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Wanderweg

Zwischen Wutach und Feldberg-Donau

Die Rundwanderung führt uns vom Löffinger Stadtteil Bachheim durch die tief eingeschnittene Schlucht und auf einsamen Wegen im alten Bett der Wutach zurück auf die Hochfläche

Die Wutachschlucht ist mittlerweile zu einem Touristenmagneten geworden, der es nicht nur in Corona-Zeiten schwierig macht, sich im Mindestabstand von 1,5 Metern zu begegnen. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts florierte im Kernbereich der mondäne Kurort Bad Boll. Erste Wanderwege durch die hier beginnende cañonartige Schlucht mit senkrechten Felswänden aus Muschelkalk legte ab 1904 der Schwarzwaldverein an. Der Bahnbauingenieur Karl Rümmele konstruierte hochwassersichere Stahlbrücken.

Eine abwechslungsreiche Flora und Fauna machen die Tour entlang des reißenden Wildbachs zum einmaligen Erlebnis. Bereits 1939 wurde die Wutachschlucht als eines der ältesten Naturschutzgebiete Baden-Württembergs ausgewiesen.

Bevor sich die Wutach vor ca. 20 000 Jahren ihr heutiges Bett schuf, floss 100 Meter höher die Feldberg-Donau. Im steil abfallenden Nordhang der Wutach führt der wenig begangene Wutachrandweg durch den Großwald zurück nach Bachheim. Mehrmals bieten sich unterwegs atemberaubende Tiefblicke auf den Fluss und die Felswände.

Autorentipp

Kombiniere die Runde mit der Drei-Schluchten-Wanderung: www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tour/49223601

Wegbeschreibung

Von der Drei-Schluchten-Halle gehen wir am Bachheimer Wanderparkplatz vorbei, nach dem Grillplatz steil hinab zur Weggabelung „Inselwirts-Keller“. Der Name geht auf eine natürliche Kühlkammer zurück, die vor hundert Jahren noch für den Biergarten in der Schlucht genutzt wurde. Bis zum ehem. Bad Boll wandern wir auf dem Schluchtensteig entlang der Wutach

Als technisches Denkmal steht noch ein Teil des historischen Rümmelesteges abseits der Wutach. Diese hat die Widerlager der anderen Hälfte weggespült und ihr Bett bis 1995 verlegt. Seitdem gelangen die Wanderer auf dem hochwassersicheren neuen Steg auf die andere Seite und zu mehreren Versickerungsstellen der Wutach. Von einer großen Kiesbank am Amselfelsen können wir mit etwas Glück Wasseramseln und Eisvögel beobachten.

Wenig später lädt ein Grillplatz bei der Schurhammer-Hütte zur Rast ein. Sie wurde 1962 zur Erinnerung an den „Vater des Naturschutzgebietes Wutach-Gauchach Schlucht“ erbaut.

In 40 m Höhe über der Wutach führt der Ludwig-Neumann-Weg entlang der Felsengalerie mit großartigen Aussichten. Vom gegenüberliegenden Kanzelfelsen werden wir auf dem Rückweg zur Felsengalerie hinabschauen. Unter der Leitung seines Präsidenten Ludwig Neumann errichtete der Schwarzwaldverein die Wege durch die bis dahin schwer zugängliche Schlucht und kümmerte sich um die Finanzierung der Brückenbauten. Diese mit Stahlseilen gesicherte Passage im Hauptmuschelkalk ist insbesondere nach Regenfällen schlammig. Unterwegs kommen wir zum Steinkreuz am Engländerfelsen, das an den tödlichen Absturz eines Jungen vor über 100 Jahren erinnert.

Ein beliebtes Fotomotiv ist der Tannegger Wasserfall. Von einer Wand des Oberen Muschelkalks stürzt er 15 Meter tief und bildet dabei bizarre Ablagerungen aus Kalktuff. Über den Felsenweiher gehen wir weiter durch die Engländer-Allee zum ehemaligen Bad Boll. Von diesem einst mondänen Kurort ist nur noch die Ruine einer Kapelle erhalten. Ein Informationspavillon dokumentiert die Historie des Ortes, den wir gleich nach rechts über den Fritz-Hockenjos-Steg verlassen. Der Hauptnaturschutzwart des Schwarzwaldvereins gründete 1953 eine Arbeitsgemeinschaft zur Rettung der Wutachschlucht vor der geplanten Umwandlung in einen Staudamm.

„Am Münzlochweg" biegt der Schluchtensteig nach links ab. Für uns beginnt der Aufstieg mit der blauen Raute als Wegmarkierung durch die Rappenfelsen nach Bachheim. An der Gabelung „Stieräcker“ weist der Wutachrandweg mit der gelben Raute zum Wanderparkplatz Bachheim (7,5 km). Hoch über der Schlucht geht der anfangs noch breite Weg in einen schmalen und stellenweise steilen Pfad über. Vereinzelt ermöglicht der Wald Tiefblicke in die Schlucht. Ein erster schöner Aussichtspunkt gibt den Blick frei zum Steg über den Felsenweiher beim Tannegger Wasserfall.

Wo der Weg links nach Reiselfingen hochführt, gehen wir recht abwärts und erreichen in den Eichstaudenhalden einen zweiten Aussichtspunkt über dem Kreuzfelsen gegenüber der Felsengalerie.

Dann steigt der Weg im Großwald steil an zu den Reiselfinger Kiesgruben. In ihnen sind bis zu 25 m mächtige Schotter des Feldberggletschers aufgeschlossen, die dieser in der Würmeiszeit aus dem Gebiet um Neustadt in Richtung Osten mitgeführt hat. Die Schottertrasse markiert den einstigen Verlauf der Feldberg-Donau. Der Hauptweg führt nach links auf die breite Werksstraße. Rechts ab weist die gelbe Raute auf dem Hirschgrabenweg zum Wanderparkplatz Bachheim (3,0 km). Nach dem Austritt aus dem Wald blicken wir auf Bachheim. Nach rechts führt die Kiesstraße zurück zur Drei-Schluchten-Halle mit Einkehrmöglichkeit im Dorfkiosk. Geradeaus ist der kürzeste Weg zum Bahnhof.

Ausrüstung

Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, Teleskopstöcke, ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs

Weitere Infos & Links

www.wutachschlucht.de

Aktuelle Wegeinformationen vom Wutachranger: https://twitter.com/Wutachranger

www.schwarzwaldverein.de

www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tour/45721390

https://lgrbwissen.lgrb-bw.de/geotourismus/geotope/landschaftsteile-felsen/wutachschlucht

Startpunkt der Tour

Bachheim, Drei-Schluchten-Halle von der B31 Neustadt- Donaueschingen in Unadingen abbiegen, weiter bis Bachheim.

Endpunkt der Tour

Bachheim, Drei-Schluchten-Halle

Highlights entlang der Route

  • Wanderweg

    Drei-Schluchten-Wanderung

    Eine Rundwanderung durch die Schluchten der Wutach, der kleineren Gauchach und durch die Engeschlucht des Tränkebachs.
  • Themenweg

    Genießerpfad - 3-Schluchten Tour

    Du erlebst auf größtenteils schmalen Pfaden wundervolle Schluchten, bizarre Felsformationen, hochaufstrebende Felswände und sprudelnde Wasserfälle.
    In den Wintermonaten sind die Schluchten aufgrund der Schneeverhältnisse nicht begehbar.

Offizieller Inhalt von Schwarzwaldverein e.V.

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