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Radtour

Rhein-Fähren-Tour

Diese Rundtour in der Rheinebene ist nahezu flach und daher auch für Kinder und Radanfänger gut zu schaffen. Die Tour besticht durch seine Abwechslung: zwei Überfahrten über den Rhein mit der Fähre, die Geschichte der alten Rheinarmen, die imposante Wasserströmen wenn man direkt am Fluss radelt und vor allem die wunderschöne Natur entlang den alten Seitenarmen des Rheins in dem viele Tiere ihr Habitat haben.

 

Die Geschichte des Rheins bei Ketsch:

Ketsch gehörte früher nicht zur Kurpfalz und war bis zur Rheinbegradigung im 18. Jahrhundert ein wichtiger Warenumschlagsplatz. In Ketsch war auch eine wichtige Fährverbindung über den Rhein nach Speyer. Der überall bekannte Spruch wonach man über Ketsch und Brühl nach Antwerpen kommt, stammt  aus der Zeit als hier in Ketsch an der heutigen Rheinbrücke alljährlich ein riesiges Holzlager aufgeschichtet wurde um die gesammelten Stämme zu großen Flößen zusammenzubinden. Das Holz das aus dem Schwarzwald und den Vogesen kam, sollte in Antwerpen verkauft werden. Menschen die eine billige Fahrt nach Antwerpen und weiter in die neue Welt auswandern wollten, benutzten die Floße als kostengünstiges Transportmittel. Ungefähr dort wo sich heute die Rheinbrücke befindet war auch die alte Fähre über den Rhein.

Damals war der Rhein erst ab Speyer und Ketsch mit größeren Schiffen befahrbar. Der heute durch die Rheinbegradigung trocken gelegte riesige Hockenheimer Rheinbogen mit seinen Untiefen war das letzte Hindernis. Ab Ketsch war das Rheintal enger, das Auenland nicht mehr so breit und der Rhein wechselte nicht so häufig seinen Lauf. 

Unmittelbar an der Ketscher Rheinbrücke befindet sich der Parkplatz für das Backfischfest das jedes Jahr auf der Bruchwiese in der ersten Augustwoche stattfindet. Auch die Rheinhalle und die Ketscher Bäder befinden sich hier. An diesem Parkplatz beginnt unsere Tour.

 

Wichtiger Hinweis:

Die Fähren sind nicht immer im Betrieb!!!  Bevor Ihr losradelt, solltet Ihr unbedingt die Betriebszeiten der beiden Fähren im Netz überprüfen:

  • Neptun Fähre bei Rheinhausen fährt normalerweise immer Freitags, Samstags, Sonntags und an gesetzlichen Feiertagen zwischen 11.00 und 20.00 Uhr. Im Winter nur bis 19.00 Uhr. In Betrieb ist sie nur zwischen den Osterferien bis zum Ende der Herbstferien. Die Einzelfahrt mit Fahrrad kostet Stand Feb. 2022 2,50 €.
  • Kollerfähre bei Brühl

Wenn eine der beiden Fähre nicht in Betrieb ist, macht diese Radtour wenig Sinn. Im „Notfall“ kann die Salierbrücke in Speyer als Umweg dienen.

Autorentipp

  • Die Storchennester bei Rheinhausen
  • Die zweifache Rheinüberquerung mit der Fähre.
  • Der Speyerer Dom

Nimm ausreichend Wasser und einen kleinen Snack mit. So bist Du nicht auf die Pausen während der Tour angewiesen.

Wegbeschreibung

Von der alten Ketscher Rheinbrücke radeln wir in Richtung Süden bis zum Kraichbach, wo wir am Bootshaus links abbiegen. Wer möchte kann alternativ auf dem „Uferdamm“ fahren. An der Fußgängerbrücke biegen wir rechts in die weite Rheinebene ab. Eine Infotafel am Wegesrand erklärt wie die Rheinebene hier früher immer wieder überflutete und wie das Wasser sogar als Kriegsmittel eingesetzt wurde.

Nach dem Johanneshof - unsere erste Einkehrmöglichkeit - sehen wir schon die imposante asymmetrische Hängebrücke der Autobahn A61. Etwas weiter bemerken wir auch den Speyerer Dom. Beide Bauwerke werden uns während der gasamten Tour begleiten. Unter der A61 hindurch geht bis zur L722, die wir überqueren um nach ca. 200m rechts abzubiegen. Wir fahren bis zur Rheinbrücke (Salierbrücke) bei Speyer und biegen links parallel zum Rhein ab. Rechterhand bemerken wir Rheinauen die bei Hochwasser immer noch überflutet werden. Die Rheinauen sind ein Rückzugsort für viele Vögelarten.

Nach einem kurzen Stück entlang der B39 haben wir rechts eine offizielle Abbiegemöglichkeit um das Naturschutzgebiet aus der Nähe zu erkunden. Wir gelangen so bis direkt an den Rhein, den wir jetzt ungestört von Autos auf uns wirken lassen können. Alternativ können wir entweder den Uferweg unten oder den Hochwasserschutzdamm befahren. Zwischen Altlußheim und Rheinhausen verläuft unsere Route wieder etwas weg vom Rhein und hin- und wieder klappert es auch mächtig aus dem Wald… Richtet Euren Blick jetzt unbedingt auf die Baumkronen rechts: hier hausen unzählige Klapperstorche in ihren Nesten, die sie hoch über dem Boden auf zum Teil abgebrochen Baumstämmen erbaut haben.

In Rheinhausen erreichen wir unsere erste Fähre. Die Fahrt mit der Neptun Fähre ist ein tolles Erlebnis, denn erst auf dem Wasser spürt man wie die Fähre gegen den Wasserstrom ankämpfen muss. Erst nachdem die Fähre in einem Bogen in einem alten Seitenarm des Rheins wieder anlegt, lässt die Strömung nach. Diese Fähre hat eine lange Geschichte. Im Jahre 1552 errichtete in Rheinhausen die Familie Taxis ein Posthaus. Auf Anweisung von Kaiser Maximilian I. wurde hier die erste regelmäßig betriebene Postroute in Betrieb genommen. Die Route Innsbruck/Brüssel führte hier mit der Fähre über den Rhein.

Nach der Fährfahrt verfolgen wir unseren Weg durch den Wald in Richtung Speyer. So bald wir aus dem Wald sind, bemerken wir schnell die Silhouette des Speyerer Doms. Entlang des Flugplatzes radeln wir Richtung Speyer. Am Ende des Flugplatzes bemerken wir viele Flugzeuge, Lokomotiven und ein U-Boot. Denn hier befindet sich das Technikmuseum Speyer, für das sich genauso wie für das Schwestermuseum in Sinsheim ein Besuch lohnt. Bevor wir zum imposanten Dom radeln, gibt es rechts von uns noch einige Biergärten in Rheinufernähe die uns Gelegenheit für eine Pause bieten. Statt geradeaus zu radeln, empfehle ich den Dom zu umrunden und das imposante Bauwerk von der Vorderseite anzuschauen.

Speyer ist eine der ältesten Städte Deutschlands und steckt voller Geschichte. Sehenswürdigkeiten sind der alte Bischofssitz, die Maximilianstraße die der Dom mit dem 55m hohen „Altpörtel“ verbindet, Klöster und weitere Kirchen. Außerdem gibt es die immer noch sichtbare Spuren des pfälzischen Erbfolgekriegs und die jüngere Geschichte von Speyer als Garnisonsstadt der Franzosen nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ab Speyer, die am Rheinyachthafen für einen Moment den Eindruck einer Hafenstadt am Mittelmeer erweckt, fahren wir dem Rhein entlang Richtung Otterstadt. Wieder kommt die imposante Autobahnbrücke über den Rhein ins Blickfeld. Wir lassen die Otterstädter Stickelspitzer links liegen. Stickelspitzer? Ein Stickel ist Kurpfälzisch und bezeichnet einen angespitzten Stab. Wer Zeit hat kann sich in Otterstadt den Stickelspitzer Brunnen ansehen, der erklärt warum die Otterstädter so heißen.

Weiter geht es durch die Rheinauen. Auch wenn die Flussarme ihre ursprüngliche Dynamik verloren haben, sind die Rheinauen immer noch besonders schön. Hier findet man Abgeschiedenheit in der noch vorhandenen Wildnis und der Natur. Es lohnt sich anzuhalten und sich umzusehen. Nach einigen Windungen führt die Straße auf die Kollerinsel die schon wieder zu Baden-Württemberg gehört.

Der Kollerhof am Rheinufer bietet die Möglichkeit einzukehren oder lieber gleich die Kollerfähre zurück zum rechten Rheinufer zu nehmen. Die Ketscher Fähre wurde nach der Rheinbegradigung durch Tulla hierher verlegt, um auch nach dem Durchstich die Möglichkeit den Rhein zu queren beizubehalten. Nach der Fährfahrt radeln wir am Altrhein entlang wieder nach Ketsch. Am Brühler Schützenhaus bzw. am Restaurant „der Grieche“ nehmen wir rechts den alten Fährweg nach Ketsch und gelangen so an unseren Ausgangspunkt an der Ketscher Rheinbrücke. Lasst Euer Rad unbedingt mal über die sehenswerte hölzerne Brücke ausrollen, den sie ist komplett aus Holz gebaut und überdacht.

Ausrüstung

Dem Wetter angepasste Kleidung, ein kleines Reparaturset mit Luftpumpe ist immer von Vorteil.

Weitere Infos & Links

https://www.komoot.com/de-de/t...

Startpunkt der Tour

Rheinbrücke Ketsch

Über der A6 und der Ausfahrt 29 "Schwetzingen/Hockenheim"

Endpunkt der Tour

Rheinbrücke Ketsch

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