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Vortrag, Calw

Vortrag: Konrad von Hirsau/Peregrinus - Ein geistlicher Autor des 12. Jahrhunderts


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Die wohl wichtigste Tugendschrift für Nonnen aus dem 12. Jahrhundert ist ein als Speculum virginum (Jungfrauenspiegel) genanntes Werk. Dem gleichen Autor ließen sich auch weitere erbauliche lateinische Schriften zuschreiben, beispielsweise auch eine kurze Literaturgeschichte.

Um 1500 sah der als Fälscher von Geschichtsquellen berüchtigte Johannes Trithemius, den der Referent 2014 in einem Vortrag in Hirsau würdigte, in ihm einen Hirsauer Benediktinermönch namens Konrad. Seit den 1950er Jahren ist diese Autorzuweisung in Verruf geraten, und man dachte an einen rheinischen Augustinerchorherrn oder einen Zisterzienser.

Erst in den letzten Jahren tendiert die Forschung deutlich dazu, zur Angabe zu Trithemius zurückzukehren und den Verfasser wieder als Hirsauer Mönch zu sehen, der im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts wirkte. So hat ein italienischer Dominikanermönch Marco Rainini in einem Buch über "Corrado di Hirsau" 2014 die Verfasserschaft bekräftigt und ihm einen wichtigen weiteren Text, einen Dialog über das Heilige Kreuz, zugeschrieben. In jedem Fall hat man um 1500 in Hirsau diesen Autor unter dem Namen Peregrinus als früheres Mitglied des eigenen Konvents betrachtet. Man verfügte damals im Kloster Hirsau noch über einen Teil seiner Schriften.

Der Referent hat sich seit vielen Jahren mit diesem Verfasser und der Überlieferung seiner Schriften wissenschaftlich beschäftigt und fasst hier das Ergebnis seiner Forschungen allgemeinverständlich zusammen.

Zur Person: Dr. Klaus Graf, Historiker (Mediävist) und Archivar ist seit 2004 als Geschäftsführer am Hochschularchiv der RWTH Aachen tätig. Er ist zugleich Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte der Universität Freiburg im Breisgau und am Lehr- und Forschungsgebiet Frühe Neuzeit der RWTH Aachen.

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