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Kapelle, St. Georgen im Schwarzwald

St.-Paulus-Kapelle St. Georgen

Allen Menschen dieser Erde steht die Türe der St. Paulus-Kapelle jederzeit offen.

„Es war im Jahre 1991, als zum ersten Mal der Gedanke in mir auftauchte, mich mit dem Leben des Apostels Paulus zu befassen, auf dessen Spuren ich anschließend einige Reisen unternommen habe, um so viel wie möglich von seinem Wirken und Handeln mitzubekommen. Dies sagte mir aus menschlicher Sicht sehr zu, da der Apostel sich um alle Menschen, egal ob es Christen oder Heiden waren und aus welchen Ländern sie kamen, bemühte. Allen wollte er die Botschaft von Jesus Christus überbringen, damit alle Menschen dieser Erde erkennen, dass es nur einen Gott gibt und wir alle Kinder Gottes sind. Da kam in mir der Wunsch auf, in unserer Stadt St. Georgen eine St. Paulus-Kapelle zu bauen, damit jeder, der in dieser unserer hektischen, mit Stress bedachten Welt auch einmal in einem kleinen Kirchlein ganz für sich allein in aller Ruhe über sein Leben nachdenken und Gott seine Wünsche und Anliegen vorbringen kann. In meinen Gedanken malte ich mir das Paulus-Kapellchen in vielen schlaflosen Nächten so aus, wie es heute vor uns dasteht. Der gute Gott half mir dabei, dass ich das Geld für dieses Kirchlein selber mit harter Arbeit verdienen konnte. Da ich aber erst durch die Heirat mit meinem Mann im Jahre 1984 aus Villingen nach St. Georgen zugezogen bin, kannte ich hier wenig Menschen. Da wandte ich mich an Herrn Pfarrer Gunter Storz mit der Bitte, mir bei meinem Vorhaben behilflich zu sein, was er auch mit Freude versprochen hatte. Ich habe die Außenansicht der Kapelle aufgezeichnet, habe Herrn Pfr. Storz gesagt, dass es eine St. Paulus-Kapelle sein soll, und dass sie gegenüber vom Bahnhof in dem Eck am Waldrand, zu dem schon ein Weg vorhanden war, stehen sollte. Die Finanzierung für die Kapelle hatte ich auch in seine Hände gelegt.

In dieser Zeit habe ich eines Morgens in meinem Südkurier gelesen, dass jemand in St. Georgen eine Kapelle bauen wolle, worauf ich zu mir sagte:

Aha, jetzt, wo ich eine Kapelle bauen will, möchte auch jemand anderer aber es ist besser, zwei als keine. Immer wieder erkundigte ich mich bei Herrn Pfarrer. Storz, wie es so läuft - aber alles Warten war vergebens! Eineinhalb Jahre waren vergangen und nichts bewegte sich. Auf mein Drängen sagte man mir, dass da nichts zu machen sei. In meiner Not schickte ich am Abend ein Stoßgebet zum Himmel und bat Gott, mir doch weiter zu helfen. In dieser Nacht wie es sich auch anhören mag, es ist aber Tatsache, träumte ich, ein wunderschöner Pfau mit aufgespreiztem Gefieder sei an meiner Schlafzimmertüre vorbei geflogen. Meine Worte darauf waren: 'So einen wunderschönen Vogel habe ich in St. Georgen noch nie gesehen. In den ersten Tagen hatte ich meinem Traum keine Bedeutung zugeordnet, sondern erst, als ich erkannte, dass es wohl Gottes Wille war, dass diese Kapelle am entgegengesetzten Platz stehen sollte. Ich erinnerte mich, dass ich eineinhalb Jahre zuvor davon gelesen hatte, dass es noch jemanden in unserer Stadt gäbe, der vorhabe, eine Kapelle zu bauen, und als es mit meinem Vorhaben beim Pfarrer Storz in dieser langen Zeit nicht einen Zentimeter voranging, machte ich mich, ohne Name, Adresse und Richtung zu wissen, auf den Weg, um diesen Menschen zu finden. Wie es sich später herausstellte, habe ich gleich die richtige Richtung eingeschlagen. Als ich unterwegs ein einheimisches Ehepaar traf und danach fragte, ob es ihnen bekannt sei, dass jemand eine Kapelle in St. Georgen bauen wolle, antworteten sie mir prompt: Hier in St. Georgen eine Kapelle? Niemals! Vielleicht haben Sie gelesen, dass es Schonach oder Triberg war, aber niemals in St. Georgen.' Ich bedankte mich, ließ mich aber nicht abschrecken und ging in der gleichen Richtung weiter. Beim Bauernhof am Wald angekommen, stellte ich die gleiche Frage noch einmal und bekam diese Antwort: „Ja, der da!“ Dabei wies der Gefragte mit der Hand auf das Anwesen Baumgärtl. Ich bedankte mich sehr und bin gleich über die im Herbst gepflügten Felder und Wiesen bis zu dem Hof gekommen. Als ich klopfte, kam Herr Baumgärtl und sagte: 'Wir brauchen nichts, wir haben alles. Ich antwortete: „Ich will Ihnen auch nichts verkaufen, ich wollte nur fragen, ob Sie vorhaben, eine Kapelle zu bauen, worauf er mit ja geantwortet hat. Ich sagte darauf: Ich auch! Vielleicht können wir eine Kapelle gemeinsam bauen.“ Er lud mich in sein Haus ein und ich äußerte alle meine Wünsche in Bezug auf die Kapelle: Dass es eine Paulus-Kapelle werden solle, die für alle Menschen jeder Religion und jeder Nation in allen Generationen offen stehen solle. Als wir uns über alle Einzelheiten einigen konnten und ich meine Finanzierung von Pfarrer Storz auf Franz Baumgärtl verlegte, fingen wir an, gemeinsam zu planen und zu bauen. Es war 1994 im November. Herr Baumgärtl war ein hervorragender Bauherr, alles besprachen wir gemeinsam. Er war sehr fleißig und arbeitete sauber und korrekt, sodass es eine Freude war zu sehen, wie die Arbeit vorankam. Auch seine Familienangehörigen haben mitgeholfen.

Von seinen Freunden aus Bayern, der Familie Zeiger, sind der schöne Zwiebelturm sowie die Bänke. Der Steinmetz Herr Dieter Hanke machte den Altar. Dass gerade in der gleichen Zeit der aus der Türkei stammende Künstler Herr Nevzat Sahin in unsere Stadt durch die Heirat mit seiner Frau, die schon viele Jahre hier wohnte und arbeitete, zugezogen war, hatte wohl auch so seine Bedeutung. Wir erfuhren von diesem Künstler durch den Enkel des Herrn Baumgärtl. Als unsere Kapelle soweit fertig gestellt war, nur die Innenausmalung noch fehlte, machten wir uns mit Herrn Sahin bekannt. Er war bereit, diese St. Paulus-Kapelle auszumalen. Es war keine einfache Sache. Da Herr Sahin als Moslem vom Christlichen Glauben überhaupt keine Ahnung hatte, habe ich viele, viele Stunden mit ihm und seiner Frau, die ihm alles ins Türkische übersetzte, verbracht. Dabei ging es um das Christentum von Anfang an und darum, was er malen und in Keramik darstellen sollte.

Er musste ja wissen, was alles bedeutet, um es anfertigen zu können. Es stellte sich heraus, dass er schon als kleiner Junge den Wunsch in sich hegte, einmal eine Kirche auszumalen; aber dass es eine christliche Kirche sein würde, hätte er auch nie gedacht.

Diesem Künstler erzählte ich auch von meinem Traum mit dem Pfau, und somit bezog er den Pfauenschweif auch in das von mir erwünschte Relief bei den Missionsreisen des Apostel Paulus und im Fußboden der Kapelle mit ein. Erst vor einem Jahr habe ich von Herrn Baumgärtl erfahren, dass als er dieses Grundstück kaufte, tatsächlich zwei Pfauen auf diesem Hof vorhanden waren, und man ihm auch die Pfauen mitverkaufen wollte, er aber kein Interesse daran hatte. Ich selbst habe niemals in St. Georgen einen Pfau gesehen, wie ich es auch schon in meinem Traum sagte. All die Zusammenhänge mit dem Entstehen der St. Paulus-Kapelle konnte ich erst im Nachhinein erkennen, was Gottes Wille war.

Es war mein Wunsch, dass diese Kapelle am 29. Juni 1996 fertig gestellt und sie an „Peter und Paul" durch Pfarrer Gunter Storz feierlich eingeweiht wurde, wobei der Kirchenchor St. Georgen unter der Leitung von Herrn Josef Spath sowie Herr Rainer Merkle den musikalischen Rahmen gestalteten. An Gottes Segen war alles gelegen.

„Unter dem Himmel sind wir alle eine Familie."

(Worte eines chinesischen Heiligen)

Allen Menschen dieser Erde steht die Türe der St. Paulus- Kapelle jederzeit offen, sie lädt ein, damit uns Gott sagen will: Du kannst dein Leben nicht wegwerfen wie Müll in die Tonne. Du kannst es nicht verhökern wie der Chemiker: Zellulose, Eiweiß und Kalk gleich 10,-DM. Nein, du bist wertvoll! Du bist einmalig! Du bist ein Original! Du bist mein Partner. So ist mein Wunsch mit dem Bau der Kapelle in Erfüllung gegangen. Der Wunsch des Herrn Franz Baumgärtl, eine Kapelle zu bauen, war ein Gelöbnis als Dank an Gott für die Gesundheit seiner Frau. Somit sind unsere Herzen voll Freude, dass Gott uns dabei seinen Segen schenkte.

Preise

Freier Eintritt

Offizieller Inhalt von St. Georgen im Schwarzwald

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