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Denkmal, Malsch

Malscher Waaghäusel

Skulpturengruppe aus Sandstein im Ortskern

In Malsch wurde 1917 eine Dorfwaage als „Fuhrwerkwaage“ erstellt. Damals war es eine Brückenwaage und eine Viehwaage in einem einfachen Blechverschlag. Hauptsächlich wurden landwirtschaftliche Güter wie Holz, Kohle, Obst, Gemüse, Kartoffeln und Getreide gewogen und natürlich auch Tiere. Für jeden Wiegevorgang wurde eine Gebühr erhoben.

Der Wiegemeister war eine vereidigte Amtsperson der Gemeinde.

Im Jahre 1948 empfahl das Eichamt der Gemeinde, sich eine neue Brückenwaage zu beschaffen, da mit Ausfall der derzeitigen Waage gerechnet werden musste. Im Jahre 1951 informierte der Bürgermeister den Gemeinderat, dass das Eichamt Karlsruhe die alte Brückenwaage plombierte. Das hatte zur Folge, dass eine neue Brückenwaage in der Größenordnung von 8 m x 2,8 m zum Preis von 6.950 DM erworben wurde. Die neue Brückenwaage war ausgelegt auf eine Tragfähigkeit von 25 Tonnen bei einer Wiegfähigkeit von 20 Tonnen. Neben dem Kauf der Brückenwaage wurde Anfang 1952 auch der Auftrag für die generelle Überholung der Viehwaage mit einer Tragkraft von 1500 kg erteilt.

Mit der Bestellung der Brückenwaage wurde gleichzeitig auch der Architekt Alois Precechtel beauftragt ein Waaghaus für die Brücken- und Viehwaage zu planen. Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass der Neubau so niedrig wie möglich gehalten wird, um das Ortsbild und die Vorderansicht der damaligen Sparkasse nicht zu stören.

Die neue Brücken- und Viehwaage wurde mit dem Neubau des Waaghäusels im Februar 1953 in Betrieb genommen.

Wilhelm Holl war von 1952 bis 1988 der Wiegemeister von Malsch. Seine Ehefrau Luise half im Verhinderungsfall aus. Seine Schwiegertochter war anschließend bis zur Schließung die Wiegemeisterin von Malsch.

Aufgrund von nicht mehr vertretbaren Investitionen in die Technik und nachlassender Nutzung wurde das Waaghäusel Ende November 1992 geschlossen. Im Zuge der Hochwasserschutzbaumaßnahme 2018 wurde das Waaghäusel abgerissen.

An das Waaghäusel erinnert heute eine Skulpturengruppe aus Sandstein im Ortskern, die von Bildhauer Walter Grimm gefertigt wurde.

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