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Hightech auf der Schiene– zwei innovative Beispiele, die für Bewegung sorgen.

Er ist glänzend blau, heißt Coradia iLint 54 und zischt fast geräuschlos über die Schienen. Auf den ersten Blick – einfach ein schicker neuer Nahverkehrszug. Doch im Inneren verbirgt sich ein großes Stück Zukunft, denn sein Antrieb läuft über Wasserstoff und ist damit emissionsfrei. Das klingt futuristisch, aber die Brennstoffzellentechnik ist auch auf der Schiene im Praxisbetrieb angekommen und damit ein möglicher Baustein der neuen Mobilität.

Blauer Zug auf den Gleisen inmitten von grüner Landschaft.

© Alstom / Rene Frampe

Bwegt stellt die neuen Superstars auf der Schiene vor:

„Um bei Umwelt- und Klimaschutz voranzukommen, brauchen wir innovative und intelligente Verkehrskonzepte. Dazu gehören auch Züge mit emissionsfreien Antrieben“, verdeutlicht Dr. Uwe Lahl, Amtschef im Verkehrsministerium in Baden-Württemberg, wohin die Reise geht. Das heißt neu denken und auch mutig sein – gerade auf der Schiene. Und wenn es um Alternativen zur Diesellok geht, dann gehört die Brennstoffzellentechnik zu einem der Hoffnungsträger. Aber nicht nur. Auch batteriebetriebene Züge sind gerade dort, wo jetzt noch Loks mit Verbrennungsmotor durch die Landschaft tuckern und ihre Abgase in die Umwelt stoßen, eine klimafreundliche und auch kostengünstigere Alternative, gerade, wenn der Bau neuer Oberleitungen zu teuer ist. „Hier müssen neue und klimaneutrale Technologien zum Einsatz kommen“, so das Credo von Uwe Lahl. Und damit ein weiterer Schritt im Pionierland Baden-Württemberg hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität.

Bwegt-Zug vor weißem Hintergrund.

Wasser in Strom verwandeln – Der Brennstoffzellenantrieb einfach erklärt

Wasserstoff und Sauerstoff reagieren, erzeugen elektrische Energie und übrig bleiben Wasserdampf und Wasser. Das ist das Prinzip der Brennstoffzelle. Diese Technologie ist besonders klimafreundlich, denn es werden weder Treibhausgase noch Schadstoffpartikel ausgestoßen. Der Zug fährt also mit Strom, den er selbst produziert und braucht keine Oberleitung. Wie sieht es aber mit der Reichweite aus?
Hier der Praxis-Check: Der Wassertank an Bord reicht für bis zu 1.000 Kilometer, Leistung  und Fahrgastkapazität der Züge sind mit herkömmlichen Dieseltriebfahrzeugen vergleichbar. Der Clou: Die zusätzliche Energie kann – je nach Zugtyp – in Batterien gespeichert werden. Heißt also, Praxistest bestanden und bereit für den Einsatz.

Blauer Zug steht auf Schienen.

© Alstom / Michael Wittwer

Innenraum des Zugs. Sitze sind blau mit grauem Kopfteil.

© Alstom / Michael Wittwer

Batterieantrieb ermöglicht flexibles und grünes Energiemanagement auf der Strecke

Er heißt Talent 2, ist bereits für bwegt auf den Strecken in Baden-Württemberg unterwegs und eine regelrechte Powerbank auf Rädern. Denn der Elektrotriebzug fährt mit Strom, den er von den Oberleitungen abgreift und in Lithium-Ionen-Batterien an Bord speichert. So ausgestattet können Talent 2 und seine Brüder- und Schwester-Züge auch Strecken überbrücken, die nicht elektrifiziert sind. Das ist gerade für den ländlichen Raum wichtig. Die Stromspeicher im Inneren sorgen für den nötigen Antrieb. Und ähnlich wie bei den Hybridautos wird auch noch die Energie gespeichert, die beim Bremsen der Bahn entsteht. 

Zwei innovative Beispiele dafür, wie Mobilität im öffentlichen Nahverkehr bereits jetzt bei bwegt neu gedacht wird. Damit wird die Umwelt geschont und die Fahrgäste kommen jeden Tag ein Stück besser ans Ziel.

Magazin-Artikel veröffentlicht am 08.02.2019