Zum Inhalt springen
Wanderweg

Schwarzwald-Nordrandweg 1: von Mühlacker nach Pforzheim

Auf der geschichtsträchtigen ersten Etappe des Nordrandweges wandern wir von der Senderstadt Mühlacker an der Enz in die Goldstadt Pforzheim. Höhepunkte der Tour sind die Ruine Löffelstelz und die „Eppinger Linien“ mit einem nachgebauten Wachturm.

Die erste Etappe führt an der Ruine Löffelstelz und Dürrmenz vorbei, erreicht auf der Höhe die Eppinger Linie und folgt dieser historischen Verteidigungslinie auf der weiteren Strecke. Über den Gaisberg, Öschelbronn, die Waldschanze mit Chartaque und den Fürstkopf wird Pforzheim-Eutingen erreicht (20 km, Bahnhof). Die Etappe führt am nördlichen Rand von Pforzheim zum Wartberg (23,5 km). Bis zum Hauptbahnhof von Pforzheim sind es 25 km.

Die Burg Löffelstelz in Mühlacker-Dürrmenz wurde Anfang des 13. Jahrhunderts erbaut, verfiel aber schon in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zur Ruine. Als sog. „Hochwarte“ wurde die Dürrmenzer Burg in den 1690-er Jahren Teil der Eppinger Linie. Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden („Türkenlouis“) versuchte sein Land gegen die Einfälle französischer Truppen des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697) zu schützen. Zwischen Neckargemünd im Norden und Pforzheim-Weißenstein im Süden errichtete er auf einer Länge von 86 km eine befestigte Verteidigungslinie mit Wall und Graben, die aber nie angegriffen wurde. Sie ist nach dem Limes das größte archäologische Denkmal Baden-Württembergs. Wachtürme sicherten die einzelnen Abschnitte. Ein Beobachtungs- und Signalturm befindet sich in Pforzheim auf dem Wartberg. Der 11 m hohe Wartturm wurde schon im 15. Jahrhundert als Teil der damaligen Stadtbefestigung errichtet.

 

Autorentipp

Bei Niefern wurde ein Aussichtsturm der Eppinger Linie rekonstruiert: von der "Chartaque" aus blickt man auf Niefern, Pforzheim und den Enzkreis

Wegbeschreibung

Vom Bahnhof Mühlacker (239 m) aus gehen wir leicht abwärts durch die Bahnhofstraße und die Fußgängerzone zum Kelterplatz (225 m), dem eigentlichen Startpunkt des Schwarzwald-Nordrandwegs sowie des Gäurandweges . Hier befindet sich eine Übersichtstafel zur ersten Etappe der beiden Fernwanderwege.

Den Wegweisern der weißen Raute mit einem stilisierten „N“ auf gelben Grund folgend, überqueren wir die B10 (Ampel). Nach einem kurzen Anstieg mit wunderbarem Blick erreichen wir die Burgruine Löffelstelz (280 m).

Nach dem Abstieg über Serpentinen sind wir bei den ersten Häusern von Dürrmenz angelangt und überqueren die Enz (220 m) auf einer Brücke. Direkt am Ufer, mit Blick auf die Burgruine Löffelstelz, steht der Henri-Arnaud-Brunnen. Er gedenkt dem Pfarrer und Waldenserführer, der 1699 rund 1700 Glaubensbrüder nach Dürrmenz führte. An dieser Stelle leisteten sie den Huldigungseid für Herzog Eberhard Ludwig, der sie im Herzogtum Württemberg aufnahm.

Der Wanderweg führt anschließend den Herrenwaag entlang und folgt dabei für 300 m dem Ufer der Enz. Geradeaus kommen wir zum Wullesee (237 m), einem ehemaligen Eisweiher. Hier steht ein Gedenkstein für die – erfolglose – Kohlebohrung 1854-1859 durch König Wilhelm.

Im Aufstieg kommen wir am Waldrand zu einem Rastplatz bei der Plattenwaldhütte (282 m) mit schöner Aussicht. Den Rückblick auf Dürrmenz dominieren die drei Masten des Senders Mühlacker. Durch den Wald gehen wir am „Landgraben" entlang weiter aufwärts zum gleichnamigen Wegweiserstandort am Waldrand (356 m). Hier haben wir die Schanzen der Eppinger Linien erreicht und biegen rechts ab. Auf einer Länge von 3,5 km folgen wir am Waldrand entlang und wieder durch den Wald unmittelbar dem Eppinger-Linien-Graben.

Bis auf 400 m steigen wir zum Rotenberg und danach zum Tannenberg auf. Kurz darauf verlassen wir wieder den Wald und genießen am Gaisberg (382 m) den schönen Ausblick nach Westen. Im Linksbogen führt der Weg um den Berg herum und dann in die Ortsmitte von Öschelbronn (312 m) hinab. Zahlreiche Brunnen schmücken die Kirnbachgemeinde.

Auf dem Hartheimer Weg wandern wir weiter Richtung Kirnbachtal, wiederum durch Wald und folgen nach der Brücke über den Kirnbach diesem nach Norden. Aus dem Wald heraus wenden wir uns nach links an der Gaststätte „Waldschanze" vorbei zur Chartaque, einem rekonstruierten Wachturm von 6 × 6 m Grundfläche. Von der Plattform der 12 m hohen Blockhütte genießen wir die Aussicht.

Anschließend überqueren wir die Autobahn A8, steigen durch den Wald am Nordhang des Fürstkopfes bis auf 368 m ü. NN. hinauf und schließlich wieder ins Enztal Richtung Eutingen hinab. Dabei passieren wir das Eutinger Sträßle zum Wegweiser „Mäurachklinge", wo es rechts ab zum „Kuhställe" geht. Nach 50 Metern entlang der B 10 unterqueren wir diese durch einen Fußgängertunnel und passieren die Brücke über die Enz (239 m) mit dem Blick in Richtung Gartenstadt von Eutingen. Am „Enz-Flußkraftwerk“ vorbei erreichen wir den „Bahnhof Eutingen“. Hier bestehen Bus- und Bahnanschlüsse für die Rückfahrt.

Weiter steigt der Nordrandweg nach Westen an und umgeht dabei die Stadt Pforzheim im Norden. Weithin sichtbar ist bereits der Wartturm auf dem Wartberg (373 m). Nach 400 m kommen wir zum Wasserturm auf der rechten Seite sowie dem Wartberg-Freibad. Er dient der auch als Sendemast.

Die erste Etappe des Schwarzwald-Nordrandweges können wir bei der Bushaltestelle „Wartberg“ unterbrechen und von hier mit dem Stadtbus zum Hauptbahnhof fahren.

Alternativ folgen wir weiter der Markierung geradeaus, am Krankenhaus St. Trudpert vorbei zum Pforzheimer Hauptfriedhof. Er gilt als einer der schönsten und besterhaltensten Jugendstil-Friedhöfe Deutschlands.

Hier knickt der Nordrandweg nach Süden ab zum Wegweiser „Friedhof Ost“, an dem wir den Fernwanderweg verlassen, um „Am Felsenkeller“ vorbei den Hauptbahnhof von Pforzheim zu erreichen.

(Tour des Deutschen Wandertages 2010, Schwarzwaldverein Ortsgruppe Eutingen)

Ausrüstung

Feste Wanderschuhe

Weitere Infos & Links

Stadtverwaltung Mühlacker
Kelterplatz 7, 75417 Mühlacker
Tel: 0 70 41 / 87 610
stadt@muehlacker.de, www.muehlacker.de

Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.
Melanchthonstraße 3, 75015 Bretten
Tel.: 0 72 52 / 96 33-0, Fax: -12
info@kraichgau-stromberg.com, www.kraichgau-stromberg.com

Tourist-Information Pforzheim
Schloßberg 15-17
75175 Pforzheim
Tel: 07231 39-3700; Fax: 07231 39-3707

tourist-info@ws-pforzheim.de, www.pforzheim.de/tourismus.html

Burg Löffelstelz

www.verschoenerungsverein-muehlacker.de

www.burgen-web.de/loeffelstelz.pdf

Schanzengraben und Chartaque an den Eppinger Linien:

www.niefern-oeschelbronn.de

Schwarzwaldverein

Tour im Wanderservice des Schwarzwaldvereins: www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tour/3758290

Ortsgruppen:
Pforzheim-Badengruppe: www.schwarzwaldverein-pforzheim-badengruppe.de
Pforzheim-Brötzingen: www.schwarzwaldverein-pforzheim-broetzingen.de
Pforzheim-Dillweißenstein: www.schwarzwaldverein.de/vereine-vor-ort/pforzheim-dillweissenstein
Pforzheim-Eutingen: www.schwarzwaldverein.de/vereine-vor-ort/pforzheim-eutingen
Pforzheim-Hohenwart: www.schwarzwaldverein-hohenwart.de
Pforzheim-Huchenfeld: www.schwarzwaldverein-huchenfeld.de
Pforzheim-Schwabengruppe: www.schwarzwaldverein-schwabengruppe-pforzheim.de

Startpunkt der Tour

Bahnhof Mühlacker B 10 nach Mühlacker / Hindenburgstraße

Endpunkt der Tour

Pforzheim Hauptbahnhof

Highlights entlang der Route

  • Fernwanderweg

    Gäurandweg

    Der Gäurandweg ist ein sehr schöner und abwechslungsreicher Wanderweg durch das "Heckengäu" an den Osthängen des Schwarzwalds. Viele unterschiedliche Naturräume erwarten den Wanderer aber auch viel kulturelles und historisches. Der Weg ist in 5 Etappen eingeteilt. Der Weg kann jedoch auch ganz individuell eingeteilt werden. 

  • Fernwanderweg

    Gäu.Rand.Weg

    Der Gäurandweg ist zwischen dem Nordschwarzwald im Westen und dem Heckengäu im Osten der östlichste der vom Schwarzwaldverein betreuten Fernwanderwege. Er führt in fünf Etappen von Mühlacker nach Schopfloch. Das Wegzeichen des Gäurandwegs ist eine grüne Raute mit roter Hagebutte. Mit dem Gäu.Rand.Weg ist es wie mit Dornröschen - wie die verwunschene Prinzessin möchte er wachgeküsst werden und wartet auf seine (Wieder-)Entdeckung...Die ist einfach märchenhaft !

    Der Gäu.Rand.Weg ist bestens gepflegt und durchgehend gut beschildert. Dem Schwarzwaldverein mit seinen fleißigen Helfern sei Dank!

    Der Wanderer folgt der roten Hagebutte auf grüner Raute durch Felder, Wälder, über Hochflächen und durch Täler. Er durchquert die typische Gäulandschaft, trifft dabei hier und da auf nette Dörfer, mal auf ein schmuckes Städtchen - bis er im Schwarzwald ankommt. Begleitet von blühenden Streuobstwiesen, Wachholderheiden, den vielen Hecken, die das Landschaftsbild prägen, Schafen und Schmetterlingen, versprüht der Gäu.Rand.Weg einen besonderen Charme  - viel Grün, viel Natur, viel Abwechslung!

  • Gravel-Tour

    Naturpark Tour 1 - Hochberg Tour - Mit dem Gravelbike im Kraichgau-Stromberg

    Mühlacker im Enzkreis ist umgeben von der Kulturlandschaft von Stromberg und Kraichgau. Hier erwartet Dich eine Gravel-Tour durch malerische Wiesentäler und Fachwerkdörfer, beginnend am gut angebundenen Bahnhof Mühlacker. Highlights sind die Ortschaften Schmie, Lienzingen und Illingen mit ihren historischen Fachwerkhäusern.

Offizieller Inhalt von Schwarzwaldverein e.V.

Die Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.