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Naturschutzgebiet, Radolfzell am Bodensee

Naturschutzgebiet Mindelsee

Der Mindelsee liegt auf dem Bodanrück, zwischen Überlinger See und Untersee, nordöstlich von Radolfzell. Bereits seit 1938 ist er als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Neben dem Wollmatinger Ried ist er das einzige "International bedeutsame Feuchtgebiet für Wat- und Wasservögel" in Baden-Württemberg.

Der Rheingletscher hinterließ in der hügeligen Grundmoränenlandschaft des Bodanrücks vor etwa 14.000 Jahren viele wassergefüllte Geländemulden, in denen Moore entstanden. Das größte ist das Mindelseemoor. Bereits seit 1938 steht der malerisch gelegene Mindelsee und seine Umgebung unter Naturschutz mit dem Ziel, das lebendige Mosaik an verschiedenen Lebensräumen für eine außergewöhnliche Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Neben den fast 700 verschiedenen Blütenpflanzen und den 120 Moosarten, einer großen Zahl an Farnen, Flechten, Algen und Pilzen bietet das Naturschutzgebiet auch Lebensraum für zahlreiche seltene und bedrohte Tierarten.

Über die Besonderheiten des Mindelsees informiert die neue Dauerausstellung im BUND Naturschutzzentrum in Möggingen.

Wanderer und Spaziergänger schätzen das ausgedehnte Wegenetz rund um den See. Die Mindelsee-Runde führt auf knapp 8 Kilometern einmal um den Mindelsee und zu den schönsten Flecken des Naturschutzgebietes. Kombinieren lässt sich auch ein Spaziergang zum Wild- und Freizeitpark Allensbach.

Außergewöhnliches Naturschutzgebiet

Das 459 Hektar große Mindelseegebiet ist das zweitälteste Naturschutzgebiet in Baden-Württemberg und seit 1976 anerkannt als „International bedeutsames Feuchtgebiet für Wat- und Wasservögel“ gemäß der Ramsar-Konvention. Außerdem nahm die Europäische Kommission den Mindelsee 1979 in die Liste der Bedeutenden Vogelgebiete auf und wies ihn als „Natura 2000-Gebiet“ nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) aus.

Botanische Kostbarkeiten der Feuchtwiesen und Kalkquellsümpfe sind Mehlprimel, Fettkraut, Breitblättriges Wollgras, Schwalbenwurzenzian und stark gefährdete Orchideen wie Glanzstendel und Sommerdrehwurz. Auf trockeneren Wiesen stehen Kleines Knabenkraut, Brandknabenkraut und Frühlingsenzian. Zu den gefährdeten Tierarten zählen Sumpfschrecke, Blaukernauge und Lungenenzian-Ameisenbläuling sowie die Libellen Helmazurjungfer und Späte Adonislibelle. Insgesamt brüten mehr als 90 Vogelarten im Gebiet, darunter Pirol und Schwarzspecht, Neuntöter und Flussseeschwalbe. Häufige Fischarten sind Plötze, Rotfeder, Barsch, Hecht, Aal, Brachsen und Wels.

Extensive Land- und Forstwirtschaft, seit 1983 die Schafbeweidung und seit 1992 die Beweidung mit Ziegen sowie die nachhaltige fischereiliche Bewirtschaftung sind wichtige Maßnahmen des Naturschutzes. Die Wälder sind größtenteils als Bann- und Schonwald ausgewiesen. Jährlich werden mehrere Dutzend Hektar der heute unrentablen Ried- und Streuwiesen gemäht. Nur durch Pflegemaßnahmen oder extensive Nutzung bleiben die Wiesen vor Verbuschung geschützt und die Vielfalt an gefährdeten Pflanzen und Tieren erhalten.

Seit 1979 betreut der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - Landesverband Baden-Württemberg e.V. im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg das Naturschutzgebiet Mindelsee. Hervorragend bewährt hat sich am Mindelsee die Kooperation zwischen amtlichem Naturschutz und dem BUND.

Im BUND-Naturschutzzentrum Möggingen entsteht bis Frühjahr 2021 eine neue, moderne und interaktive Ausstellung rund um den Naturschutz am Mindelsee. Außerdem finden regelmäßig Führungen in das wunderschöne Mindelseegebiet statt. Die Termine finden Sie im Jahresprogramm des BUND auf der Internetseite. Zudem werden auch spezielle Führungen für Kinder angeboten. Führungen für alle Altersstufen und mit verschiedenen Themenschwerpunkten (u.a. Pflanzen, Vögel, Naturschutzmanagement) können rund ums Jahr vereinbart werden. Ein Faltblatt zum NSG Mindelsee kann auf der Internetseite des BUND heruntergeladen werden.

Offizieller Inhalt von Radolfzell am Bodensee

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