Talheimer Leberblümlesweg

Eine wunderschöne Frühlingswanderung, besonders im März zur Blütezeit der Leberblümchen. Der Talheimer Leberblümesweg ist zwar nicht speziell ausgeschildert, die Route ist mit der Beschreibung aber leicht zu finden. 

Die königsblauen Leberblümchen blühen im März zu Hunderten im Seebachtal, sie sind geschützt und selten. Der Name Leberblümchen leitet sich ab von der Blattform. Sie ist dreilappig geteilt, der Umriss erinnert an die menschliche Leber.

Die Blümchen breiten sich dank der sogenannten Ameisenverbreitung aus. Die Samen der Leberblümchen haben ein nährstoffreiches Anhängsel als Lockkörper. Dieser ist für den Verzehr bestimmt. Ameisen verschleppen Samen mit Anhängsel in ihren Bau. Dort keimen sie dann.

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Sehenswert

Die Talheimer Pfarrkirche wurde 837 erstmals urkundlich erwähnt und gehört damit zu den ältesten im Land. Der berühmte spätgotische Schnitzaltar der Bergkirche ist schon lange im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart zu besichtigen. Ein Muttergottesbild (die "Talheimer Pieta"), zu dem bis zum Jahre 1901 Wallfahrten unternommen wurden, befindet sich jetzt auf Schloss Lichtenstein. Eine danebenliegende Beginenklause, erstmals erwähnt im 14. Jhdt., wurde im 17. Jhdt. aufgelöst und existiert nicht mehr.

Nach starken Regenfällen lohnt sich im Seebachtal ein kurzer Abstecher (ca. 1km, in der Route dargestellt) bachaufwärts zur "Seebachquelle". Aus einer als als »Willmandinger Bröller« bezeichneten kleinen Höhle rechts des Weges strömt das klare Wasser dann direkt aus dem Kalkgestein. Märzenbecher säumen den Steilhang. Bei wenig Niederschlägen ist der Bröller kaum aktiv. Dann kommt das Wasser des Seebach fast ausschließlich von verschiedenen kleinen Rinnsalen, die sich aus den Hängen speisen.

Wegbeschreibung

Am Wanderparkplatz „Dicke Buche“ wenden wir uns nach links, vorbei an einem öffentlichen überdachten Grillplatz (blaue SAV-Raute). Der Weg führt mäßig steil bergan durch einen prächtigen Buchenhochwald. Hier blühen im März hunderte der seltenen und geschützten Leberblümchen, aber auch andere Frühblüher wie z.B. der Seidelbast.

Unsere Richtung bestimmt weiter die blaue SAV-Raute mit Wegweisung "Filsenberg / Bolberg". Bald senkt sich der Weg wieder ab bis zum munter plätschernden und mäandernden Seebach. Der Name kommt angeblich von einer Bachaufstauung des Seebachs im Oberlauf, bei der früheren Willmandinger Mühle.

Nach Überquerung des Seebachs begleiten wir den Bachlauf abwärts oder machen bachaufwärts einen kleinen Abstecher von je ca. 1 km hin und zurück zur Seebachquelle ( Karst-Hungerbrunnen). Sie entspringt als „Bröller“, d.h. bei reichlicher Wasserführung „ brüllend“ aus einer kleinen Höhle im geschichteten Felsgestein (Weißjura beta ).

Der reguläre Rundweg folgt aber dem Bachlauf abwärts durch einen schönen Waldabschnitt und schließlich vorbei an Viehweiden bis zum Wochenendhausgebiet. Nach dem Überqueren des Baches am Wanderparkplatz "Seebachtal" führt der Weg durch eine abwechslungsreiche Wiesen-, Weiden- und Heckenlandschaft mit herrlichem Ausblick auf den Albtrauf, vor allem auf den Farrenberg und schließlich wieder zur Talheimer Bergkirche. Am Fahrweg geht es wieder aufwärts zum Wanderparkplatz

Für einen gelungenen Abschluss dieser Wanderung empfiehlt sich ein nochmaliges Ansteuern des o.g. Grillplatzes oder eine Einkehr in einem der Talheimer Gasthäuser. Auch zur Mössinger Gastronomie ist es nicht weit.

Weitere Infos & Links

Normales festes Schuhwerk ausreichend. Kinderwagentauglich (Feinschotter).
Die nächste Bushaltestelle „Schwanen“ befindet sich am unteren Ende der Kirchstraße in der Steinlachstraße (Bushaltestelle Farrenbergstraße).

In der obere Albstraße gibt es eine Bäckerei mit Stehcafé und eine Metzgerei mit Verkaufsautomat.

Startpunkt der Tour

Von der Talheimer Ortsdurchfahrt in die Kirchstraße einbiegen und dieser aufwärts folgen bis zum Wanderparkplatz.

Endpunkt der Tour

Über den Rundweg gelangt man zum Ausgangspunkt zurück.