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Stadtrundgang

Auf den Spuren Hermann Hesses durch Calw

Hermann Hesse ist einer der meistgelesenen Autoren der deutschen Sprache. In seiner Heimatstadt Calw im Schwarzwald erinnern viele Gebäude an den Nobelpreisträger und seine Erzählungen. Der Stadtrundgang zeigt Stätten seines Lebens und Orte, die er in seinen Erzählungen so unnachahmlich beschrieben hat.

Wohl das schönste Kompliment, das Calw je erhalten hat, verdankt die Stadt dem Dichter weltberühmter Romane und Erzählungen wie „Unterm Rad“, „Demian“, „Siddhartha“ und „Steppenwolf“, der hier am Marktplatz, direkt gegenüber vom Rathaus, am 2. Juli 1877 geboren
wurde: "Zwischen Bremen und Neapel, zwischen Wien und Singapur, habe ich manche hübsche Stadt gesehen, Städte am Meer und Städte hoch auf Bergen, und aus manchem Brunnen habe ich als Pilger einen Trunk getan, aus dem mir später das süße Gift des Heimwehs wurde. Die schönste Stadt von allen aber, die ich kenne, ist Calw an der Nagold, ein kleines, altes, schwäbisches Schwarzwaldstädtchen." Noch immer ist das Bild der Innenstadt durch die Vergangenheit geprägt - ein Bummel durch die winkeligen Gassen und engen Straßen, über die Nikolausbrücke, den Marktplatz oder über die unzähligen Stufen der steinernen Treppen lässt Sie Calw mit den Augen Hermann Hesses sehen. Entdecken Sie die stillen Winkel, die Hermann Hesse liebte!

 Viele Informationen zu Calw und Hermann Hesse finden Sie unter www.calw.de/Hermann-Hesse-Stadt !

 

 

Autorentipp

Besonders empfehlenswert ist ein Besuch Calws während des Gerbersauer Lesesommers .

Alljährlich finden zu Ehren Hermann Hesses zwischen seinem Geburtstag am 2. Juli und seinem Todestag am 9. August Veranstaltungen und Lesungen statt. Von Profisprechern gelesen werden Erzählungen und Erinnerungen, die vor allem Hesses Heimatstadt Calw zum Schauplatz haben. Für die musikalische Umrahmung sorgen Lehrende der Musikschule Calw in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen. Sonntägliche literarische Spaziergänge auf Spuren des Dichters runden das Angebot ab.

www.calw.de/Gerbersauer-Lesesommer

Wegbeschreibung

Marktplatz 6: Geburtshaus von Hermann Hesse, der hier am Montag, dem 2. Juli 1877, um 18.30 Uhr in der Wohnung im zweiten Stock zur Welt kommt. Das damalige Wohn- und Geschäftshaus des Kolonialwarenhändlers Emil Dreiß wird 1882 zur Textilhandlung Traugott Schiler, später zur Textilhandlung Friedrich Daur; heute ist darin das Modehaus Schaber. Die Eltern, Johannes und Marie Hesse, wohnen seit ihrer Heirat 1874 in dieser Wohnung. Johannes Hesse ist in den Jahren 1873-1881 Mitarbeiter seines Schwiegervaters Hermann
Gundert im Calwer Verlagsverein, der christliche Schriften verlegt. Am 15. August 1875 kommt hier Hesses ältere Schwester Adele (1875 bis 1949) zur Welt. Hermann Hesse wird durch den Großvater Hermann Gundert am 3. August 1877 im Hause getauft. Hier werden auch weitere drei Geschwister geboren: Paul (14. Juli 1878 bis 17. Dezember 1878), Gertrud (6. August 1879 bis 30. März 1880) und Marie, genannt Marulla (27. November 1880 bis 17. März 1953).


Marktplatz 9, Rathaus: Erbaut 1454. Nach der Zerstörung im Jahre 1634 Wiederaufbau 1672. Nach erneuter Zerstörung, 1692, entsteht der heutige Bau in den Jahren 1726 bis 1730. Die Rathausfront wird 1929 renoviert. In der Halle des Rathauses war der Markt der Stadt, vor allem der Markt der Bäcker und Metzger. Zwei große, wohl 1586 errichtete Brunnen mit den Calwer Löwen, die das württembergische und das Calwer Stadtwappen tragen, stehen auf dem Marktplatz in den Brennpunkten einer Ellipse. Rathaus und Rathaushalle finden u.a. in Hesses Erzählungen "Schön ist die Jugend" und "Eine Fußreise im Herbst“ Erwähnung; der untere Marktbrunnen spielt in „Kindheit des Zauberers“ eine Rolle.


Salzgasse 8, Salzkasten: Erbaut 1696. 1722 bekommt das Haus den Namen nach seiner Funktion: Salzhaus (mit Stadtschreiberei, denn der Salzhandel war städtisches Privileg). Während Hesses Schulzeit ist in diesem Haus eine Klasse der Lateinschule untergebracht. Hermann Hesse verbrachte seine vier Calwer Schuljahre allerdings je zur Hälfte in einem damals im Rathaus untergebrachten Schulzimmer sowie in dem oben an den „Salzkasten“ angebauten „Spritzenhaus“, in dessen Erdgeschoss die Feuerwehr untergebracht war. Das Schulgebäude wird u.a. in der Erzählung „Unterbrochene Schulstunde“ beschrieben. Die Salzgasse wird als "Hirschengasse" in der Erzählung "Die Verlobung" erwähnt.


Kirchplatz 3: Ehemaliges Rektorat des Real-Lyceums, der Calwer Lateinschule, die Hermann Hesse zwischen Juli 1886 und Februar 1890 besucht, heute Volkshochschulgebäude. In den Klassenzimmern dieses Rektoratsgebäudes wurden die oberen Klassen unterrichtet, die Hesse aber nicht in Calw absolvierte, sondern in Maulbronn und Cannstatt. Die Lateinschule spielt in den Erzählungen „Der Lateinschüler“ und „Peter Bastians Jugend“ eine Rolle. Hesses Calwer Schulerfahrungen haben u. a. in die Romane "Unterm Rad" und „Demian“ Eingang gefunden. Vor seiner Geburt, zwischen Juni 1871 und Juli 1872, unterrichtete seine Mutter als erste Lehrerin an einer württembergischen Realschule Englisch in der Oberklasse.


Kirchplatz 2, Stadtkirche: Erste Erwähnung im Jahre 1262. Nach Zerstörungen in den Jahren 1634 und 1692 um 1700 mit welschem Turm auf den Trümmern wieder erbaut; 1886 noch verschiedenen Umbauten teilweise abgebrochen und 1888 mit gotischem Turm wiedererrichtet. - Die evangelische Stadtkirche spielt in den Erzählungen „Kinderseele“ und „Die Verlobung“ eine Rolle sowie in Hesses 1954 geschriebener Erinnerung „Notizblätter um Ostern“.


Altburger Straße 3, Dekanat: Seit 1698 Sitz des evangelischen Dekans (früher Spezialsuperintendent genannt). Im "Vierten Lebenslauf des Josef Knecht", der im Kontext des „Glasperlenspiels“ entstand, beschreibt Hesse das Haus als "Spezialat" der Ordensverwaltung.


Marktplatz 30, Haus Schüz: Erbaut 1813 für den Arzt Dr. Johann Georg Zahn durch den Herzoglichen Hofbaudirektor R.F.H. Fischer. Später durch den Arzt und Naturforscher Emil Schüz (1828-1877) bewohnt. Seit 1990 befindet sich hier das Hermann Hesse-Museum der Stadt Calw.

Inselgasse: Zwischen einem heute durch die Straße überbauten Nagoldarm und dem Fluss befand sich eine Insel, auf der die ehemalige Schill-& Wagner'sche Deckenfabrik, seit 1895 die Vereinigte Decken- und Tuchfabriken AG Calw stand. Hier wohnten u.a. italienische Familien, die zur Zeit des Bahnbaus nach Calw kamen (1865-1874); eine Italienerin und die ehemaligen Werkstätten und Fabriken in der „Insel“ spielen in der Erzählung "Hans Dierlamms Lehrzeit" eine Rolle; hier erlebt der Ich-Erzähler auch am 1. Juli 1895 den Wirbelsturm,
der in "Der Zyklon" geschildert wird.


Brühl: Hier war das Spiel- und Festgelände der Stadt. Eine Zirkusvorstellung auf dem Brühl schildert Hermann Hesse in der Erzählung „Schön ist die Jugend“. Damals war der Platz von großen Bäumen umstanden, deren Verheerung durch einen Wettersturm am 1. Juli 1895 Hesse in der Erzählung „Der Zyklon“ schildert.


Welzbergweg 1, Friedhof: Seit 1618 Friedhof der Stadt Calw. An der unteren Mauer befinden sich innerhalb des Schill’schen Familiengrabes diem Gräber der mit der Familie Schill verschwägerten Mitglieder der Familien Hesse und Gundert: Marie Hesse, verw. Isenberg, geb. Gundert, 18.10.1842 - 24.04.1902, Hesses Mutter; – Dr. phil. Hermann Gundert, Missionar, Indologe und Verleger, 04.02.1814 - 24.04.1893, Hesses Großvater mütterlicherseits (von Hesse porträtiert in der Erinnerung „Großväterliches“); – Julie Gundert, geb. Dubois, 01.10.1809 - 18.09.1885, Hesses Großmutter mütterlicherseits. – Uranie Dubois, 15.01.1806 - 15.01.1885, Hesses Großtante, die seit 1872 in Calw lebte. – Friedrich Gundert, 07.03.1847 - 15.07.1925 und Emma Gundert, geb. Heermann, 04.07.1848 - 01.10.1918, Hesses Onkel und Tante (die beide in der Erzählung „Schön ist die Jugend“ geschildert werden).

Bischofstraße 70, Badischer Hof: Gasthof, um 1870 durch Georg Thudium (1854-1892) umgebaut und erweitert. Eine Kegelbahn wird eingerichtet. Der große Saal bekommt als Versammlungs- und Vortragsraum in der Stadt Bedeutung. - In der Erzählung "Eine Fußreise im Herbst" firmiert er als "Schwäbischer Hof am Brühl", in der Erzählung "Die Heimkehr" als "Bayrischer Hof".


Bischofstraße 52, Steinhaus: Erbaut 1694 für Johannes Schill, einen Teilhaber der Calwer „Zeughandlungscompagnie“, im Südtiroler Baustil, den dieser auf Geschäftsreisen nach Bozen kennen und schätzen gelernt hatte. – Als Hesses Onkel Friedrich Gundert 1873 mit Emma Heermann die letzte Erbin des Schill'schen Hauses heiratete, wird eines der "ältesten" und "schönsten" Häuser der Stadt durch ihn, der Geschäftsführer des Calwer Verlagsvereins und ein großen Verehrer Johann Sebastian Bachs sowie Leiter des Calwer Kirchengesangvereins ist, zu einem Haus der Musik. In der Erzählung "Schön ist die Jugend" lässt Hesse den Ich-Erzähler einen Besuch in diesem Haus machen.


Bischofstraße 48, Vischersches Haus: Erbaut 1787-1791 durch den Herzoglichen Hofbaudirektor R.F.H. Fischer für Johann Martin Vischer (1751-1801), den Chef der im 18. Jahrhundert mächtigen und reichen Calwer Floß- und Holzhandelskompanie. Geburtshaus von Emilie Vischer (1799-1881), der späteren Frau des Dichters Ludwig Uhland (1787-1862). Heute Museum der Stadt Calw.


Weinsteg: Der schon im Mittelalter genannte Nagoldübergang, der 1863 mit einer schmalen Eisenbrücke versehen wird, spielt in der Jagd nach dem entflogenen Papageien Polly der Familie Hesse in der Erinnerung "Aus Kinderzeiten" eine Rolle.


Lederstraße 32, Andreä-Haus: Das nach dem Calwer Dekan und späteren Stuttgarter Hofprediger Johann Valentin Andreä (1587-1654) benannte evangelische Vereinshaus war zuvor Wolllager der Calwer Zeughandelskompanie. – Gegenüber, in der Biergasse, nahm Hermann Hesses Bruder Hans im Oktober 1896 bei Johannes Hinderer (*1869) eine kaufmännische Lehre auf. Samuel
Leukardt, der "Sammetwedel" in der Erzählung "Ein Knabenstreich", hatte dort seinen Laden.


Lederstraße 24: Mietwohnung der Familie Hesse von September 1889 bis Juni 1893 im zweiten Stock des Staudenmeyerschen Hauses (heute Haus Flory). – In diesem Haus geschah im November 1889 der in der Erzählung "Kinderseele" geschilderte Feigendiebstahl.


Marktstraße 4-6: An der Ecke Marktplatz/Marktstraße befand sich in den späten 1880er-Jahren die Obstbude der Frau Haas, der Spielwarenladen von Jakob Jenisch (1851-1939) und die Werkstatt des Kupferschmieds Heinrich Kirn (1841-1911). Sie sind in der Erzählung "Unterbrochene Schulstunde" erwähnt.


Im Zwinger 3, Georgenäum: "Eine Pflanzstätte wahrer und vielseitiger Volksbildung, gestiftet zu einer Anstalt der Förderung des Gewerbes und Handels, der Kunst und des gemeinnützigen Wissens" von Generalkonsul Emil von Georgii-Georgenau (1828 - 1902). Einweihung im Mai 1871. – In diesem Hause hielt Vater Johannes Hesse immer wieder Missionsvorträge. Hier fanden Zeichen- und Malunterricht statt sowie musikalische Aufführungen des Chors und des Kirchengesangvereins. Auch die erste Calwer Bibliothek war hier.


Am Schießberg 9: Auf diesem Areal befand sich das einstige Spital und Armenhaus der Stadt, das Hesse zu der Erzählung "In der alten Sonne" anregte.


Metzgergasse: In dem obersten Gebäude der Gasse wohnten Hesses Großvater Hermann Gundert und seine Familie 1859–1862, bevor sie in das Verlagsvereinshaus in der Bischofstraße zogen. Bei der Stützmauer gegenüber wäre jene Wirtschaft von Philipp Manz zu lokalisieren, in der die Spitalpfründner in Hesses Erzählung "In der alten Sonne" verkehren. – Im „Glasperlenspiel“ wird die Metzgergasse als "Josef-Knecht-Gasse" geschildert.

Badstraße: Ehemals Haus und Werkstatt des Schlossers Gottlob Mohr (geb. 1843) und seiner Familie. Das Erlebnis des frühen Todes des künstlerisch begabten Spielkameraden Hermann Mohr (1879-1889) schildert Hesse in der Erzählung „Der Mohrle“ oder "Erlebnis aus der Knabenzeit".


Hermann-Hesse-Platz und


Nikolausbrücke: Das Wahrzeichen der Stadt Calw ist die älteste Steinbrücke über die Nagold mit der Kapelle des Nikolaus auf dem Mittelpfeiler; sie wurde um 1400 erbaut, 1863/64 und 1926 erneuert; dabei wurde die Kapelle mit einem neuen Türmchen versehen. Die Brücke war für Hesse der ihm "liebste Platz im Städtchen“, selbst der „Domplatz von Florenz" schien ihm "nichts dagegen". Zum 125 jährigen Geburtstag Hermann Hesses im Jahr 2002 wurde eine lebensgroße Hermann-Hesse-Bronze-Skulptur des Künstlers Kurt Tassotti an diesem Platz aufgestellt. Der Brunnen auf dem Platz vor der Brücke wurde 1920 durch Gemeinderatsbeschluss zum „Hermann- Hesse-Brunnen". Zu Hesses 70. Geburtstag 1947 wurde auch der Platz selbst nach dem Nobelpreisträger von 1946 benannt.


Die Nagold: Zu Hesses Jugendzeit war die Nagold im Stadtgebiet fast durchgängig aufgestaut, damit die Müller, Handwerker und Fabriken
Wasserkraft hatten. Entlang der Ufer besaßen auch die Gerber, nach denen Hesse der Stadt den poetischen Namen „Gerbersau“ gab, ihre Arbeitsstätten. Von der Brücke herab und von Ufergebüschen aus angelte Hermann Hesse gerne und oft. Hundert Meter oberhalb der Brücke auf der rechten Seiten lag die in „Unterm Rad“ geschilderte Badwiese. Die Flößerei auf der Nagold hat Hesse in der Erzählung „Floßfahrt“ anschaulich beschrieben.


Ecke Nikolausbrücke/Bischofstraße/Bahnhofstraße: Der östliche Zugang zur Nikolausbrücke wird durch zwei große von dem Herzoglichen Hofbaudirektor R.F.H. Fischer entworfene Gebäude flankiert. Das von der Brücke aus gesehen linke Haus (Bischofstr. 1) war bis 1692 Städtisches Spital, ab 1791 dann von Bürgermeister Hasenmayer erbautes Patrizierhaus, später Geschäftshaus Reichert. In dem anderen, fast baugleichen Haus Bahnhofstraße 2, befand sich schon 1723 ein gut eingerichtetes Gasthaus (Waldhorn), in dem 1812 Ludwig Uhland abgestiegen ist und 1931 auch Hermann Hesse.

Bahnhofstraße 1: Haus Giebenrath, früher Gasthof und Bäckerei, jetzt Pension "Alte Post". Der Bäcker und Wirt Heinrich Giebenrath (1853 - 1939) war der unmittelbare Nachbar der 1886-1889 und 1893-1905 im Verlagsvereinshaus in der Bischofstraße 4 wohnenden Hesses. Den Namen "Hans Giebenrath" gab Hesse der Hauptfigur in seinem Roman "Unterm Rad"; bei der Beschreibung von dessen Vaterhaus hatte er wohl dieses Haus vor Augen.


Bahnhofstraße 20: Hier war das Stammhaus der Mechanischen Werkstatt und Turmuhrenfabrikation Perrot, bei der Hesse 1894/95 ein 14-monatiges Praktikum absolvierte. Allerdings arbeitete er dabei nicht in diesem Haus, sondern in der Mittleren Mühle, die an der Stelle des heutigen Parkhauses Lederstraße stand. Sein Lehrmeister Heinrich Perrot (1864-1949) hatte dort einen Werkstattraum
angemietet und sich von der väterlichen Werkstatt in der Bahnhofstraße unabhängig gemacht. Seine Werkstatt-Erfahrungen hat Hermann Hesse u.a. in „Unterm Rad“ und den Erzählungen „Aus der Werkstatt“, „Der Schlossergeselle“, „Hans Dierlamms Lehrzeit“ und „Peter Bastians Jugend“ verarbeitet.


Bahnhofstraße 24: Hier war das Café Haager, das in der Erzählung „Kinderseele“ eine Rolle spielt.


Bischhofstraße 4: 1854-1920 Sitz des 1836 gegründeten Calwer Verlagsvereins, den Hesses Großvater Hermann Gundert 1862-1893 und sein Vater 1893-1905 leiteten. 1862-1893 Amtswohnung von Hermann Gundert und seiner Familie. 1886-1889 und 1893-1905 wohnte auch die Familie Hesse mit den Kindern in diesem Haus, das für Hesse das eigentliche "Vaterhaus" mit "Großvaters Bibliothek" ist. Hier entstehen u.a. bei Ferienaufenthalten im Elternhaus die kleinen Erzählungen des „Calwer Tagebuchs“ (1901) und Teile des Romans "Unterm Rad" (1903/1904). – Das Gebäude hat durch Renovierungen leider seine klassizistische Fassade völlig eingebüßt. Auch die auf Wunsch der Mutter Hesse 1895 hinten am Haus angebaute Veranda wurde 2008 verändert und uneinsehbar.

Bischofsbrunnen im Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB): Aus diesem Brunnen in der Nachbarschaft, der freilich damals in einem einfachen Keller gefasst war, hat Hesse als Kind für seinen Vater, "der ein Asket und dennoch in den einfachsten Dingen ein Feinschmecker war" oft in einem graublauen Stuttgarter Krug Trinkwasser geholt.

Hirsau, Wildbader Straße 2: Haus Feldweg in Hirsau, heute Hotel Kloster Hirsau. Spaziergänge auf dem Wiesenweg an der Nagold nach Hirsau gehörten zum traditionellen Sonntagsprogramm der Familie Hesse. Ziel solcher Exkursionen war das Haus des Straßenbauinspektors Georg Heinrich Feldweg (1812-1895), dessen Tochter Johanna Beate (1855-1935) in zweiter Ehe Hesses Onkel David Gundert (1850-1945) geheiratet hatte, den Kommissionär der Calwer Verlagsbuchhandlung in Stuttgart und Gründer und Leiter des D. Gundert Verlags in Stuttgart.

Weitere Infos & Links

Buchen Sie eine Stadtführung auf den Spuren Hermann Hesses! www.calw.de/Hermann-Hesse-Führungen

Startpunkt der Tour

Calw, Marktplatz 6

Anreise mit dem Auto:

  • Autobahn A8 von Karlsruhe:
    Ausfahrt Pforzheim-West (ca. 25 km); Weiterfahrt über die Bundesstraße 463 Richtung Calw
  • Autobahn A8 von Ulm/Stuttgart:
    Ausfahrt Leonberg (ca. 30 km), Weiterfahrt über die Bundesstraße 295 in Richtung Weil der Stadt nach Calw
  • Autobahn A81 von Süden/ Bodensee:
    Ausfahrt Gärtringen-Stadtmitte (ca. 20 km), Weiterfahrt über die K 1075; in der Nähe von Deckenpfronn links auf die K 1022. Am Kreisel die erste Ausfahrt nehmen und auf der B 296 weiter Richtung Calw fahren.
  • Planen Sie Ihre Anreise mit dem Auto bei www.map24.de

Endpunkt der Tour

Calw, Nikolausbrücke/Ecke Bahnhofstraße/Bischofstraße

Highlights entlang der Route

  • Wanderweg

    Wildes Tal und aussichtsreiche Höhe

    Diese Rundwanderung führt den Wanderer von Calw aus ins klösterliche Hirsau und durch das urwüchsige und wildromantische Schweinbachtal nach Altburg. Über Alzenberg führt die Wanderung zurück nach Calw.

     

  • Stadtrundgang

    Frauenwege durch Calw

    Frauen wie die Hofapothekerin Maria Andreä, die Dichtergefährtin und Biografin Emilie Uhland, die erfolgreiche Schriftstellerin Agnes Sapper, die Missionarin Julie Gundert oder die Gemeinderätin Else Conz haben ihren eigenen Platz in der Geschichte der Stadt Calw. Der Rundgang führt zu Wohn- oder Arbeitsstätten der bisher vergessenen oder wenig beachteten Frauen. Erzählt wird auch von Frauen, die auf eher „typischen“ Lebenswegen besondere Stärke und Mut bewiesen haben.

  • Fernwanderweg

    Stiefelreise "Kulinarischer Genuss"

    Die 3-Etappen-Wanderung führt in knapp 70 km Länge durch abwechslungsreiche Landschaften zwischen Heckengäu und Schwarzwald! Entdecke den Nördlichen Schwarzwald auf Stiefelreise!

  • Wanderweg

    Stiefelreise "Naturerlebnis"

    Auf dieser Tour, die einmal durch den Nördlichen Schwarzwald führt, erlebt jeder Wanderer, wie abwechslungsreich und wanderbar die Region ist: Nichts wie los auf Stiefelreise!

  • Trailrunning

    Calw 7 - Rötelbach-Trailrunning

    Start in Calw am Marktplatz durch den Stadtgarten über schöne Wurzeltrails zum Schafott.

    Einfache weiche Tannennadeltrails bis zum Eingang des Rötelbachtrails.

    Technisch anspruchsvoll durch das Rötelbachtal mit schönen Fels und Wurzelpassagen.

    Über das Verlobungswegle zurück nach Calw.

     

Offizieller Inhalt von Calw

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