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Radtour

Jüdischer Kulturweg Nördliche Ortenau (Etappe 1)

Jüdischer Kulturweg nördliche Ortenau

Rundweg 1. Etappe

Der „Jüdische Kulturweg nördliche Ortenau“ besteht aus zwei Etappen, die als Rundwege angelegt sind: Freistett–Lichtenau-Freistett 
sowie Rheinbischofsheim–Bodersweier. Trainierte RadfahrerInnen können beide Etappen auch zu einer Tour verbinden.

Zum zweiten Tourabschnitt kommen Sie über diesen Link: (einfügen)

Der südliche Rundweg beginnt ebenfalls hier in Freistett.

Einen Parkplatz findet man in Rheinau-Freistett am Busbahnhof, Hauptstr. 53; oder quer zur Bundesstraße in der Turnhallenstraße (schattig).

Wegbeschreibung

Einen Parkplatz findet man in Rheinau-Freistett am Busbahnhof, Hauptstr. 53, oder quer zur Bundesstraße in der Turnhallenstraße (schattig). Von hier aus geht es zunächst parallel zur Straße auf dem Wirtschaftsweg nach Memprechtshofen und von dort auf wenig befahrenen Verbindungsstraßen durch Muckenschopf und Scherzheim nach Lichtenau.

In Lichtenau, wo Juden seit dem frühen 17. Jahrhundert wohnten, befindet sich etwas versteckt vor der Einfahrt zur Schule der namenlose Grabstein für ein jüdisches Grab von 1871. Elias Roos und seine Mutter wurden hier während einer Blatternepidemie beerdigt. Das Grab wurde unter den Nazis eingeebnet. Bis 1816 war der Friedhof in Kuppenheim zuständig, danach Freistett.

In der Kronenstrasse und in der Hauptstrasse gehörten in der Mitte des 19. Jahrhunderts die meisten Geschäfte jüdischen Händlern und Kaufleuten. Weiter wie angegeben finden wir etwas abseits vor dem Kindergarten den Gedenkstein für die 1810 erbaute Synagoge, die nach Verwüstungen 1940 abgerissen wurde.

Bei der Weiterfahrt ist der wenig spektakuläre nächste Punkt der Blick über Felder zu einer Stelle im Gewann Galgenfeld, wo 1827 Fanny Liebschütz auf dem Acker ihres Vaters, des Judenvorstehers Marx Hertz Kaufmann, bestattet wurde.

Am Helmlinger Ortsausgang geht es vorbei am Gasthaus „Grüner Baum“ (mit Biergarten, der zu einer Pause einlädt) auf den Deich und in den Rheinwald. Der Baggersee gehört zum Gewann „Judenloch“ , zu dessen Namensgebung hier nichts bekannt ist; anderswo deutet diese aus dem Mittelalter stammende Bezeichnung auf einen Ort hin, wo Juden bei einem Pogrom umgebracht wurden.

In Freistett kommen wir zu der romanischen Nikolauskirche. Sie war dem Schutzpatron der Schiffer geweiht war. Juden durften früher weder hier in Niederfreistett noch in Altfreistett leben. Nur in der Neugründung „Neufreistett“ (etwa ab heutiger Sparkasse) von 1745 konnten sie sich als „Schutzbürger“ einkaufen. An die Freistetter jüdische Gemeinde erinnert der 2008 errichtete Gedenkstein auf dem Marktplatz am Ort der 1938 zerstörten Synagoge. Schräg gegenüber in der Freiburgerstr. 6 befand sich die jüdische Schule mit Wohnung des Kantors. In der Rheinstraße befinden sich von hier aus bis zur Kreuzung mit der B3 noch viele nur wenig veränderte Häuser, die früher jüdische Wohn- und Geschäftshäuser waren. Nach der Staatsbürgerlichen Gleichberechtigung von 1862 wude die jüdische Schule geschlossen. Der letzte Kantor und Religionslehrer Hirschberger wohnte zuletzt im Gebäude des heutigen „Roter Ochsen“.

Diese Etappe des Rundweges endet mit einem Blick auf den Jüdischen Friedhof der vier jüdischen Hanauerland-Gemeinden Bodersweier, Rheinbischofsheim, Freistett und Lichtenau, der 1816 angelegt wurde. Nach Voranmeldung über die Gemeinde (Tel.: 07844 4000) ist außer an Sabbat und jüdischen Feiertagen eine Führung möglich.

Man kann die Fahrt ausklingen lassen im Biergarten der „Lokalbahn“ gegenüber dem Busbahnhof.

Startpunkt der Tour

Rheinau-Freistett

Endpunkt der Tour

am Ausgangspunkt

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