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Wanderweg

Wandern rund um Essingen - RW 6

Auf dieser Wanderung verweilen Sie im Moorgebiet des Naturschutzgebietes Weiherweisen und verinnerlichen den Zauber dieser Landschaft. Aber auch die Blumenvielfalt mit Trollblumen, Orchideen, Lupinen und Schwertlilien ist atemberaubend.
Vom Parkplatz gehen wir an der Wandertafel des Essinger Albvereins vorüber und bereits nach wenigen Metern stoßen wir bei der Wegeteilung auf den mit rotem Dreieck markierten Weg der Alb-Nordrand-Linie HW 1- und gehen ihm entlang rechts Richtung Lauterburg/ Rosenstein/ Heubach. Direkt vor uns erblicken wir bereits die Gastwirtschaft Tauchenweiler. Wanderungen im viel gestalteten Landschaftsbereich um Tauchenweiler auf dem rauen Rücken des Albuchs sind immer wieder von ganz besonderem Reiz.

Bald treten wir in den Wald ein und wandern bei der Rechtsabzweigung nach Essingen (s. Nr. 3) auf dem Fahrweg geradeaus weiter Richtung Lauterberg/ Rosenstein/ Heubach. Bei der späteren Wegegabel schreiten wir rechts auf dem Asphaltsträßchen mit rotem Dreieck weiter (Eisengrubensträßle). Gleich weist ein Schild rechts zu den historischen Bohnerzgruben hin. Ein Abstecher (zirka 10 Minuten Gehzeit, einfach) dorthin empfiehlt sich und man wird erstaunt sein über die zerklüftete ehemalige Grubenlandschaft inmitten der Einsamkeit der Albuchwälder.

Wir folgen dem Sträßchen geradeaus durch wunderschöne Waldlandschaftsbilder die erfüllt sind vom Jubelgesang der Vögel, von flutendem Sonnenlicht und dem leisen Raunen des Albwindes. Bald öffnet sich links die weite Lichtung mit bekanntem Naturschutzgebiet „Weiherwiesen“. An dieser Stelle verlassen wir den nach Lauterburg ziehenden Weg der Alb-Nordrand-Linie und folgen der Markierung gelbes Dreieck links Richtung Irmannsweiler/ Königsbronn/ Bartholomä. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Wanderglück, hier im Moorgebiet der Weiherwiesen zu verweilen und sich den melancholischen Zauber dieser Landschaft zu verinnerlichen. Wohl jede Moorlandschaft atmet den Hauch leiser Schwermut aus. Trotz des freundlichen Lächelns des oberen Moorsees dominiert hier jedoch der fast körperlich spürbare Ruch der Einsamkeit. Und die dichten, weiten Wälder ringsum und die vielen Birken, welche das Kleinod der Weiherwiesen zu bewachen scheinen, verstärken diesen Eindruck.

Hier im Moorgebiet wurden im Laufe von Jahrmillionen Feuersteinlehm in die flachen Mulden gespült, wobei die Muldenböden und die Ränder mit diesen wasserundurchlässigen Lehmen überzogen wurden. Auf diesen versauerten, nassen Böden konnte so im Laufe der Zeit das Feuchtgebiet der Weiherwiesen entstehen. Zauberhaft die Flora hier mit Trollblumen, Orchideen, Lupinen und Schwertlilien. Und wenn das fahle Wollgras silberhaarig übers Moor geistert, mag mancher Besucher im Abendschein sogar leise erschauern! Wunderschön ist es hier aber auch später im Jahr, wenn die Farben des Herbstes in die Weiherwiesen gestreut sind und die bizarr aufgewachsenen Moorbirken im lodernden Blättergewand vor dem Wald stehen - vielfach gewunden und verschlungen emporgewachsen, wie unter heftigen Schmerzen geboren.

Rechts verbirgt sich hinter einem flachen Damm der obere Moorsee, und es ist immer wieder ein faszinierendes Erlebnis, an seinem Ufer zu stehen und die eigenartige Stimmung auf sich einwirken zu lassen. Links der untere, ältere Moorsee, der schon stark verwachsen ist. Er bildet ein hervorragendes Refugium für Wildenten, Rallen und andere Kleintiere wie Libellen usw. Im Sommer erleben wir auf den Moorseen das traumschöne Blütenwunder der Seerosen, die wie kostbare Gebinde auf dem Wasser schwimmen.

Übrigens hatte der urzeitliche Wentalfluss sein Quellgebiet hier in den Weiherwiesen. Der heutige Weiherbach (Abfluss der Moorseen die aus einer Hülbe am westlichen Waldrand gespeist werden) versickert nach kurzem Lauf in einer Doline (s. hinten stehend). Wir wandern nun auf dem grasigen Weg zwischen den beiden Moorseen dahin und hinüber zum Wald, wo einst das Weiherhaus stand. Die Weiherwiesen wurden Jahrhunderte lang landwirtschaftlich genutzt. Es handelte sich hauptsächlich um Vieh- und Schafweideplätze. Die Weiher dienten in erster Linie zur Schafwäsche. Zur Schurzeit sollen hier bis zu 20 000 Schafe jährlich gewaschen worden sein. Das Weiherhaus diente als Hirtenwohnung. Die Bauern aus der Umgebung brachten das Vieh im Sommer zur Bergweide, wobei die Hirtenfamilie es zu beaufsichtigen hatte. Nachdem aber die Bauern mehr und mehr zur Stallfütterung übergingen, wurde keine Hirtenfamilie mehr angestellt und das Weiherhaus 1856 auf Abbruch verkauft. Das Bauholz wurde für einen Farrenstall verwendet.

An der Waldabteilung „Weiherhaus“ treten wir in den Wald ein und folgen dem Weg mit gelbem Dreieck in gerader Linie. Nach Waldaustritt gehen wir der Wegspur am Acker entlang über die Wiese zum gegenüberliegenden Waldrand. Vor uns auf der Höhe der Steinheimer Teilort Iramannsweiler. Am gegenüberliegenden Waldrand wandern wir auf dem Fahrweg links weiter. Bald nach der Waldabteilung „Eckstelle“ erreichen wir ein Fahrsträßchen, welches durch das flache und noch deutlich erkennbare einstige Urstromtal des Wentalflusses führt. Diese Sträßchen überschreiten wir und folgen der Markierung gelbes Dreieck dem Fahrweg aufwärts Richtung Irmannsweiler- Wental. Links ein kleiner, als Naturdenkmal ausgewiesener Erdfall.

Bei der baldigen Rechtsabzweigung des markierten Fahrsträßchens gehen wir geradeaus auf dem Schotterweg weiter. Sehr schön der Blick rechts auf Bartholomä, zum Bärenberg nördlich davon und zum Wirtsberg südlich des Dorfes mit den Waldhöhen im Bereich des Wentals. Direkt vor uns ganz nahe die Höfe von Irmannsweiler. Auf der Höhe, wo ein Asphaltweg beginnt, folgen wir dem Fahrweg unmarkiert links hinüber zum Waldrand des „Bauernhau“. Rechts an der Waldecke liegt gleich geheimnisvoll und unergründlich das Naturdenkmal „Tiefe Hülbe“ - eine wassergefüllte Doline, wie sie für die Alb typisch ist. Dann wandern wir auf dem Fahrweg noch geradeaus weiter, biegen aber an der nächsten Waldecke links ein auf den Feldweg. Bald erreichen wir bei der Tafel „Naturdenkmal“ jenen Fahrweg, den wir bereits an der „Eckstelle“ überquerten und der mit gelber Raute markiert ist. Ihm folgen wir wenige Schritte nach links und biegen dann rechts ein (unmarkiert) auf den grasigen Feldweg. Hier befinden wir uns wieder auf der Talsohle des urzeitlichen Wentalflusses (Naturschutzgebiet). Die wunderschöne Landschaft hier verleitet den Wanderer zum Schauen, zum Lauschen und zu schweigendem Träumen.

Schließlich kommen wir zu einem rechts leicht ansteigenden Fahrweg. Ehe wir jedoch diesem folgen, gehen wir die wenigen Meter nach links, um dann als Abstecher rechts die Doline zu besichtigen, in welcher der Weiherbach, der von den Moorseen heran fließt, unter einer mächtigen Fichte versickert! Danach gehen wir zurück zum Fahrweg und gehen an der Waldabteilung „Schaftrieb“ unmarkiert links aufwärts. Bald erreichen wir den ins Wental führenden und mit gelber Raute bezeichneten Wanderweg und folgen ihm links hinüber nach Tauchenweiler (s. Nr. 3). Kurz vor der Gastwirtschaft befinden sich links zwei weitere Dolinen. Von Tauchenweiler wandern wir das Sträßchen entlang und gleich abwärts und zurück zum Parkplatz.

Wegbeschreibung

Parkplatz Tauchenweiler – NSG Weiherwiesen – Eckstelle – Tauchenweiler – Parkplatz

Weitere Infos & Links

Das Büchlein "Die 10 schönsten Wanderungen rund um Essingen" ist bei der Gemeinde Essingen oder beim Tourismusverein Remstal-Route e.V. gegen eine Gebühr von 2,50 € (inkl. Versand) erhältlich.

Startpunkt der Tour

Großer Parkplatz unterhalb von Tauchenweiler, Essingen B29 aus Richtung Stuttgart bzw. Aalen bis Kreuzung B29/ L1165, dann in Richtung Essingen fahren. In Essingen vorbei an der ev. Kirche die Kirchgasse abwärts und anschließend durch die Tauchenweilerstraße. Bei der Gabelung im Bereich des Wanderparkplatzes "Buchen" am Ortsausgang links abbiegen und die enge, schmale Straße durch das abgeschiedenes Tal aufwärts zum Parkplatz.

Endpunkt der Tour

Großer Parkplatz unterhalb von Tauchenweiler, Essingen

Offizieller Inhalt von Essingen

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