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Wanderweg

Kulturwanderweg Jagst - 6. Etappe Krautheim bis Dörzbach-Hohebach

Ein Weinberg mit Grillen- und ein wachsender Bach, der "Kuharsch" heißt.

Wechselnde Bodenbeläge führen über z. T. steile Steigungen durch Wald und auf halber Höhe an Weinbergen vorbei.

Diese Wander-Etappe kann ein Wohlfühlweg für Wein und Naturliebhaber werden.

Wegbeschreibung

Als Tipp für Kultur-Interessierte: Die Krautheimer Stauferburg mit Kapelle und Museum, Portal und Palais ist immer einen Besuch wert. Ihre Wanderung führt Sie nach Klepsau , wo Weinbau bereits seit 1252 urkundlich nachgewiesen ist, sicher aber noch älter sein dürfte. Denn hier wurde ein fränkisches Gräberfeld des 5. Jh. ausgegraben. Die gefundenen Teile einer Spatha (ein fünf Zentimeter breites Langschwert) deuten die Herkunft aus merowingischer Zeit an. Die Klepsauer gehören zum Weinbaugebiet Badisch-Franken und dürfen ihre besseren Gewächse in Bocksbeutel abfüllen. Liebhaber trockener Weine schätzen die durchgegorenen Jagsttäler. Am Heiligenberg und am Altenberg dominiert die Rebsorte Müller-Thurgau vor dem Silvaner und dem Portugieser… Etwas nördlich des Kulturwanderwegs an der Jagst – eine halbe Stunde Fußweg – lockt das Laibacher Renaissance-Schloss (16. Jh.) kulturhistorisch Interessierte mit Rosenkranz-Madonna in der Kapelle. Vielleicht ist das ein Ziel für einen späteren Ausflug? Weiße Störche als Wahrzeichen und ein Wasserschloss mit ehemaligem Gesindehaus; ein alter Weinberg mit seltenen Grillen, eine schöne Brücke über die Jagst und eine Ölmühle – das alles und noch mehr erwartet Sie in Dörzbach. Am Altenberg wurden Lebensräume an der „Wellenkalkbank“ geschaffen, ein wahres Biotop. An der steilen Böschung zeigt sich ein Ausschnitt des viele Millionen Jahre alten Unteren Muschelkalks, den Geologen als „Wellengebirge“ bezeichnen.
Wenn Sie sich Zeit nehmen, werden Sie viel entdecken: Schlingnatter und einen Schmetterling namens Schwalbenschwanz, Feldhase, Igel und Zauneidechse. Auch der sehrseltene Schmetterlingshaft schwirrt hier an heißen Junitagen an den Trockenhängen. Die süd-südwestliche Ausrichtung schafft eine richtige „Wärme-Oase“. So fühlen sich auch seltene Tiere wohl: die vom Aussterben bedrohte Rotflügelige Ödlandschrecke zum Beispiel. Die Dörzbacher „Schubertiade“, ein sommerliches Freiluft-Konzert zwischen Efeu bewachsenen Schlosshof-Mauern, verspricht Werke berühmter Komponisten wie Schubert, Mozart, Beethoven…

Eigentlich gar nichts – obwohl Wein und Literatur sich gut vertragen und auch viel miteinander zu tun haben können…
Schillerwein treffen Sie hier an der Jagst sehr oft: „Neudenau baut sein buntes Sortengemisch durch weg als ‚Schiller’ aus“, stellt das Hohenloher Weinbrevier fest. Und die Weingärtnergenossenschaft Unteres Jagsttal (Möckmühl) verkauft ihre Weine ausschließlich als trockenen „Schiller“. Über 20 Rebsorten kom men hier zusammen. Hier in Dörzbach haben Sie Einblick in mittelalterliche Weinkultur: Der Rebenhang am Altenberg dürfte wohl schon über tausend Jahre alt sein. Seit einigen Jahren ist er quer errassiert; auch hier wird „Schiller“ausgebaut. Während der Flur-Neuordnung fand man dort auch eine Rarität: die „Östliche Grille“ , sie lebt nur hier und am Rhein. Deshalb gibt es auch einen Dörzbacher Grillenwein, einen Riesling.
Aber Friedrich Schiller hat sicher auch schon Schillerwein von der Jagst getrunken. Schließlich hat seine Schwester drei Jahrzehnte als Pfarrersfrau in Möckmühl gewohnt. Der wachsende Bach bei Krautheim: der „Kuharsch“ ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Gestaltungskraft der Natur. Beim Wasser austritt wächst mit dem ausfallenden Kalk das Bachbett. Aber es braucht Zeit. Der Wall mit der Rinne wird wohl in 100 Jahren etwa 30 cm höher. Der „wachsende Bach“ dürfte also 400 Jahre alt sein.



Weitere Infos & Links

www.hohenlohe.de

Startpunkt der Tour

Krautheim

Endpunkt der Tour

Hohebach

Highlights entlang der Route

  • Radtour

    Du mich auch! - Götz von Berlichingen Gedächtnistour, Krautheim

    Die „Kultour“ durch geschichtsträchtiges Land links und rechts der Jagst verbindet im Hohenlohekreis die Landesteile Baden und Württemberg. Götz von Berlichingen, der Ritter mit der Eisernen Faust, der im nahegelegenen und zu Schöntal gehörenden Dorf Berlichingen geboren ist, rief im Jahr 1516 dem Mainzer Amtmann Max Stumpf in Krautheim jenen wortgewaltigen Ausdruck zu, den Goethe in seinem Sturmund Drang-Drama literarisch verewigte. Ein Gedenkstein am Tatort (an der L 1025) erinnert heute noch an die Geburtsstunde des Schwäbischen Grußes. Inschrift: „...er kann mich hinden lekhen“. Götz von Berlichingen fand im nahe gelegenen Kloster Schöntal im Kreuzgang nach einem sehr bewegten Leben seine letzte Ruhe. Ein kurzer Abstecher zum Originalschauplatz des wohl weltweit bekanntesten Kraftausdruckes sollte zum „Pflichtprogramm“ gehören.

     

Offizieller Inhalt von Krautheim

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