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Wanderweg

Hausach und der Silberbergbau

Die aussichtsreiche Rundwanderung um Hausach-Dorf vermittelt die landschaftlichen Schönheiten des Mittleren Schwarzwaldes und die Geschichte des Silberbergbaus im Kinzigtal.

Wahrzeichen der Stadt Hausach im Kinzigtal ist die Burg Husen. An strategisch wichtiger Stelle und zum Schutz der umliegenden Silbergruben erbauten die Herzöge von Zähringen die Burg vermutlich um 1220. Erstmals 1246 als „castrum husen“ urkundlich erwähnt, geht sie durch Heirat an die Grafen von Fürstenberg über. Heute gewährt sie einen phantastischen Rundblick auf die Stadt, das Kinzig- und Einbachtal.

Vermutlich haben bereits Kelten und Römer Bergbau im Kinzigtal betrieben. So könnte auch die 74 n. Chr. gebaute Römerstraße von Straßburg nach Rottweil durch Hausach geführt haben. Nachweislich wurden im Mittleren Schwarzwald bereits zu Beginn des 11. Jh. Blei-Silber-Erze, Kupfer, Kobalt sowie Eisenerz abgebaut. Der von den Dorfer Erzbrüdern angelegte Bergbaulehrpfad informiert auf zahlreichen Tafeln über Geologie und den im Mittelalter betriebenen Silberbergbau im Kinzigtal. In der urkundlich ältesten Kinzigtäler Grube „Unsere Liebe Frau“ im Hauserbach waren 1515 allein 300 Bergleute beschäftigt. Ihnen diente die Dorfkirche St. Mauritius in Hausach-Dorf als Bergmannskirche. Sie ist eine der ältesten Kirchen im Kinzigtal und war bis zum Neubau der Stadtkirche in Hausach 1894 die gemeinsame Pfarrkirche.  

Das Bergbaufreilichtmuseum „Erzpoche“ in Hausach-Dorf zeigt auf, unter welch schwierigen Bedingungen früher das geförderte Erz weiterverarbeitet wurde. Besichtigt werden können ein Schmelzofen, eine Erzwäsche sowie eine „Erzpoche“ - ein mit Wasserkraft betriebenes Gerät, das zum Zerkleinern der Erze diente. Vor dem Dorfbauernhof wurde der Dorfer Bergmannsbrunnen neu errichtet. Ein historischer Förderwagen für den Erztransport sowie ein Mannschaftswagen sind Teil des Freilichtmuseums.

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Der Turm der Burg Husen ist von Mai bis Oktober jeden ersten Sonntag im Monat von 12 – 18 Uhr; Turmführung um 15 Uhr oder nach Vereinbarung unter Tel. 07831-7975.

Wegbeschreibung

Bei der Anreise mit der Schwarzwaldbahn orientieren wir uns vor dem Bahnhof Hausach (245 m) zur Stadtmitte hin. Wir folgen der Eisenbahnstraße in Richtung „Postamt“, an der Evangelischen Kirche vorbei zum Westweg-Infoportal. Auf dem Qualitätsweg Westweg des Schwarzwaldvereins führt uns die rote Raute weiter zur Kreuzung mit der Hauptstraße. Hier befindet sich das sehenswerte Heimatmuseum Herrenhaus. Weiter geht es durch die Hauptstraße über die Wegweiserstandorte „Postamt“ und „Kirche“ zum Rathaus (235 m), dem eigentlichen Beginn des Bergbaulehrpfades.

Am „Aufgang Schloßberg“ steht eine Holztafel mit Informationen zum Hansjakobweg. Auf ihm werden wir nach Hausach zurückkehren.

Am Denkmal Heinrich VI. von Fürstenberg vorbei steigen wir zur Burg Husen hinauf und genießen von hier aus die Aussicht.

Oberhalb Burg Husen“ folgen wir dem Westweg hinauf zu „Schmids Wanderecke“. Unterwegs informieren Tafeln der Dorfer Erzbrüder über den Bergbau im Schwarzwald. Ein Schaukohlenmeiler weist auf die Tradition der Köhlerei hin.

Dann verlassen wir den Westweg und wandern mit der gelben Raute rechts weiter in Richtung „Kreuzberg“. Auf dem Weg dorthin steht in aussichtsreicher Lage über Hausach die Kreuzbergkapelle. Die um 1740 erbaute Wallfahrtskapelle bietet noch einmal einen schönen Blick auf das Kinzig- und Einbachtal.

Wir gehen weiter auf dem Bergbaulehrpfad aufwärts, biegen bei der Weggabelung nach links zum „Winterberg“ ab und steigen noch bis auf 450 m Höhe auf, bevor es wieder ins Hauserbachtal und in den Reutegrund (400 m) hinabgeht.

Hier verlassen wir den Bergbaulehrpfad und gehen wieder steil aufwärts zum „Haseneckle (490 m)“ mit einer kleinen Schutzhütte am Westweg. Von hier aus blickt man über das Breitenbachtal nach Hausach, das Kinzigtal und die dahinter aufragenden Schwarzwaldberge im Norden.

Weiter folgen wir der gelben Raute zu „Schmiders Kreuz“, während der Westweg zum Farrenkopf führt. Unterhalb von diesem steigen wir im Allmendwald bis auf 550 m auf und erreichen nach einem Zwischenabstieg das schöne hölzerne Kruzifix am Waldrand oberhalb des Schmiderhofs. Von einer Holzbank aus können wir die Aussicht nach Norden genießen.

Kurz darauf eröffnet sich „Auf der Platte“ der Blick auf den darunter liegenden Hof Kurzbach und das Hauserbachtal.

Im Abstieg zum Mattenseppenhof (460 m) passieren wir den „Hausenbühl“. „Überm Mattenseppenhof“ blicken wir wiederum ins Hauserbachtal und steigen dann bis 550 m hinauf.

Schließlich erreichen wir bei der Weggabelung „Über Ried (510 m)“ den Hansjakobweg. Seiner Wegmarkierung (Schlapphut) folgen wir steil abwärts nach Hausach. Im Abstieg genießen wir den Blick über das Sulzbachtal hinab zur Kinzig und über das Gechbachtal wieder hinauf zum Brandenkopf (945 m), dem „König der Heimatberge“. Weiter östlich erkennt man den Hohenlochen (688 m) und den pyramidenförmigen Staufenkopf (849 m) bei St. Roman.

Beim Standort „Pfarrberg/Stulzle“ sind wir am Hausacher Pfarrberg angekommen, einem früher aus Wiesen, Äckern und einem Stück Wald bestehenden Gelände, das dem Hausacher Pfarrer zum Unterhalt diente. Über den „Pfarrberg“ steigen wir hinab zum Wegweiser „Hausach-Dorf/Friedhof“.

Hier unterbrechen wir den markierten Wanderweg zur Besichtigung des Bergbaufreilichtmuseums „Erzpoche“. Dazu geht man rechts am Rand des Friedhofs entlang.

Wieder zurück beim Wegweiser, gehen wir am Friedhof und an der Dorfkirche entlang nach „Hausach-Dorf“ zum Dorfer Bergmannsbrunnen.

Schließlich erreichen wir über die Dietersbachstraße durch Hausach-Dorf wieder den „Aufgang Schloßberg“.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof lohnt sich unterwegs der Besuch des Heimatmuseums. Vor der Rückfahrt mit der Schwarzwaldbahn sollten Eisenbahnfreunde unbedingt die Schwarzwald-Modell-Bahn beim Bahnhof Hausach besichtigen.

Ausrüstung

Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, evtl. Teleskopstöcke; ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs

Weitere Infos & Links

Kultur- und Tourismusbüro
Hauptstr. 34, 77756 Hausach
Tel.: 07831-7975, Fax: 07831-7958
tourist-info@hausach.de, www.hausach.de

Heimatmuseum im Herrenhaus
Hauptstr. 1, 77756 Hausach
Tel.: 07831-79-75, tourist-info@hausach.de
Öffnungszeiten : Sonntag 14:00 - 17:00 Uhr
Führungen außerhalb der Öffnungszeiten:
Helmut Spinner (Museumsleiter): Tel. 07831-1758

Bergbaufreilichtmuseum „Erzpoche“
Kontakt: Helmut Meyerhöfer,
Friedensstr., 77756 Hausach,
Tel.: 07831-14 55, Fax 07831-79 58
tourist-info@hausach.de, www.dorfer-erzbrueder-hausach.de

Bergbau im Schwarzwald
http://www.badische-seiten.de/schwarzwald/bergbau-schwarzwald.php

Schwarzwaldverein e.V.
www.schwarzwaldverein.de

Tour im Wanderservice des Schwarzwaldvereins:
www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tour/4248703

Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Hausach
www.schwarzwaldverein-hausach.de

Startpunkt der Tour

Rathaus, Hauptstraße 40, 77756 Hausach Hausach liegt an B 33 zwischen Offenburg und Villingen-Schwenningen. Ausfahrt Hausen. Von Westen über die Hauptstraße nach 1,1 km links in die Einbacher Straße. Wanderparkplatz direkt nach der Bahnunterführung. Von Osten über die Eisenbahn- und Hauptstraße zum Ortsende; rechts in die Einbacher Straße. Bei Anfahrt mit dem PKW kann die Tour beim „Aufgang Schloßberg“ begonnen werden. Die Wanderstrecke reduziert sich dadurch um 2 km.

Endpunkt der Tour

Rathaus in Hausach

Highlights entlang der Route

  • Wanderweg

    Westwegwanderung von der Kinzig zur Gutach

    Hausach – Farrenkopf – Hornberg 

    Über die badische Rigi: Der Farrenkopf trägt aufgrund seiner markanten Bergform den Beinamen „badische Rigi“ und ist ein lohnendes Wanderziel über dem Kinzigtal.

  • Wanderweg

    Schwarzwaldhöfe

    Die Bahn kommt – erst der Bahnbau 1866 von Offenburg nach Hausach, dann 1873 bis Villingen und 1886 hinauf nach Freudenstadt, gab Hausach einen spürbaren Auftrieb. Viele Jahrzehnte stellten die Bahnbediensteten mit ihren Familien einen erheblichen Teil der Bevölkerung. Heute ist die Stadt unter der Burg Husen unser Ausgangspunkt.

  • Fernwanderweg

    Westweg-Etappe 07: Hausach - Wilhelmshöhe (Schonach)

    Hausach markiert die Halbzeit des Westweges. Das Kinzigtal ist das Herz des Mittleren Schwarzwaldes. Im nahen Gutach liegt übrigens die Heimat des berühmten Bollenhutes. Die Etappe ist lang und anstrengender als erwartet. Farrenkopf, Prechtaler Schanzen, Huberfelsen und Karlstein wollen in teilweise sehr steilen und mühsamen Anstiegen erklommen sein. Vom Karlstein an bleibt der Westweg auf der Höhe und erreicht im beschaulichen Auf und Ab die Wilhelmshöhe.

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