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Wanderweg

Wanderung auf dem Venusberg

Eine abwechslungsreiche Tour über den Venusberg!
Dätzingen:
Dätzingen wurde im 13. Jahrhundert vom Johanniterorden erworben. Den Orden drängten die Türken 1291 aus dem Heiligen Land; sein Hauptsitz wurde daraufhin Zypern, dann Rhodos und schließlich im 16. Jahrhundert Malta; Dätzingen war einst die einzige katholische Gemeinde im Oberamt Böblingen. Im Jahr 1805 kam es zu Württemberg; seit 1972 bildet es zusammen mit Döffingen den Ort Grafenau. Das Schloss ist eine vierflügelige Wasserburg; der klassizistische Säulenvorbau von Thouret, der auch den Canstatter Kursaal gebaut hat, stammt aus dem Jahr 1812. Im Maltesersaal und im Museum erinnern große Wandgemälde an die Zeit der Malteser in Malta und die Seeschlachten der Ordnsflotte. Die Galerie Schlichtenmaier veranstaltet im Schloss regelmäßig Austellungen mit dem Schwerpunkt Malerei des 20. Jahrhunderts in Südwestdeutschland.

Venusberg:
Der Venusberg ist das größte Naturschutzgebiet im Landkreis Böblingen und wartet mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt auf: Die Küchenschelle, Enziangewächse und verschiedene Orchideenarten sind hier ebenso daheim wie seltene Vogelarten (Dorngrasmücke, Neuntöter, Rebhuhn) und Schmetterlinge (Schwalbenschwanz, Segelfalter).

Wiesengrundhalle:
Die Wiesengrundhalle in Dätzingen heißt so, weil der in Böblingen geborene und in Sindelfingen aufgewachsene Wilhelm Ganzhorn (1818 - 1880), bekannt durch seine Verse des Lieds "Im schönsten Wiesengrunde", in jungen Jahren hier oft bei seinem Großvater war, der die nahe Mühle betrieb. Ganzhorn verfasste Gedichte und Balladen und machte sich auch durch Ausgrabungen einen Namen; er war Oberamtsrichter, zuletzt in Bad Canstatt. Dort ist er auch begraben, auf dem Uff-Kirchhof wie sein Freund, der patriotische Dichter Ferdinand Feiligrath, wie Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach.

 

Wegbeschreibung

Wir starten an der Bushaltstelle „Rathaus“ vor dem Schloss Dätzingen und gehen rechts vom Schloss hinauf und dahinter links. Über die Obere Gasse und den Hambergweg gelangen wir links in die Malteserstraße. Wo rechts die Schillerstraße beginnt, nehmen wir den Linksschwung der Malteserstraße mit, um sie aber gleich rechts über die kleine Grünanlage mit schönem Blick auf Döffingen, den anderen Teilort Grafenaus, hinab zur Wiesengrundhalle zu verlassen. Unterhalb der Parkplätze halten wir uns rechts, dann links, überqueren die Würm und den Mühlkanal und schlagen nach 200 m den nach Süden, also rechts abzweigenden, mit der gelben Raute des Schwarzwaldvereins und dem roten Strich des Schwäbischen Albvereins bezeichneten Weg ein. Rechts unter uns erstreckt sich das Naturschutzgebiet der Würmtalauen. Bei der nächsten Wegteilung wandern wir links den Schaftriebweg hinauf, bei einer Gabelung im oberen Bereich nicht nach links sondern geradeaus weiter gehend, bis wir den höchsten Punkt des Kienebergs erreicht haben. Jenseits der Hecke vor uns verbirgt sich der Wasserturm auf dem Döffinger Kapellenberg über dem Wald. Wenn wir Lust haben, können wir auch noch einen kleinen Abstecher zu den Baumobsttafeln machen, die ca. 400 Meter weiter links liegen.
Mit der blauen Raute gehen wir nach rechts, bis sie bald - an der höchsten Stelle der Waldwiese - den direkten, später steil abfallenden Weg zum Venusberg nach rechts weist. Hier folgen wir nicht der Raute, sondern bleiben auf dem breiten Weg, der zunächst der Wiese entlang und dann durch den Wald sanft abfallend zum Würmtalweg (gelbe Raute und roter Strich) führt. Wo sich der Wald lichtet, sehen wir Aidlingen. An einer Grillstelle vorbei bergab erreichen wir die Talstraße, überqueren die Würm und folgen der Böblinger Straße westwärts in den Ort Aidlingen. Beim Rathaus informiert uns ein Wegweiser über den Weiterweg durch die Bachgasse der Aid entlang (mit malerischer Partie) - um das Fachwerkhaus direkt am Bach herum - zur Oberen Mühle. Dort geht es der gelben Raute nach die Straße rechts zum Furtholz hinauf, wo uns ein weiterer Wegweiser mit der gelben Raute zum Mittelbühl und - das asphaltierte Sträßchen hinab - zu den Kleintierzüchtern im Oberen Kirchtal leitet. Vor dem Kirchtalhof gehen wir auf der Straße um die Vereinsgaststätte herum und biegen links bei den Besucherparkplätzen ab nach Westen bergauf. Wir folgen dem Weg, lassen eine Abzweigung nach links unbeachtet, bis er sich bei einem Schild „Naturschutzgebiet“ in zwei Graswege teilt. Hier folgen wir dem linken Wiesenweg weiter bis hinauf zum Venusberg. Dort wandern wir auf dem Grasweg weiter, vorbei an einem Wegweiser („Drei Buchen“ 2,2 km) und hinter einer Bank vorbei, die nach Südwesten eine prächtige Sicht über die vom Wald gesäumte Heide- und Heckenlandschaft bietet. Der Weg führt uns ein kurzes Stück durch den lichten Forchenwald, wo wir auf den Wegweiser Venusberg treffen, der die Richtung zu unserem nächsten Ziel, den Drei Buchen (1,6 km), und zum Ausgangspunkt unserer Tour (3,5 km) angibt. Bevor wir der gelben Raute zu den Drei Buchen folgen, sollten wir uns ein bisschen Zeit für einen kleinen Abstecher in Richtung Kirchweg nach rechts nehmen.

Der Abstecher in Richtung Kirchweg beim Wegweiser Venusberg gilt einem Bauwerk aus düsterer Zeit: Nach 50 m führt ein Pfad vom Weg ab rechts in den Wald, und alsbald stehen wir vor den Überresten einer geheimnisvollen Anlage, die im wesentlichen aus einem mächtigen Betonring mit einem Durchmesser von gut 20 m besteht. Es handelt sich um die Überbleibsel einer Funknavigationsanlage, die gegen Ende des Zweiten Weltkrieges zur Erkennung feindlicher Bomber und zur Lenkung der Abwehrflieger dienen sollte. Die Anlage ging nie in Betrieb, weil die dazugehörigen Betriebsgebäude, die sich 50 m östlich davon im Wald verbergen, nicht fertig wurden. Kurz vor Kriegsende, im Frühjahr 1945, sprengte die deutsche Wehrmacht selbst die Anlage in die Luft.

Nach dem Abstecher gelangen wir, vom Wegweiser aus nordwärts immer der gelben Raute folgend, zunächst über Felder zum Waldrand, halten uns hier halb links am Waldrand und durchqueren nun den Wald auf diesem Weg. Wenn wir den Wald verlassen, verläuft unser Weg in einer Rechtskurve leicht bergauf und führt uns erneut durch ein Wäldchen zum Rastplatz Drei Buchen, wo eine Hütte aus Kalkstein steht. Hier wandern wir auf dem asphaltierten Weg weiter. Bald sehen wir vor uns, von einem Masten beherrscht, den Hacksberg, den einst die "Württembergische Schwarzwaldbahn" umrundet hat. 150 m vor dem ersten Haus in Dätzingen zweigt links ein Weg ab, der direkt zum Schloss, unserem Ausgangspunkt führt.

Startpunkt der Tour

Bushaltestelle beim Malteserschloss in Dätzingen A81, Ausfahrt 24-Böblingen-Hulb in B464 Richtung Calw/Sindelfingen-West, Ausfahrt Richtung Calw./Darmsheim/Grafenau, dann weiter über Dagersheim, Döffingen und Grafenau nach Dätzingen

Endpunkt der Tour

Bushaltestelle beim Malteserschloss in Dätzingen

Highlights entlang der Route

Offizieller Inhalt von Natur.Nah. Schönbuch & Heckengäu

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