Sommertagszug in Weinheim
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Jedes Jahr am Sonntag von Laetare findet der traditionelle Sommertagszug in Weinheim statt. Mit ihren geschmückten Sommertagsstecken ziehen die Kinder singend durch die Stadt um den Winter zu vertreiben und den Frühling willkommen zu heißen. Am Ende wird der Winter, symbolisch durch einen großen Schneemann, verbrannt.
"Strih, Strah, Stroh, de Summerdag is do.
De Summer und de Winder, des sin Geschwisterkinder.
Strih, Strah, Stroh, de Summerdag is do."
Mit diesem Lied und vielen anderen Liedern singend ziehen, am Tag des Sommertagszuges, die Kindern durch die Weinheimer Innenstadt.
Die Geschichte
Der
Sommertagszug ist ein uraltes Frühlingsfest, dessen Ursprung, wenn auch
in einfacher Form, bis in die vorchristliche Zeit zurück reicht. Man
glaubt, auf alten Felszeichnungen Vorläufer der Sommertagsstecken zu
erkennen. Nachweisbar haben schon vor 400 Jahren Mosbacher Kinder
Sommertagsstecken getragen. Der erste Hinweis auf einen Sommertagszug in
unserer engeren Heimat findet sich in einem Brief der „Lieselotte von
der Pfalz“ aus dem Jahre 1696, in dem sie auf diesen schönen Brauch in
Heidelberg hinweist. Schon in dieser Zeit galt der Sonntag „Laetare“,
also 3 Wochen vor Ostern, als Fest des Sommerankündigung. Dieser Termin
wurde bis heute beibehalten. In Weinheim selbst kann man den
Sommertagszug bis in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts
zurückverfolgen. Es waren kleine Kindergruppen, die durch den Ort zogen.
Sie sangen den Frühling an und wurden mit Eiern beschenkt. Im Jahre
1902 nahm der „Gemeinnützige Verein Weinheim“ den Sommertagszug in seine
Regie. Besondere Förderer waren der Fabrikant Franz Josef Heisel und
der Heimatforscher Karl Zinkgräf. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges ist
das Sommertagskomitee der Stadt Weinheim Träger des Sommertagszuges.
Vorsitzender des Komitees war jahrzehntelang der Erste Bürgermeister.
Heute ist es der Oberbürgermeister. Die übrigen Mitglieder sind
interessierte Bürger, Vertreter der Schulen, Vertreter von Polizei,
Feuerwehr und Rotem Kreuz sowie städtische Bedienstete, die mit der
Durchführung des Zuges direkt zu tun haben. Die Kosten des Zuges werden
durch die Stadt Weinheim sowie durch Spenden getragen.
Symbole
Der Stecken
– der mit buntem Papier und bunten Bändern geschmückte Stecken ist
Ausdruck der Freude. Außerdem glaubte man, der Stecken besitze magische
Kräfte und lasse auf jeden, der damit berührt wird, Lebenskraft
übergehen. Er bringt Fruchtbarkeit für Mensch, Tier und Pflanze. Die Brezel ist ein Symbol der Sonne. Ihre Form ist aus dem Sonnenrad entwickelt. Das Ei gilt als Sinnbild des Lebens und der Fruchtbarkeit. Das Buchssträußchen meint das Grün der erwachenden Natur. Im Zug gehen auch die Butzen
mit. Die Butzen sind überlebensgroße Figuren. Der Strohbutzen
symbolisiert den Winter, der grüne Tannenzweigbutzen den Sommer. Sie
sind behängt mit Brezeln, mit Schuhen und Weinflaschen. Eigentlich
sollten sie nicht ruhig im Zug mitgehen, sondern sich immer wieder
gegeneinander bewegen, um so den Kampf des Sommers gegen den Winter
auszudrücken. Früher bekamen die Heidelberger Kinder zum Sommertag ein
Paar Schuhe für sich selbst und eine Flasche Wein für die Eltern
geschenkt, wenn sie zum Schloss hinaufgezogen waren. Sie mussten dort
warten, bis der Kastellan mit seinen Schlüsseln das Schlosstor
aufgeschlossen hatte. Das wird auch im heutigen Sommertagslied
besungen.
Der Sommertagszug heute
Im Laufe der Jahre hat sich
das Gesicht des Zuges etwas gewandelt. Neben Stecken und Butzen gibt
es vielfältige Darstellungen, die jedoch alle einen Bezug zum Frühling
haben sollen. Die Mehrzahl der rund 2.500 bis 3.000 Zugteilnehmer sind
Schüler der Weinheimer Schulen und Kinder aus den Kindergärten. Es
beteiligen sich aber auch viele Weinheimer Vereine, von denen in der
Regel sehr attraktive große Wagen gestaltet werden. Damit die
Sommertagslieder auch kräftig gesungen werden können, wird der Zug von
ca. sechs Musikgruppen begleitet (je nach Größe des Zuges). Zum
Abschluss auf dem Marktplatz wird der große Schneemann verbrannt und
damit der endgültige Sieg des Frühlings über den Winter zum Ausdruck
gebracht. Das Sommertagsrätsel wird nach dem Zug im Internet und in der
örtlichen Presse veröffentlicht. Alle Teilnehmer erhalten außerdem eine
eigens für den Sommertagszug geschaffene Erinnerungsplakette. Die
Sommertagsplakette gab es erstmals im Jahr 1979. Im Jahr 2002 wurde in
Weinheim das Jubiläum „100 Jahre Sommertagszug“ gefeiert.
Preise
Freier EintrittÖffnungszeiten
Sonntag 10.03.2024 |
13:30
- 15:30 Uhr
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Sonntag 30.03.2025 |
13:30
- 15:30 Uhr
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