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Wanderweg

Irene von Byzanz-Weg

Unterwegs auf dem Trauerzug von Irene von Byzanz vom Hohenstaufen zum Kloster Lorch. 

Auf den Spuren der exotischen Gattin des Stauferkönigs Philipp von Schwaben. Sie bot Stoff für tragische Legenden: Sie starb kurz nach der Ermordung ihres Mannes auf dem Hohenstaufen und wurde am Kloster Lorch begraben.

 

Zu Irene von Byzanz: 

Irene von Byzanz wurde geboren um 1180 in Byzanz, der Hauptstadt des christlichen Byzantinischen Reiches, als Tochter des Militäradligen Isaak Angelos.

Ihr Vater wurde 1185 im Zuge einer Revolte als Isaak II. Angelos zum Kaiser erhoben. 1189 zieht Friedrich Barbarossa auf dem 3. Kreuzzug durch das byzantinische Reich. Vor diesem Hintergrund soll Irene dem jüngsten Sohn Barbarossas, Philipp, zur Frau versprochen worden sein. Allerdings war Philipp zu diesem Zeitpunkt noch für eine kirchliche Laufbahn vorgesehen, was ein Heiratsversprechen unwahrscheinlich macht.

1193 wurde Irene mit dem normannischen König in Sizilien und Unteritalien Roger III. verheiratet. Hintergrund dürfte die Absicht gewesen sein, den vorher andauernden Konflikt zwischen Normann und Byzanz zu entschärfen. Roger starb allerdings nur wenige Monate nach der Hochzeit.

1195, nach der Eroberung des normannischen Reiches durch den staufischen Kaiser Heinrich VI., bestimmte dieser die Hochzeit zwischen Irene und seinem jüngsten Bruder Philipp (s.o.), die zu Pfingsten 1197 auf dem Lechfeld bei Augsburg stattfand. Danach nahm Irene als zweiten Vornamen den Namen Maria an. Irene begleitete Philipp zu seiner Krönung als römisch-deutscher König inMainz 1198. In den folgenden Jahren festigte Philipp seine Stellung gegenüber dem Gegenkönig Ottovon Poitou, dem Welfen. Der Minnesänger Walther von der Vogelweide besang Irene als „Rose ohne Dorn, als Taube sonder Gallen“.  Er pries Philipp und Irene als ideales Herrscherpaar und versucht so, den Herrschaftsanspruch Philipps zu untermauern und zu legitimieren.

Im Jahr 1208, es liefen bereits Verhandlungen mit dem Papst über eine Kaiserkrönung Philipps, wurde er in Bamberg vom Wittelsbacher Otto VIII., Pfalzgraf in Bayern, ermordet. Die hochschwangere Irene wurde von staufischen Getreuen auf die Stammburg der Staufer auf den Hohenstaufen gebracht. Dort verstarb sie am 27.08.1208 an Kindbettfieber. Auch das Kind verstarb. Vier Töchter der Irene erreichten das Erwachsenenalter. Über diese und ihre Nachkommen sind sämtliche gegenwärtigen Monarchenfamilien Europas von Irene abstammend.

Der Leichenzug ging vom Hohenstaufen hinunter durch das Beutental nach Lorch, wo im Kloster die Grablege der Staufer war. Diesem Weg folgt der Irene-von-Byzanz-Weg.

Autorentipp

  • Kloster Lorch
  • Beutental
  • Wäscherschloss
  • Ausstellung "Die Staufer"
  • Burgruine Hohenstaufen

Wegbeschreibung

Wie einst der Trauerzug für die Königin Irene Maria von Byzanz beginnt der Wanderweg auf dem geschichtsträchtigen Gipfel des Hohenstaufen ganz in der Nähe der imposanten Stauferstele. Auf der Nordseite dieses prägnanten Berges windet sich der Pfad in Serpentinen hinab und zieht weiter hinunter ins Tal zum Göppinger Stadtteil Maitis. An der hübschen Leonhardskirche vorbei wandert man auf urtümlichem Weg dem Beutental entgegen, überquert den Beutenbach auf einem Holzbrücklein und muss nun auf der Gegenseite hinaufsteigen zur Burg Wäscherschloss. Zurück im Beutental führt der Weg am Beutenhof vorbei schließlich ins Remstal, wendet sich westwärts zur Stadt Lorch, die durchquert wird. Nun geht es noch hoch zum Kloster Lorch, wo die Königin einst ihre letzte Ruhe fand und wo der Wanderweg endet.

Startpunkt der Tour

Gipfel Hohenstaufen
  • Von Stuttgart oder Ulm kommend auf der B10 Ausfahrt Göppingen (bei Möbel Rieger), dann Heininger Straße und Hohenstaufenstraße folgen bis Hohenstaufen.
  • Von der A8 Ausfahrt Kirchheim unter Teck-Ost auf B297. In Bartenbach auf Lerchenberger Straße und über L1075 nach Hohenstaufen.

Endpunkt der Tour

Kloster Lorch

Offizieller Inhalt von Landkreis Göppingen

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