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Wanderweg

Auf halber Höhe um die Achalm

Als Wahrzeichen Reutlingens ragt die 707 Meter hohe Achalm über die Stadt. Die Tour führt uns auf halber Höhe rund um die Achalm und bietet uns Ausblicke auf Eningen unter Achalm, das Albvorland und die Stadt Reutlingen
Die Magerrasenflächen der Achalm spielen für den Arten- und Biotopschutz eine sehr wichtige Rolle. Auf ihnen kommen so viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten auf engstem Raum vor, wie sonst in fast keinem anderen Lebensraum in Mitteleuropa. Die typische Magerrasenflora wird durch die regelmäßige Schafbeweidung aufrecht erhalten, da Schafe sehr wählerisch sind und deshalb nur die schmackhaftesten Pflanzen fressen.

 Entlang des Weges unterhalb des Gehölzbestandes treffen wir auf eine Vielzahl von stinkenden Nieswurzen (Helleborus foetidus). Ihr Name leitet sich aus dem unangenehmen Duft ihrer Laubblätter ab. Die stinkende Nieswurz kommt vorwiegend in krautreichen Eichen- und Buchenwäldern und an Waldsäumen vor. Sie bevorzugt steinige, etwas kalkhaltige, lockere und humose Lehm- oder Lössböden. Die Pflanze ist durch das Helleborin sehr giftig.

 Der Rappenplatz ist ein bedeutender ur- und frühgeschichtlicher Fundplatz am Osthang der Achalm. Die 20 m breite und ca. 120 m lange Verebnungsfläche liegt etwa 80 Höhenmeter unterhalb des Gipfels. Dort fanden in den vergangenen Jahren Ausgrabungen statt. Ziel ist es, die Art und Dauer der Besiedlung der Achalm in vorrömischer Zeit zu bestimmen.

Der Rappenplatz wurde in vorchristlicher Zeit als Siedlungsplatz genutzt. Während der späten Urnenfelderzeit (10./9. Jh. v. Chr.) sowie in keltischer Zeit (= Späthallstatt- und Frühlatènezeit, 6.-4. Jh. v. Chr.) haben sich hier Menschen dauerhaft niedergelassen. Die Besiedlung in frühkeltischer Zeit kann vermutlich mit dem „Scheibengipfel“ in Verbindung gerbacht werden.

Die natürliche Verebnungsfläche des "Rappenplatzes" wurde durch künstliche Aufschüttungen zu einer mächtigen Siedlungsterrasse ausgebaut. So war es möglich, Wohngebäude ebenerdig zu errichten. Reste der Wohngebäude sind heute noch im Boden erhalten (Kleinfunde geben Aufschluss über Alltagsleben und Handwerk im 1. Jahrtausend v. Chr.).

Die Ausgrabungen geben Aufschluss über eine intensive Siedlungstätigkeit auf der umgestalteten Hangterrasse zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert. Es wurde eine rund 3 Meter breiten Kalksteinmauer nachgewiesen, die das Siedlungsareal abgrenzte. Es wird deshalb von Festungscharakter gesprochen, was die besondere Funktion der Achalm-Siedlung im keltischen Siedlungsgefüge untermauerte.

Zudem wurden menschliche Skelettreste aus Siedlungsablagerungen des 4./5. Jh. v. Chr. gefunden. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Überreste besonderer totenritueller Praktiken.

Wegbeschreibung

Den Ausgangspunkt für die Tour bildet das Restaurant auf der Achalm. Von dort aus gehen wir los in Richtung Osten, durch den Hof des Achalm-Hotels hindurch. Wir gelangen auf einen asphaltierten Weg, der von einer Birkenallee gesäumt wird. Nach ca. fünf Minuten zweigt links ein Wiesenpfad zwischen Obstbäumen ab. Bereits nach wenigen Metern macht dieser Weg eine leichte Rechtskurve. Folgen Sie hier bitte nicht dem Trampelpfad gerade aus, denn dieser stört sehr empfindliche Bereiche!

Immer auf etwa gleicher Höhe bleibend führt uns dieser Grasweg nun um die Achalm herum. Es bietet sich uns nun ein Blick auf Eningen unter Achalm.

Nach einiger Zeit gelangen wir durch eine Senke auf einen geschotterten Fußweg, dem wir nach links folgen. Wir steigen einige Stufen steil den Berg hinauf und gelangen auf Magerrasenflächen. Rechter Hand befindet sich ein Naturschutzgebiet. Am oberen Ende der Stufen angelangt führt ein schmaler Trampelpfad (wir wählen den linken Pfad) weiter im Zick-Zack nach oben. Dort bietet sich uns ein toller Panoramablick zum Albtrauf hin.

Unterhalb eines Gehölzbestandes wandern wir weiter nach rechts, immer gegen den Uhrzeigersinn. Unweit von unserem Weg entfernt befindet sich der Rappenplatz, ein bedeutender ur- und frühgeschichtlicher Fundplatz am Osthang der Achalm. Wir gelangen über weite Magerrasenflächen auf die andere Seite der Achalm. Nach einiger Zeit geht es nochmal ein Stückchen bergauf, bevor wir schließlich zu einer Bank gelangen, die zum Ausruhen einlädt. Es bietet sich ein schöner Blick weit ins Albvorland hinein. Von hier aus führt uns der Pfad zunächst noch auf gleicher Höhe durch ein Gebüsch. Dann geht es nur noch bergab zum Ausgangspunkt, immer die Stadt Reutlingen im Blick.

Ausrüstung

festes Schuhwerk, evtl. Stöcke, Regenjacke (je nach Witterung)

Offizieller Inhalt von Mythos Schwäbische Alb

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