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Was tun, wenn mein Handy aufs Bahngleis fällt?

Das eigene Smartphone auf den Gleisen – passiert mir doch nicht! Doch, wer schnell noch die bwegt-App checkt, gleichzeitig einen Coffee to go-Becher balanciert und dabei in den Zug einsteigt, läuft Gefahr, etwas fallen zu lassen. Und das kann auch mal das Handy sein. Und nun?

Mann hält sich vor Stress den Kopf.

Liegt das Smartphone auf den Schienen gilt: Ruhe bewahren! Bloß nicht auf eigene Faust nach dem verlorenen Hab und Gut auf den Bahngleisen suchen! Hier darf nur Sicherheitspersonal mit Spezialausbildung ran. „Für alle anderen Personen ist das ein absolutes Tabu. Denn der Aufenthalt auf Gleisen ist lebensgefährlich!“, mahnt Nikolaus Hebding. Er ist Leiter des Bahnhofmanagements am Hauptbahnhof in Stuttgart.

Portrait von Nikolaus Hebding.

Nikolaus Hebding weiß, was bei Smartphone-Verlust auf den Gleisen zu tun ist.

Schließlich möchte man sich und andere bei der Rettungsaktion des verlorengegangenen Handys oder Haustürschlüssels nicht in Gefahr bringen! Das unerlaubte Betreten von Gleisen ist nicht umsonst als „gefährlicher Eingriff in den Bahnbetrieb“ eingestuft, wird deshalb bei der Bundespolizei angezeigt und auch bestraft. Nicht auszudenken, wenn es durch solche verbotenen Manöver dann auch noch zu Verspätungen oder Zugausfällen kommt. Das kann dann richtig teuer werden.

Handy auf den Schienen? Bahnmitarbeiter mit roten Mützen helfen weiter!

Glück im Unglück hat, wem an Hauptbahnhöfen ein nicht zu ersetzendes Stück aufs Gleis fällt. Denn dort gibt es Mitarbeiter der Bahn direkt vor Ort. „Das sind die mit den roten Mützen“, erklärt Nikolaus Hebding, „und erste Anlaufstelle in dieser Situation.“ Sie melden den Fall direkt an den Fahrdienstleiter.

DB Mitarbeiter vor dem Bahnhof. Großes DB Schild im Fokus.

Erste Anlaufstelle bei verlorenem Smartphone: DB-Mitarbeiter mit den roten Mützen! Bild: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont

Der kann das Gleis im Normalfall kurzfristig sperren. Das berechtigte lokale Sicherheits- oder Instandhaltungspersonal geht dann in enger Abstimmung über Funk mit dem Fahrdienstleiter auf das gesperrte Gleis und holt das verlorene Handy. Anschließend meldet es dem Fahrdienstleiter, dass das Gleis wieder freigegeben werden kann. Die Einhaltung des Fahrplans hat bei solchen Aktionen natürlich Vorrang.

Hilfe rund um die Uhr: Die 3-S-Zentralen

Und wenn keine Bahnsteigaufsicht zu finden ist? „An den großen Bahnhöfen wie Stuttgart, Mannheim oder Freiburg gibt es die 3-S-Zentralen der Deutschen Bahn für Sauberkeit, Service und Sicherheit, bei denen man den Verlust melden kann“, weiß der leitende Bahnhofsmanager. Ihre Rufnummer hängt an jedem Bahnhof aus und ist auch im Internet zu finden.

Entweder ein anderer Bahnmitarbeiter, eine Bahnmitarbeiterin oder ein Bahnhofsbesucher hilft in einem solchen Notfall mit dem eigenen Telefon aus. Wichtig beim Anruf ist, Gleis und Gleisabschnitt anzugeben, an dem das Eigentum aufs Gleis gefallen ist. Und am besten auch gleich erfragen, welche Fundstelle zuständig ist. Denn dort kann man das verlorene Stück nach erfolgter Rettung wieder bekommen.  

Endlich das verlorene Smartphone abholen

Von der 3-S-Zentrale aus werden dann die Sicherheits- und Instandhaltungskräfte, die sich aktuell im regionalen Einsatz befinden, mit der Bergung des verlorenen Gegenstands beauftragt. Ein paar Tage kann das schon dauern, bis man sein Handy oder den Schlüssel dann wieder bei der Fundstelle abholen kann.

Kein wilder Aktionismus am Bahnhof

Der ultimative Tipp vom Leiter des Bahnhofsmanagements in Stuttgart: „Am Bahnhof einfach nicht tausend Sachen gleichzeitig machen, sondern immer eins nach dem anderen und ganz ohne Hektik. Und vor allem auf andere Fahrgäste achten, um die nicht anzurempeln. Dann läuft man im Normalfall auch nicht Gefahr, einen wichtigen Gegenstand zu verlieren, der im schlimmsten Fall vom Gleis gerettet werden muss.“

Magazin-Artikel veröffentlicht am 05.05.2021

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