona bestätigen: Die gelernte Metzgermeisterin hat den Quereinstieg gewagt und lenkt schon seit vier Jahren Züge bei der Westfrankenbahn. Sie lebt und liebt ihren Beruf, und nicht nur des großen Dienstfahrzeugs wegen. Gerade auch Erlebnisse mit den Fahrgästen machen ihren Arbeitsalltag besonders. 

Vom schüchternen Blick zur Jugendliebe.

Wer jeden Tag mit Reisenden zu tun hat, bekommt so einiges mit. So auch eine sich anbahnende Lovestory: „Jeden Morgen sammeln wir an mehreren Stationen Jugendliche auf dem Weg zur Schule ein“, erzählt die Lokführerin. „Beim regelmäßigen Halten ist mir mal ein Mädchen aufgefallen, das ganz augenscheinlich ein Auge auf einen Jungen geworfen hatte – und irgendwann hat er sie dann auch bemerkt.“ 

Triebfahrzeugführerin Ramona im Führerstand.

Ramona ist eigentlich gelernte Metzgermeisterin, heute lenkt sie aber Züge der Westfrankenbahn. Der Quereinstieg bereut sie nicht, ganz im Gegenteil – auch der Fahrgäste wegen. Bildquelle: privat

Aus schüchternen Blicken wurden erste Annäherungen. „Ich habe schließlich beobachten können, wie die zwei hin und wieder geflirtet haben. Ein halbes Jahr später sind die beiden dann an einem Wochenende zusammen in meinen Zug eingestiegen, und zwar als Paar!“ So durfte Ramona den Beginn einer Jugendliebe miterleben. „Jetzt begrüßen und verabschieden sie sich mit Küsschen – da geht mir schon das Herz auf.“ 

Von kleinen Gesten und großer Freude.

Es sind kleine zwischenmenschliche Momente, die den Arbeitsalltag von Ramona bereichern. „Einmal stand ich mit meinem Zug abfahrbereit, als eine S-Bahn mit einer Schulklasse an Bord einfuhr“, erzählt die Eisenbahnerin. Sie erkannte, dass die Kinder umsteigen wollten, allerdings führt eine lange und hohe Fußgängerbrücke über die Schienen von einem Gleis zum nächsten. „Es handelte sich um eine Klassenfahrt, bepackt mit jede Menge Koffern und Taschen.“ Zum Glück hatte es der Fahrplan Ramona erlaubt, mit der Abfahrt noch so lange zu warten, bis alle 30 Schüler:innen samt Lehrer zwar atemlos, aber wohlbehalten umsteigen konnten. Zum Dank überreichte ihr der Klassenlehrer noch im Zug eine Flasche Wein. „Das war so nett und der Lehrer so glücklich, dabei war das für mich in diesem Moment selbstverständlich.“ 

An Gleis 5 das Licht der Welt erblickt.

Manchmal finden sich Bahnmitarbeitende auch mitten im Geschehen der ganz großen Momente des Lebens wieder, wie zum Beispiel Hande. Die Kundenbetreuerin bei der SWEG Bahn Stuttgart war gerade mit einem bwegt-Regionalzug im Tübinger Bahnhof angekommen, als eine hochschwangere Frau auf dem Bahnsteig plötzlich ihre Wehen bekam. Die Zugbegleiterin fackelte nicht lang, half der werdenden Mutter in einen windgeschützten Bereich und schirmte sie ab vor fremden Blicken. „Die Fruchtblase war geplatzt und dann ging alles ruckzuck.“ Kurzerhand nahm die SWEG-Mitarbeiterin ihre Dienststrickjacke und fing das Neugeborene auf. Ein Kollege hatte in der Zwischenzeit den Rettungsdienst gerufen, der kurz nach der Geburt eintraf und die Versorgung von Mutter und Kind übernahm. Das Baby, ein Junge, kam zwar etwas zu früh auf die Welt, aber letztlich ging alles gut aus – auch dank Hande. Die Klinik dankte ihr später für ihre Hilfe. „Da habe ich mich megagefreut und vor Glück geweint!" 

Ein Fahrgast hält einem Kundenbetreuer in einem bwegt-Regionalzug die elektronische Fahrkarte auf einem Smartphone entgegen.

Kundenbetreuer:innen kontrollieren nicht nur Fahrkarten. Sie sind für die Fahrgäste da, kümmern sich und helfen immer gerne weiter. Bildquelle: Go-Ahead Baden-Württemberg GmbH

Mit Geduld und Ruhe immer zur Stelle.

Wer kennt es nicht: Vor einem Bewerbungsgespräch liegen die Nerven blank. Da ist man auch mal leicht gereizt, besonders wenn dann noch eine Verspätung droht. So erging es auch einem Fahrgast von Go-Ahead, dem während der Fahrt bewusst wurde, dass er seinen Anschlusszug nicht mehr erwischen würde. „Ich war außer mir“, so der Fahrgast, der seinem Unmut auch Luft machte. „Der Kundenbetreuer blieb aber ganz ruhig – trotz meiner sicher nicht sehr netten Ausdrucksweise konnte er mich mit seiner ‚fürsorglichen‘ Art wieder beruhigen.“ Der Mitarbeiter wusste auch zu helfen: Er griff schnell zum Smartphone und suchte in der Fahrplanauskunft direkt nach einer alternativen Reiseroute. „Ich musste zwar einige Male mehr umsteigen, war aber trotzdem fast pünktlich“, berichtet der Fahrgast. „Ohne den Kundenbetreuer wäre ich als Nervenbündel angekommen und hätte mein Gespräch garantiert ‚versemmelt‘ – herzlichen Dank!“ 

Spannender und zugleich abwechslungsreicher kann ein Arbeitsalltag kaum sein: Kundenbetreuer:innen, Lokführer:innen und Co. stehen jeden Tag vor neuen Herausforderungen und sind echte Allrounder. Wer wie sie im Südwesten viel herumkommen will, mit Menschen direkt zu tun haben möchte und mit Hand und Herz dabei ist – für diejenigen ist es der beste Job der Welt

Magazin-Artikel veröffentlicht am 26.03.2024

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