Zum Inhalt springen
Themenweg

Bergdörfer Grenzweg Etappe 3

Wanderung auf und in der Nähe von alten Gemarkungsgrenzen rund um die Bergdörfer Grünwettersbach, Palmbach und Stupferich (Stadteile von Karlsruhe)

Empfehlenswerte Jahreszeiten: im Frühjahr die blühenden Streuobstwiesen, im Herbst die Laubverfärbung, sowohl im Wald als auch bei den Obstbäumen auf den Wiesen und Feldern.

Der Rundwanderweg wurde am 3.5.2015 im Rahmen eines Stadtteilprojektes zur 300-Jahrfeier der Stadt Karlsruhe eröffnet.

Sehenswerte alte Grenzsteine am Weg und in der Nähe des Weges. Eine Beschreibung der interessantesten Grenzsteine finden Sie auf der Homepage des Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Wettersbach e.V. Schwarzwaldverein Wettersbach

Fernsicht über die Rheinebene und zum Nordschwarzwald. Wildschweingehege zugleich höchster Punkt der Wanderung.

Sehens- und Wissenswertes zu Landschaft und Umgebung

Landschaften:

Palmbach 

Palmbach ist eine Neugründung der Waldenser. Am 4. Februar 1701 hatten sie von Herzog Eberhardt Ludwig von Württemberg die Erlaubnis erhalten, sich in seinem Land anzusiedeln. Man wies ihnen 360 Morgen verwildertes Ackerland, Wiesen und einige kleine Waldstücke zwischen Grünwettersbach, Stupferich und Langensteinbach zu.

Grünwettersbach lag damals in einer kleinen württembergischen Enklave im Badischen und gehörte zum Oberamt Neuenbürg. Nach dem dreißigjährigen Krieg und dem Pfälzischen Erbfolgekrieg hatte das Dorf, das 1630 noch 80 Bürger gezählt hatte, nur noch 30 Einwohner, das ebenfalls württembergische Dorf Untermutschelbach noch neun.

35 meist arme Waldenserfamilien kamen in der neuen Heimat an, 28 von ihnen wurden Grünwettersbach zugeteilt, wo sie in Erinnerung an ihre alte Heimat die neue Siedlung La Balme, was soviel wie "Zuflucht" bedeutet, später Balmbach geschrieben, gründeten. Die übrigen Familien fanden in Untermutschelbach eine Bleibe. 1806 wurde Grünwettersbach und auch Palmbach badisch.

Das erste Gotteshaus in Palmbach war ein kleines Holzkirchlein, das 1725 unter Pfarrer Jaques Resplendin, der 1720 die Pfarrei übernommen hatte, erbaut wurde. 1906 wurde ein Neubau der Kirche notwendig.

Bis etwa 1810 bediente man sich der französischen Sprache, und bis 1821 betreute der Pfarrer von Palmbach auch die Waldenser in Untermutschelbach.

Zur Geschichte der Waldenser wurde 2015 der kulturhistorische Geschichtsweg, der Waldenserweg angelegt.

Grünwettersbach und Palmbach werden badisch

Das nächste wichtige Ereignis fiel in das Jahr 1806. In einer Aufzeichnung des Gemeindearchives liest man, dass am 19. Oktober 1806 "Grünwettersbach von seiner Königlichen Majestät von Württemberg Friedrich dem II. an Baden-Durlach vertauscht" wurde. Ab diesem Tag an waren Grünwettersbach und Palmbach badisch, zugehörig nun zu der nahen Amtsstadt Durlach.

Weitere Info unter http://www.karlsruhe.de/b4/stadtteile/bergdoerfer/palmbach/geschichte.de

Sehenswerte Gebäude, die der Denkmalliste der Stadt Karlsruhe entnommen wurden

  • Rat- und Schulhaus von 1902, jetzt Badisches Schulmuseum
  • Evangelische Waldenser Kirche, neugotisch, bez. 1906 anstelle eines Vorgängerbaus, an den noch zwei hölzerne Inschriftentafeln von 1725 erinnern. Historistisches Glasfenster. Chor 1949 nach Zerstörung wieder aufgebaut. Das Pfarrhaus stammt aus der gleichen Zeit.

Stupferich Auszug aus der Geschichte:

Um das Jahr 1100 wird "Stutpferrich" erstmals urkundlich erwähnt, der Name deutet darauf hin, dass es als Einrichtung zur Pferdezucht angelegt ist. Das Kloster Hirsau hat das Patronat über die Stupfericher Kirche, die dem heiligen Cyriakus geweiht wird. Ende des 13. Jahrhun­derts werden die badischen Markgrafen die Lehensherren des Ortes, ab 1307 besitzt das Kloster Herrenalb ganz Stupferich, das 1526 von Markgraf Philipp I. wieder zurückgekauft wird. 1535 fällt Stupferich bei der Teilung der Markgrafschaft an den Markgrafen Bernhard IV. von Baden-Baden und bleibt deshalb katholisch.

Weitere Info unter http://www.karlsruhe.de/b4/stadtteile/bergdoerfer/stupferich/geschichte.de

Sehenswerte Gebäude, die der Denkmalliste der Stadt Karlsruhe entnommen wurden

  • Mehrere Fachwerkhäuser in der Kleinsteinbacher und Karlsbader Straße, Ortsstraße und Palmbacher Straße
  • Katholische Pfarrkirche, Turm im Kern mittelalterlich, Langhaus Neubau von 1759.
  • Diverse Wegkreuze im Ort und Umgebung

Autorentipp

Einkehrmöglichkeiten:

Palmbach: Waldenserschänke, Schmalztöpfle

Stupferich: Restaurant Akropolis, Sonne, indisches Restaurant Haveli

Wegbeschreibung

3. Etappe: Von der Ochsenstraße zum Thomashof (ca. 7 km)

Beginn: Palmbach, Bushaltestelle „Auf der Römerstraße“ (Linie 47, 27)

Die Wanderung führt zunächst durch das Industriegebiet zur Ochsenstraße, weiter zur Landstraße zwischen Stupferich und Busenbach, diese wird an der Ampelanlage überquert. Dem Hinweis „Steinig“ bzw. „Oberer Steinig“ folgen.

Auf diesem Wegstück bietet sich an klaren Tage das Bergpanorama des Nordschwarzwaldes, der Schwanner Warte und des Albtals. Ein Berg fällt da besonders durch seine Kegelform auf, es ist der Mahlberg (612 m) bei Moosbronn. Die weite Hochfläche gehört zum Kaltenbronn mit seinem Hochmoor und ist fast 1000 m hoch gelegen. Der Turm gehört zu Büchenbronn bei Pforzheim.

Wir kommen nun am Grillplatz Stupferich vorbei und unterqueren die Autobahn. Am Wegweiser „Im Steinig“ treffen wir auf den Schwarzwald-Nordrandweg, dem wir nun ein Stück in Richtung „Gänsäcker“, „Thomashof“ folgen. Wir treten nun in den Stupfericher Wald ein. Die Grenze zwischen Stupferich und Mutschelbach verläuft auf einem parallell zum Nordrandweg verlaufenden Weg. Einige Grenzsteine kann man bei der Wegkreuzung „Gänsäcker“ finden, in dem man den Weg ein Stück nach rechts bis zur nächsten Kreuzung hinuntergeht. Zurück auf dem Nordrandweg kommen wir durch eine kleine Streuobstanlage mit Weinanbau. Von da aus sieht man wieder einen Teil des Schwarzwaldes und den Ort Mutschelbach sowie der Autobahn A8. Nun tritt man im Verlauf des Weges wieder in den Wald ein und steigt in das Seitental des Bocksbaches ab. Dort muss man die an dieser Stelle etwas unübersichtliche Straße nach Kleinsteinbach bzw. Stupferich überqueren. Dabei ist besondere Vorsicht geboten!. Der nächste Wegweiser „Dreimärker“ ist dann nach einem kurzen Anstieg an der Grenze zwischen Stupferich und Kleinsteinbach zu finden. Der Wegweiser deutet auf einen besonderen Grenzstein hin (Dreimärker = 3 Grenzen stoßen hier zusammen, Durlach, Stupferich und Kleinsteinbach). Leider ist der Stein nicht mehr auffindbar. Weiter auf dem Nordrandweg kommen wir zum „Thomashof Forsthaus“. Dort wird der Nordrandweg verlassen.

Der Thomashof ist vor kurzem 300 Jahre alt geworden. Er wurde von einem bayrischen Holzfäller errichtet, allerdings wurde mehr eine Schankwirtschaft daraus. Zum Jubiläum wurde dort ein Kohlenmeiler aufgebaut.

Heute befindet sich im Thomashof eine Tagungs- und Versammlungsstätte der Mennoniten .

Unterwegs am Waldrand gibt es einige Aussichtspunkte und Ruhebänke. Bei klarem Wetter bietet sich auch hier, wie beim Steinig eine Aussicht zu den Schwarzwaldbergen.

Ab dem Dreimärker begleiten wir wieder die Grenze, hier zwischen Stupferich und Durlach. Ein schöner Grenzstein (Bild) findet sich am Wegrand.

Noch ein kurzes Stück weiter an der Tagungsstätte vorbei bis zur Straßenkreuzung. Auf der rechten Seite befindet sich die Bushaltestelle „Thomashof (Linie 23).

Ausrüstung

Geeignetes Schuhwerk, Fotoapparat, Fernglas, Getränke für unterwegs.

Weitere Infos & Links

Links

Stadt Karlsruhe (Ortsgeschichte der Bergdörfer http://www.karlsruhe.de/b4/stadtteile/bergdoerfer.de Stadt Karlsruhe (Denkmalschutz, Gebäude und Denkmale http://web1.karlsruhe.de/db/kulturdenkmale/

Waldenserweg http://www.waldenserweg.de/

Schwarzwaldvereins Ortsgruppe Wettersbach http://www.swv-wettersbach.de/

Karlsruher Verkehrs Verbund (KVV) www.kvv.de

Startpunkt der Tour

Palmbach: KVV Haltestelle An der Römerstraße, Bus 47 Da es bei dieser Etappenwanderung keine oder nur sehr begrenzt Parkmöglichkeiten gibt, wird die Benutzung des KVV empfohlen. Die Etappe beginnt und endet an einer Bushaltestelle.

Endpunkt der Tour

Thomashof: KVV Haltestelle, Bus 23

Offizieller Inhalt von Schwarzwaldverein e.V.

Die Inhalte werden von den Veranstaltern, Städten und Kommunen vor Ort sorgfältig selbst gepflegt. Kurzfristige Terminänderungen, -verschiebungen oder eine fehlerhafte Übermittlung können wir nicht ausschließen. Wir empfehlen deshalb vor dem Besuch die Informationen beim Anbieter selbst einzuholen. Für die inhaltliche Richtigkeit von Dritten können wir keine Gewähr bieten. Zudem können wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit garantieren.