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Wanderweg

Auf dem Ludwig-Finckh-Weg zum Hohenstoffeln

Die aussichtsreiche Wanderung führt durch die burgenreiche und von Vulkanresten geprägte Landschaft des Hegaus. Höhepunkte sind die Burg Hohentwiel und der „König“ des „Herrgotts Kegelspiels“, der Basaltberg Hohenstoffeln.

Dr. Ludwig-Finckh (1876 – 1964) war Arzt, Schriftsteller und Naturschützer. Er machte sich um den Hegau verdient, indem er sich für den Stopp des Basaltabbaus am Hohenstoffeln einsetzte, einem der Vulkanberge, die er unter der Bezeichnung „Des Herrgotts Kegelspiel“ zusammenfasste. Um seinen unermüdlichen Einsatz für den Hegau zu würdigen, trägt ein Wanderweg seinen Namen, der durch diese Landschaft führt. Er ist mit der gelben Raute des Schwarzwaldvereins markiert sowie der Sonderbeschilderung „Ludwig-Finckh-Weg“. Trotz seiner Verdienste muss auch erwähnt werden, dass Finck von 1933 bis 1945 aktives Mitglied der NSDAP war.

Ausgangspunkt ist die Stadt Singen am Hohentwiel. Durch ihren Hausberg besitzt sie nicht nur die größte Festungsruine Deutschlands; als einer der sonnenreichsten Orte hat sie auch den höchst gelegenen Weinberg.

Der Hohentwiel war ab dem 16. Jahrhundert eine kleine Exklave des Herzogtums Württemberg und wurde von dessen Herzögen zur Landesfestung ausgebaut. Obwohl die Burg im Dreißigjährigen Krieg fünfmal belagert wurde, konnte sie dank ihres Kommandanten Konrad Widerholt nie eingenommen werden. Und damit mögliche Belagerer die benachbarten Burgen nicht als Basis nutzen konnten, ließ er diese vorsorglich zerstören.

Mit über 300 ehemaligen Befestigungsanlagen ist der Hegau die burgenreichste Region Deutschlands. Um alle Überreste aus dem Mittelalter zu besichtigen, reicht jedoch ein Tag nicht aus. Die Wanderroute streift daher die hier genannten Hegauberge nur. Allein wegen der prächtigen Aussicht von jedem einzelnen lohnen sich aber kurze Abstecher mit zusätzlichen Höhenmetern!

Autorentipp

Für den Besuch des Informationszentrums bei der Domäne und die Besichtigung der Festung Hohentwiel sollte man etwa zwei Stunden zusätzlich einplanen.

Wegbeschreibung

Unsere Wanderung beginnt am Wegweiser vor dem „Bahnhof Singen“. Die gelbe Raute zeigt geradeaus in die Fußgängerzone zur „Marktpassage“. Dort treffen wir auf den Querweg Freiburg-Bodensee des Schwarzwaldvereins mit der Markierung weiß/rote Raute auf gelbem Grund. Er ist im Hegau identisch mit dem Europäischen Fernwanderweg E1. Nach links wenden wir uns in die Ekkehardstraße, passieren die Ekkehard-Realschule und die St. Peter und Paul-Kirche. Zum Rathaus hin überqueren wir die Hauptstraße und kommen, an der neuen Stadthalle vorbei, geradeaus zum Eingang des Stadtgartens. Dann überschreiten wir die Radolfzeller Aach auf der „Stadtgartenbrücke“, wo ein weiterer Fernwanderweg hinzukommt: der „Schwarzwald - Jura - Bodensee“-Weg (Markierung: grüne Raute auf gelbem Grund). Gemeinsam geht es weiter nach rechts zur „Billionenbrücke“. Sie wurde auf dem Höhepunkt der Inflation im Jahr 1923 eingeweiht. Eine Tafel nennt den stolzen Betrag von 1,520 Billiarden Mark als Baukosten.

Nachdem wir die Schaffhauser Straße überquert haben, gehen wir links aufwärts in Richtung „Hotel Widerhold“ und überschreiten dabei die Bahngeleise beim Haltepunkt LAGA (ehemals Landesgartenschau) der Regionalbahn „Seehas“. Am Parkplatz „Landesgartenschau“ vorbei, werfen wir den ersten Blick hinauf zum Hohentwiel und erreichen das „Hotel Widerhold“. Hier wenden wir uns nach rechts in die Hohentwielstraße, die in den „Wiederholdweg“ übergeht. In Serpentinen geht es über die Standorte „Wiederholdweg“ und „ten Brink-Weg“ hinauf zur „Domäne Hohentwiel“ mit dem Info-Zentrum. Die Eintrittskarten zur Besichtigung der Festung auf dem Gipfel des Hohentwiel (686 m) müssen schon im Informationszentrum erworben werden! Gegenüber steht die Scheffellinde vor dem Hotel-Restaurant „Hohentwiel“. Von der Panoramaterrasse hat man einen schönen Blick auf Singen.

Von der Domäne wandern wir am Nordhang des Hohentwiel weiter zur „alten Landesgrenze“ und dort rechts hinab zum Ortsverbindungsweg Schwärzehof – Hilzingen, auf diesem nach links und gleich wieder rechts über die A81zum Staufenwald. Im Linksbogen wandern wir am Fuß des unscheinbaren Vulkanberges zum Standort „Ettenberg“. Hier zweigen beide Fernwanderwege nach rechts ab. Wieder mit der gelben Raute, aber weiterhin dem Zusatzschild "Ludwig-Finckh-Weg" gehen wir zum „Staufen“. Von hier aus führt ein markierter Weg zur Burgruine hinauf. Von ihr sind nur noch spärliche Mauerreste erhalten.

Rechts ab gehen wir am Stauferhof vorbei und geradeaus nach „Duchtlingen, Hegaustraße“, dort links ab und über die L190 zur „Lochmühle“. Wieder vereint mit den beiden Fernwegen, gehen wir nach links in Richtung „Roggensteig“. An der Ortsverbindungsstrasse Weiterdingen –Hilzingen lohnt sich ein Abstecher von ca. 100 m nach links zur sehenswerten "Heilig-Grab-Kapelle".

Zurück auf dem Wanderweg, steigt der Pfad auf dem „Roggensteig“ an; links geht es am Waldrand entlang mit dem Blick zur ehemaligen Burg Homboll und am „Tiefental“ wieder nach rechts in den Wald. „Ob dem Sennhof“ erreichen wir rechts den Standort „Eiche“. Von hier aus führt ein nicht markierter Pfad zu den beiden Gipfeln (832 und 842 m) mit jeweils einer anderen grandiosen Aussicht.

Am Basaltbruch“ führt der Weg hinunter nach „Weiterdingen, Weidenbuschstraße“ und weiter über den „Ertenhag“ nach „Welschingen“.

Mit dem Blick zum Hohenhewen geht es nach links, „Hinter den Reben“ weiter zum „Lindenstüble“. Hier trennen sich wieder die Wanderwege. Während der E1 weiter zum aussichtsreichen Gipfel führt, umgeht der Ludwig-Finckh-Weg diesen auf seinem Osthang.

Alle drei Wanderwege kommen wiederum beim Standort „Almen“ bei einer Schutzhütte zusammen. Gemeinsam geht es weiter nach „Engen/Ludwig-Finckh-Straße“. Beim „Fuchsloch“ biegen wir rechts ab und unter den Bahngleisen hindurch zum „Bahnhof Engen“.

Zum Abschluss der Tour empfiehlt sich ein Besuch der kleinen Stadt Engen, allein schon wegen ihrer restaurierten Altstadt, eine der schönsten in Deutschland.

Ausrüstung

Feste Wanderschuhe mit gutem Profil (50% des Weges sind asphaltiert!), evtl. Teleskopstöcke; ausreichende Verpflegung und Getränke für unterwegs

Weitere Infos & Links

Singen am Hohentwiel
Tourist Information
August-Ruf-Str. 13, 78224 Singen
Tel. 0 7731 / 85-262
tourist-info.stadt@singen.de
www.singen.de

Arbeitsgemeinschaft Hegau Touristik e.V.

www.hegau.de

Informationszentrum Hohentwiel
Auf dem Hohentwiel 2a ·D-78224 Singen
Tel./Fax + 49 (0)77 31-6 91 78
info@festungsruine-hohentwiel.de
www.festungsruine-hohentwiel.de
www.schloesser-und-gaerten.de

Engen
Tourist-Information Engen
Marktplatz 4, 78234 Engen
Tel. 0 7733 / 502-0
www.engen.de

Schwarzwaldverein e.V.
www.schwarzwaldverein.de
ww.wanderservice-schwarzwald.de

Schwarzwaldverein Singen e.V.
www.schwarzwaldverein.de/vereine-vor-ort/singen

Hohenstoffeln (844 m)

Der markanteste Berg im Hegau ist der doppelgipfelige Basaltkegel zwischen Duchtlingen und Weiterdingen, der „König“ des Herrgotts Kegelspiels. Drei Höcker und drei Burgen trug einst der Berg. Die Burgen (Vorder-, Mittel- und Hinterhohenstoffeln) wurden im 30-jährigen Krieg zerstört. Das Erdbeben von 1857 führte zu weiteren Schäden an den Ruinen. Mit dem Abbau von Basalt für den Straßen- und Eisenbahnbau begann 1912 die endgültige Zerstörung des Nordgipfels. Auf einer Standseilbahn wurde der Schotter nach Mühlhausen hinab transportiert. So verschwand Hinterstoffeln zusammen mit dem Nordgipfel, während auf dem Südgipfel noch geringe Reste des Vorderstoffeln erhalten blieben. 1941 wurde der Stoffeln schließlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen und damit sein weiterer Abbau gestoppt. Als besonders schutzwürdig gelten die artenreichen, wärmeliebenden Pflanzengesellschaften auf den Felsen und Schutthalden.

Hohenhewen (846 m)

Zwischen Welschingen und Anselfingen erhebt sich der Hausberg der Stadt Engen. Einen Überblick über die Hegaulandschaft kann man sich von seinem Gipfel aus verschaffen. Von der Aussichtsplattform über den Mauerresten der Burgruine Hohenhewen erstreckt sich das Panorama von der darunterliegenden Stadt über die benachbarten Orte und die Vulkanberge Neuhewen (867 m), Hohenstoffeln, Mägdeberg (664 m), Hohenkrähen (644 m) und Hohentwiel (686 m).

Heiliggrabkapelle von Weiterdingen.

Auf der heutigen Verbindungsstraße zwischen Weiterdingen und Hilzingen verlief zur Römerzeit eine wichtige Handelsstraße. Reisende füllten hier gerne ihre Trinkwasservorräte an der damals noch sprudelnden Quelle im „Kapellenhof“ auf. Im Jahr 1694 stiftete der Freiherr Karl Balthasar von Hornstein (1649-1723) hier eine Kapelle, die auf seinen Wunsch hin Heiliggrabkapelle genannt wurde. Sie ist eine getreue Nachbildung des Heiligen Grabes der Grabeskirche in Jerusalem. Derartige Kopien kamen dem Wunsch vieler Gläubigen entgegen, denen es nicht möglich gewesen wäre, das Jerusalemer Original zu besuchen.

Info/Führungen: Otto Puchstein, Kapellenhof 2, 78247 Hilzingen Tel.: 07739 – 341

Startpunkt der Tour

Bahnhof Singen (Hohentwiel) bzw. Haltepunkt Landesgartenschau A81, AS 41 Kreuz Hegau, L 191 nach Singen, am Rathaus rechts Richtung Gottmadingen zum Parkplatz

Endpunkt der Tour

Bahnhof Engen

Highlights entlang der Route

  • Wanderweg

    Singen - Stahringen

    Genüsslich wandern mit Blick auf die Hegauberge. Vor der Ruine Homberg  ermöglichen es uns sogar die Anhöhen den Bodensee zu erspähen.
  • Wanderweg

    Burgruine Hohentwiel mit Vulkanpfad

    Deutschlands höchstgelegener Weinberg befindet sich im Südwesten: auf dem Hohentwiel im Hegau. Auf dem Hausberg der Stadt Singen thront eine der größten Festungsruinen. Einzigartig ist hier aber auch das vulkanische Gestein, das zu reicher Flora und Fauna beiträgt.

  • Themenweg

    Scheffel-Pfad Singen

    Zur Erinnerung an Joseph Viktor von Scheffel installierte die Stadt Singen im Mai 2012 den aus 10 Tafeln bestehenden Scheffelpfad. 

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