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Themenweg

UW2 Auf den Spuren der Römer

Ubstadt-Weiher liegt mit seinen reizvollen Ortsteilen Ubstadt, Weiher, Stettfeld und Zeutern verkehrsgünstig zwischen Karlsruhe, Heidelberg und Stuttgart und ist über die Bundesautobahn 5, Abfahrten Kronau und Forst (Rasthof Bruchsal) gut erreichbar

Der Rundwanderweg "Auf den Spuren der Römer" bietet eine sehr interessante Reise durch die Zeit der Römer. Verbunden mit einem Besuch des Römermuseums Stettfeld ist eine Wanderung verbunden mit einer Zeitreise garantiert.

Autorentipp

Wenn Sie sich mit dem römischen Stettfeld näher beschäftigen möchten und eine Gruppe sind, nehmen Sie das Angebot des Freundeskreises Römermuseum Stettfeld an und vereinbaren Sie eine Führung im Museum (Gemeinde Ubstadt-Weiher, Tel.:07251/617-14 oder auf der Homepage des Freundeskreises www.roemermuseum-stettfeld.de unter Info/Kontakt). Sie erhalten auch außerhalb der Öffnungszeiten eine Führung durchs Museum. Die Ehrenamtlichen Museumsführer versuchen Ihnen die römische Besiedlungsgeschichte von Stettfeld näher zu bringen. Dann können Sie anschließend mit der Tour starten.

Wegbeschreibung

Unmittelbar beim Römermuseum nimmt man die Spur der Römer auf und geht ca. 80m Richtung Osten - an der Kirche vorbei - am Marcellusplatz entlang.

Zwischen den Gebäuden mit der Hausnummer 14 und 16 biegt man links in einen Fußweg ein, der in die “Untere Mühlstraße“ führt. Über die Katzbach und die Straße hinweg, geht es direkt gegenüber leicht bergauf zum Friedhof. In dessen neueren Teil wurde 1974 eine der römischen Hauptstraßen, die Nord-Süd-Achse, mehrfach angeschnitten. Auf einer Länge von mindestens 120m, hatte die Straße eine Breite von 7,5 bis 8 m. Sie bestand aus Kies und Steinplatten, während für die unterste Schicht einfach der gewachsene Boden planiert wurde.

Unser Weg führt uns weiter auf die in Sichtweite stehende Kapelle auf dem Mühlberg.

Offensichtlich gab es hier zu römischer Zeit schon eine Kultstätte, da in unmittelbarer Nähe ein steinerner Kopf des römischen Gottes Jupiter gefunden wurde. Im Mittelalter soll sich an dieser Stelle ein Bildstock mit einer Marienfigur befunden haben, welche dann aber im 30-jährigen Krieg beschädigt wurde. Im 19. Jahrhundert, der Jahreszahl auf dem Tisch unter der Marienfigur nach 1841, wurde dann die jetzige Kapelle geweiht. Rechts ab, folgen wir dem Weg hin zur B3, queren diese, folgen der „Kreuzstraße“ und biegen am Ende links in den „Karl-Mayer-Ring“. Dieser führt uns zwischen zwei Gebäuden geradeaus auf den „Rennerweg“. Nach links folgen wir dem Weg, der uns dann mit einem Rechtsschwenk leicht bergan führt. Am Bildstock vorbei, passieren wir einen Feldweg, um nach ca. 60 m in den zweiten Feldweg links einzubiegen. Nur wenige Meter auf dem befestigten Feldweg Richtung Nordosten, stehen wir an einer Stelle, an der bisher ein gewöhnlicher römischer Gutshof vermutet wurde. Durch geophysikalische Untersuchungen in den Jahren 2003 und 2006, wurden hier die Grundmauern eines palastartigen Gebäudes mit den Maßen von 120 x 60 m entdeckt. Die bisherige Vermutung einer einfachen villa rustica scheint nun nicht mehr haltbar. Vorbehaltlich zukünftiger Erkenntnisse - und da auf der rechtsrheinischen Seite derartige Dimensionen sehr selten sind - darf angenommen werden, dass es sich hier um die Palastvilla eines reich begüterten Römers handelt.

Zurück auf dem „Rennerweg“, gehen wir weiter bergan bis zum nächsten Feldweg, der uns rechts wiederum aufwärts führt und auf den Asphaltweg, der sich rund um die Weinberge windet, stößt. Wir bleiben auf dem Asphaltweg, halten uns links und folgen dem Weg bergauf.

Von hier aus hat man einen ersten Ausblick auf die Weingärten, zum Kallenberg und dem so genannten „Himmelreich“ über dem sanften Taleinschnitt. Dem Weg folgend, erreichen wir nach kurzem Anstieg die höchste Erhebung der Rebhänge. Bevor wir weiterwandern, lohnt sich ein kurzer Abstecher den Wegrain hinauf (ca. 8 m) zu einem großartigen Aussichtspunkt mit Bänken zum Durchatmen. An klaren Tagen kann man den Blick bis nach Speyer schweifen lassen . Auf dem Asphaltweg weiter, geht unser Weg Richtung Zeutern. Entlang an Weinbergen und Streuobstwiesen, bleiben wir auf der Höhe bis zum zweiten Weg, der rechts abführt. Dieser führt uns an die ersten Häuser des Ortes und schließlich auf die Straße „Zum Schemel“. Dieser folgen wir bis zur „Wiesenstraße“, halten uns rechts, Richtung Stettfeld und biegen dann in die „Bachstraße“ ein. Nach wenigen Metern schwenken wir rechts, gehen über die Katzbach und die Stadtbahnschienen bis zum Sportplatz.

Hier überqueren wir die Kreisstraße L552 und folgen dem „Kallenbergerweg“ bis zum Beginn des „Karl-Vetter-Rings“, den wir nach links bergan gehen.

Ein Rechtsschwenk führt uns dann hinauf auf den Kallenberg. Vorbei an imposanten Wohngebäuden, die wir rechts hinter uns lassen, erklimmen wir den Höhenweg, dem wir nach Westen folgen. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf Stettfeld, den Hardtwald und die Pfälzer Berge. Rechts ab, wechseln wir vom Panoramaweg auf einen Weg, der uns wieder hinunter nach Stettfeld führt. Auf halber Höhe, unmittelbar am rechten Wegrand, kommen wir an den "Schwedenbrunnen". Hier wird der Verlauf der Ost-West -Verbindung der Römerstraße von Bad Cannstatt über Stettfeld in Richtung Speyer vermutet. Unmittelbar südlich des Schwedenbrunnens, wurde durch Feldbegehungen eine größere römische Villenanlage und ein aus Stein gemauerter Brunnen festgestellt. Von diesem Fundplatz stammen umfangreiche Mengen an Keramik, Ziegel sowie ein kleines Relief der gallischen Stallgöttin „Epona“. Der Name "Schwedenbrunnen" stammt aus dem Jahre 1630, als der schwedische König Gustav Adolf in den 30-jährigen Krieg eingriff. Der Sage nach sollen die Schweden am Brunnen einige Opfer so lange mit Wasser abgefüllt haben, bis der Leib ganz aufgedunsen war. Einem Verzeichnis der Bürger Stettfelds vom März 1645 wurden die Vorkriegswerte gegenübergestellt. Von 120 Bürgern vor dem Krieg waren nur noch 15 übrig geblieben! Wir folgen dem Splittweg abwärts, immer am Abflussgraben des Schwedenbrunnens entlang, bis wir auf den asphaltierten „Kallenbergerweg“ stoßen. Links ab, Richtung Stettfeld, erreichen wir nach ca. 1,5 km den Ortsrand. Über die „Ringstraße“ kurz bergan, biegen wir rechts in die „Albert- Schweitzer- Straße“. Wo heute das Haus mit der Nummer 13 steht, wurde 1978 das römische Gräberfeld mit noch 400 erhaltenen Gräbern angetroffenen. Insgesamt 341 Brandgräber und 59 Körpergräber wurden intensiv anthropologisch ausgewertet und geben uns viele Aufschlüsse über die Bevölkerung der damaligen Zeit. Zu den sozialen Schichten, Körpergrößen, Krankheiten bis hin zum Sterbealter, können wir sehr präzise Aussagen treffen und auch Rückschlüsse über die - nach typologischen Gesichtspunkten gallo - romanischen - Einheimischen ziehen.

Der „Albert-Schweitzer-Straße“ folgend, queren wir die „Peter-Weibel-Straße“ und folgen der „Paul- Dopf –Straße“, die uns bergab führt. Zwischen den Grundstücken mit der Hausnummer 4 und 2a, führt uns ein Fußweg direkt zur S-Bahn-Haltestelle Stettfeld. Wir halten uns links und gehen den Bahnsteig entlang, überqueren die Gleise nach rechts und verlassen die S-Bahn-Haltestelle in Richtung Norden. Auf Höhe der Volksbank queren wir die B3, gehen in Richtung Westen in die Straße "Am Bruhrain" und folgen dieser bis zur „Römerstraße“. Unter dem Gebäude mit der Hausnummer 12, wurde 1954 ein römischer Töpferofen mit zwei Brennkammern und einem Innendurchmesser von 1,30 m, sowie ein Badegebäude lokalisiert. Es ist nicht geklärt, ob das Badegebäude jünger, älter oder gleich alt wie die Töpferei war und wie das Bad mit Wasser ver-sorgt wurde. Eine Auswahl der Funde der Töpferei zeigt, dass bereits ab ca. 150 n. Chr. unterschiedliche Gefäße wie Becher, Krüge, Schüsseln und Töpfe gefertigt wurden. Unter dem Gebäude mit der Hausnummer 3, befindet sich ein römischer Vorratskeller aus Stein (7,2 m²), der gerne im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann. Aussagen über die über dem Keller befindlichen römischen Baustrukturen oder zur Innenausstattung lassen sich kaum treffen. Sicher ist, dass der Steinkeller einen Fugenstrich hatte, der rot ausgemalt war. Wir folgen der „Römerstraße“ bis zur Kreuzung mit der „Talstraße“. Unter dem Gebäude „Talstraße 4“, wurden bei Bauarbeiten vier römische Brunnen freigelegt. Alle Brunnen hatten unterschiedliche Konstruktionen aus Eichenholz. Einerseits wurden Brunnen mit rundem Schacht beobachtet. Für diese Bauweise wurden mehrere ausrangierte, untereinander gestellte Holzfässer ohne Boden und Deckel benutzt. Daneben wurden Brunnen mit rechteckigem oder quadratischem Schacht freigelegt. Die Kastenwände aus Holz wurden entweder in Blockbauweise zusammengesetzt oder mit einer sogenannten „Schwalbenschwanzkonstruktion „ verbunden. Wir gehen nun wieder zurück Richtung Westen und biegen in die „Haagstraße“ ein. Dieser folgen wir ca. 40 m, biegen dann links ab und gehen weiter auf der „Haagstraße“, bis zum Gebäude mit der Hausnummer 21 (ehemals Pfeifer). Hier wurde bei Bauarbeiten im Hof ein römischer Brunnen freigelegt, der randvoll mit antiken Steindenkmälern war. So konnten der Kopf einer Minervastatue, ein Schutzhäuschen aus Keupersandstein mit Giebeldach, ein Weihestein, der von einem Veteranen gestiftet wurde und in das fortgeschrittene zweite Jahrhundert zu datieren ist, sowie die untere Hälfte eines Fortunareliefs geborgen werden. Wir folgen der „Haagstraße“ bis zur „Lußhardtstraße“ und biegen dann links ab bis zur Hausnummer 37-39. Hier wurde am 2. Mai 1977 bei Abbrucharbeiten ein Herkulestorso freigelegt. Die nahezu lebensgroße Statue - vom Halsansatz bis zum rechten Knie 88 cm hoch - war leider ohne Kopf. Weitere Untersuchungen führten zu passenden Fragmenten des rechten und linken Beines und Wadenansatzes. Somit betrug die Höhe der Schilfsandsteinstatue etwa 1,40 m. Obwohl der Herkuleskult in Obergermanien eher selten war, dürfte für die Statue eine Ädikula, ein Schutzhäuschen, wahrscheinlich sogar ein Tempel, als Aufstellungsort vorhanden gewesen sein.

Auf dem Grundstück mit der Hausnummer 21 wurde - ebenfalls in einem römischen Brunnen - ein steinerner Kopf des Merkurs entdeckt. Merkur, der Gott des Handels, passt bestens zum Straßenkreuzungspunkt Stettfeld mit seinen verschiedenen Handwerksbetrieben. Alle Originale sind im Römermuseum zu besichtigen. Unser Weg führt uns dann bergan bis zur Kreuzung Haagstraße/Marcellusplatz. In letzteren biegen wir links ein und befinden uns nun wieder vor dem sehenswerten Römermuseum, wo die Tour endet.

Weitere Infos & Links

In der Nähe Restaurant "Abseits", Augartenstr. 8 in Stettfeld, unmittelbar am Sportplatz. Telefon 07253 4986. (Homepage https://www.restaurant-abseits.de/ oder per Mail info@restaurant-abseits.de)

Startpunkt der Tour

Römermuseum Stettfeld

Adresse: Lußhardtstraße 14, 76698 Ubstadt-Weiher

  • Mit dem Auto:
    Sowohl an der B3 (Schönbornstraße) aus Richtung Ubstadt oder Bad Schönborn kommend als auch an der Straße "Am Katzbach" aus Richtung Weiher kommend, finden Sie Hinweisschilder zum Römermuseum am Marcellusplatz vor der Kirche.
    Das Römermuseum ist verkehrsgünstig über die Bundesautobahn 5, Abfahrten Kronau und Forst (Rasthof Bruchsal) gut erreichbar.

Endpunkt der Tour

Römermuseum Stettfeld

Highlights entlang der Route

Offizieller Inhalt von Ubstadt-Weiher

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