Schwarzwald Genießerpfad Gernsbacher Sagenweg
Rund um Gernsbach sowie im gesamten Murgtal findet sich ein reicher Schatz an Sagen und Geschichten, die sich mit der Herkunft der Flur- und Ortsnamen beschäftigen. Sie geben aber auch einen Hinweis darauf, wie sich die Menschen in früherer Zeit Natur- und Himmelserscheinungen erklärten.
Der ausgeschilderte Gernsbacher Sagenweg (Schwarzwald Genießerpfad) verläuft auf überwiegend natürlichem Untergrund und ist mit einer Länge von 5,3 km trotz einzelner Anstiege bequem in 1,5 bis 2 Stunden reiner Gehzeit zu erwandern. Charakteristisch sind seine vielen schmalen, teils schon alpinen Pfade, die die einzelnen Stationen miteinander verbinden. Damit ist der Weg allerdings nicht für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer geeignet, gutes Schuhwerk ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Der ausgeschilderte Rundweg beginnt bei der Klingelkapelle (Schlossstraße, Klingelstraße, etwa 1 Kilometer in Richtung Obertsrot) und verbindet rund um den Gernsberg sieben Stationen. Die Strecke ist einheitlich mit dem Symbol des Teufelchens ausgeschildert. Parkmöglichkeiten befinden sich beim Gernsbacher Kurpark in der Igelbachstraße.
Als sogenannter Genießerpfad ist der Gernsbacher Sagenweg mit dem Premiumsiegel des Deutschen Wanderinstituts ausgezeichnet worden.
Weitere Informationen zum Premiumweg und dem Deutschen Wandersiegel erhalten Sie unter www.deutscheswanderinstitut.de
Die genaue Beschreibung der einzelnen Stationen finden Sie unter www.sagenweg.de
Einkehrmöglichkeiten gibt es während der Tour und am Ende/Anfang der Tour in Gernsbach. Das Faltblatt mit den Einkehrmöglichkeiten finden Sie unter www.gernsbach.de
Autorentipp
Sagenweg-Rucksack mit Spielen für Kinder
Die Tourist-Info bietet Gästen und Bürgern mit Kindern eine spannende Möglichkeit, die Sagenwelt des Murgtals auf dem Gernsbacher Sagenweg kennenzulernen. Der Sagenweg-Rucksack, der bei der Tourist-Info ausgeliehen werden kann, ist eine tolle Ergänzung zu den Infotafeln entlang des Weges und lädt zur spielerischen Erkundung ein. Der Rucksack enthält neben den Sagen Rätsel und verschiedene Utensilien zum Nachspielen der Sagen. Die Lösungen liegen ebenso bei. Der Sagenweg-Rucksack kann gegen eine Gebühr in Höhe von 5 € ausgeliehen werden. Eine vorherige Anmeldung in der Tourist-Info unter touristinfo@gernsbach.de oder 07224 644446 ist erforderlich. Dort werden die Adressdaten hinterlegt und eine Pfandgebühr in Höhe von 20 € erhoben, die nach dem Rückbringen des Rucksacks wieder zurückgegeben wird.
Wegbeschreibung
Von der Klingelkapelle aus geht man, dem Symbol des Teufelchens folgend, an dem Grillplatz und an der Wassertretstelle vorbei und biegt schon gleich nach dem Teich links ab. Auf dem schmalen Zick-Zack-Pfad in Richtung Schloss Eberstein erreicht man schon auf halber Höhe die Aussichtsplattform der „Engelskanzel“. Dieser erste Aufstieg gehört zu den beschwerlichsten Teilen der Wanderung, deswegen nicht gleich den Mut verlieren. Der schöne Ausblick von der Engelskanzel (250 m ü. N.N.) entschädigt für die Anstrengungen.
Nach einer Verschnaufpause auf der Engelskanzel geht es den schmalen, alpinen Pfad, durch herrlichen Mischwald hindurch weiter hinauf in Richtung Luisenruhe. Man trifft auf den Hildaweg, einen breiten Grasweg, und folgt diesem bergaufwärts. Den Namen erhielt dieser Weg von der Gattin des Großherzogs Friedrich II., Hilda, Prinzessin von Nassau, die oft im Wald um Schloss Eberstein spazieren ging.
Von der „Luisenruhe“ aus, deren Namensgeberin übrigens Luise von Baden war, die Frau des vorletzten Großherzogs von Baden, Friedrich I. und eine Tochter des Kaisers Wilhelm I., geht man in Richtung „Wachtelweg“ auf dem Arboretum Schloss Eberstein, dem Baumkundlichen Lehrpfad. Er wurde 1965-1974 angelegt und versammelt neben einigen exotischen Raritäten etwa 40 Tannen-, 23 Birken-, 50 Eichen- und 60 Ahornarten. Eine ausführliche Beschreibung ist bei der Touristinfo Gernsbach erhältlich und sicherlich ist dieser Weg einen gesonderten Besuch wert.
Bei der nächsten Weggabelung am Wachtelweg bietet sich ein kleiner Abstecher hinauf zum Wachtelbrunnen an. Zusammen mit der Brunnenstube darüber, die über einen kleinen schmalen Pfad ein kurzes Stück weiter des Weges erreichbar ist, wurde das über viele Jahre in Vergessenheit geratene Bauwerk in mühevoller Handarbeit in über 400 Arbeitsstunden von Mitgliedern des Schwarzwaldvereins Gernsbach restauriert und aus seinem Dornröschenschlaf erweckt. Wilhelm IV. ließ im Jahre 1545 diese Brunnenstube unterhalb von Schloss Eberstein erbauen und davor einen kleinen Platz anlegen, über den schon im 16. Jahrhundert zu lesen war, dass die Herrschaften dort „vil kurzweil“ hatten. Auch heute lockt das idyllische Fleckchen zu einer kleinen Rast und nach 450 Jahren fließt das Quellwasser aus dem Gernsberg zur Erfrischung wieder an seinen Bestimmungsort, den Wachtelbrunnen.
Zurück am Wegweiser folgen wir dem breiten Grasweg hinunter bis zum unteren Standort „Wachtelweg“. Dort können Schwindelfreie einen weiteren Abstecher wagen und gelangen auf einem alpinen Pfad entlang an großen Rhododendronbüschen und 50 verschiedenen Kiefernarten zu dem beliebten Aussichtspunkt „Am Grafensprung“. Etwa nach 30 Gehminuten nach dem Start bei der Klingelkapelle ist man an diesem Aussichtspavillon, auf dem Husteinfelsen hoch über der Murg gelegen, angekommen.
Über den zuvor beschrittenen schmalen Pfad geht es zurück bis zur letzten Abzweigung. Von nun an führt der Sagenweg links den Berg hinauf bis zum Murgtalblick, einem Aussichtpunkt am Fuße der Weinberge. Ein paar Schritte weiter und man steht bereits vor der unteren Schlossmauer. Entlang des wichtigsten Bauwerks am Gernsbacher Sagenweges geht es bis zum Eingangsportal von Schloss Eberstein. Vom Grafensprung aus benötigt man etwa 15 Gehminuten. Den hungrigen Wanderer erwartet die Schloss-Schänke mit badischen Köstlichkeiten. Besonders lecker schmeckt's auf der Platanenterrasse. Wer hier bereits seine Wanderung beenden möchte, für den ist der S-Bahn-Anschluss im Ortsteil Obertsrot hinunter durch die steilen Rebhänge in Richtung „Am Schlossberg“ nicht mehr weit.
Nach einer gemütlichen Rast begeben wir uns wieder auf den Sagenweg, ein kurzes Stück auf der oberen Schlossstraße entlang und folgen bald links einem Pfad hinauf. Oben angekommen, lädt einige Schritte weiter ein Felsvorsprung nochmals zu einem herrlichen Blick auf die Schlossanlage und die Umgebung ein. Wir halten uns weiter auf dem Höhenrücken des Schlosswaldes in Richtung „Am Zehntacker“ um dort gleich rechts auf einen kühlen Grasweg hinüber zur „Erzgrube“ zu wandern. Nach etwa 400 Metern öffnet sich auf der linken Seite ein finsterer Felsenschlund mit einem kleinen Loch, das jedoch nicht sehr weit in den Berg hineinführt. Die Erzgrube ist ein geheimnisvoller Platz, der mit der Geschichte der Zwerge vom Gernsberg sein literarisches Zeugnis erhielt. Der Stollen in diesem Gebiet des Gernsbergs gehört mit zu den Versuchen, die Erzvorkommen wirtschaftlich zu nutzen. Es wurden bereits in früheren Jahrhunderten im gesamten Murgtal Erzfunde ausgebeutet.
Auf dem so genannten Erdmännlespfad geht es weiter zum „Forlenkopf“. Von hier aus führt der Rundweg rechts hinunter und quert die Obere Schlossstraße am Straßendenkmal. Der Gedenkstein wurde nach der Fertigstellung der Straße errichtet, die unter Großherzog Leopold 1837 als Verbindung zwischen Schloss Eberstein und Baden-Baden geschaffen wurde. Noch heute besticht die Obere Schlossstraße durch ihre vorbildliche Trassenführung, und man darf die glanzvolle Leistung des Baumeisters Belzer, an diesem Steilhang eine Straße zu bauen, die auch unseren heutigen, modernen Anforderungen genügt, uneingeschränkt loben. Danach folgt der Weg bis zum Schilderstandort „Straßendenkmal“, dann rechts einem schmalen Pfad bergab bis zum „Hambrechtbrunnen“ und weiter zur „Schönen Aussicht“, die man neben einem kleinen Felsplateau natürlich auch genießen kann. Hier drängt sich ein Blick in den nahe gelegenen Rockertwald auf der gegenüberliegenden Murgseite geradezu auf.
Von hier aus ist es auch nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt unserer Tour. Wieder auf einem schmalen Pfad entlang geht es immer bergab, über die untere Schlossstraße hinweg, zurück zur Klingelkapelle. Mit einer gemütlichen Einkehr in einer der Gernsbacher Gaststätten kann man den Schlusspunkt der abwechslungsreichen Wanderung setzen. Weitere Informationen zu Wandermöglichkeiten und Freizeitaktivitäten erhalten Sie bei der Touristinfo Gernsbach.
Ausrüstung
Festes Schuhwerk
Startpunkt der Tour
KlingelkapelleMit dem Auto
Über Autobahn A5 Karlsruhe-Basel, Ausfahrt Rastatt-Nord. Danach die Bundesstrasse 462 in Richtung Gernsbach. Nicht in den Tunnel einfahren, sondern Richtung historische Altstadt fahren. Entlang der Bleichstraße (Einbahnstraße) bis zur Stadtbrücke. Hier rechts über die Stadtbrücke, nach der Brücke gleich links in die Schlossstraße. Die Schlossstraße bis zum Übergang in die Klingelstraße entlang fahren. Bis zum Ortsausgang Gernsbach. Rechts oben befindet sich die Klingelkapelle. Achtung! Hier nur 2 Parkplätze. Nutzen Sie am besten die Parkplätze am Eingang Kurpark (Igelbachstraße). Von dort gibt es eine Fußgängerbrücke in die Schlossstraße.
ÖPNV
Gernsbach hat Anschluss an das Nahverkehrsnetz des Karlsruher Verkehrsverbunds. Nutzen Sie die Stadtbahnhaltestelle Gernsbach Bahnhof oder Gernsbach Mitte mit der Stadtbahnlinie S8/S81. Um zur Klingelkapelle zu gelangen, steigen Sie am besten Gernsbach Mitte aus. Aber Achtung! Die Eilzüge halten nicht in Gernsbach Mitte sondern nur Gernsbach Bahnhof.
Von der Stadtbahnhaltestelle Gernsbach Mitte über den Felsenweg zum Parkplatz Kurpark. Dort die Igelbachstraße überqueren und über die Fußgängerbrücke auf die andere Seite der Murg gehen. Dann links entlang der Klingelstraße bis zum Ortsende von Gernsbach. Die Klingelkapelle befindet sich rechts der Straße. Ca. 1 km zu Fuß.
Weitere Informationen sowie einen aktuellen Fahrplan erhalten Sie beim Servicetelefon des KVV unter der Telefonnummer (0721) 6107-5885 oder im Internet unter https://www.kvv.de
Endpunkt der Tour
KlingelkapelleVorteile und Aktionen

Deutsches Wandersiegel Premium Wanderweg
Premium-Wanderwege sind Strecken- und Rundwanderwege, die hervorragend markiert sind und einen besonders hohen Erlebniswert aufweisen. Auf Premium-Wanderwegen ist ein ausgewogenes, schönes Wandererlebnis garantiert. Angenehme Wegbeläge und Pfade, eine ausgesuchte Dramaturgie mit tollen Aussichten, schönen Waldbildern, Gewässern, Felsstrukturen, gepflegten Rast- und Ruheplätzen, kulturhistorischen Kleinoden und vielen anderen Abwechslungen machen die Wanderung auf Premium-Wanderwegen zu einem besonderen Vergnügen.
Die Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.