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Moorgebiet, Gernsbach

Gernsbach-Kaltenbronn - Hochmoor

Der Kaltenbronn ist einer der touristischen Hauptattraktionen im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Jährlich kommen tausende Besucher auf den Kaltenbronn, um die einmalige Hochmoorlandschaft mit dem großen und kleinen Hohlohsee, dem Wildsee und Hornsee zu erleben.

Infozentrum Kaltenbronn

Das ehemalige Forsthaus auf dem Kaltenbronn beherbergt heute ein Infozentrum über die Moorlandschaft auf dem Kaltenbronn. Das Infozentrum ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Schulklassen. Führungen und Veranstaltungen werden ganzjährig angeboten.

Hochmoor Kaltenbronn

Das Hochmoor Kaltenbronn liegt südöstlich von Gernsbach oberhalb des Ortsteils Reichental inmitten eines riesigen Waldgebietes in einer urwüchsigen Landschaft mit Karen und Blockhalten. Es gehört zum Waldgebiet der Stadt Gernsbach.
Das mit auf über 900 Metern hoch gelegene Hochmoor steht seit über 60 Jahren unter Naturschutz. Rund 10.000 Jahre läßt sich die Entwicklung des Hochmoores zurückverfolgen. 
Die Seen nennt man Hochmoorkolke. Der Wildsee ist der größte Hochmoorkolk Deutschlands.
 
Die Hochmoorlandschaft

Am Ende der Eiszeit sorgten wasserundurchlässige Buntsandsteinschichten bei hohen Niederschlägen für Versumpfungen auf dem Hochplateau Kaltenbronn. Es entstand zuerst ein Niedermoor. Erst durch das stetige Anwachsen der Torfschicht wurde es zum Hochmoor (was nichts mit der Höhenlage zu tun hat). Inzwischen ist die Torfschicht auf ca. 8 Meter angewachsen.
Bei einem Hochmoor wächst die Torfschicht immer weiter. Die obere Pflanzenschicht verliert den Anschluss zum Grundwasser. Nur wenige Pflanzenarten können aber alleine mit dem nährstoffarmen Regenwasser auskommen, so dass eine artenarme aber einzigartige Umgebung entstanden ist.

Der Hohlohturm

Der Hohlohturm, ehemals Kaiser-Wilhelm-Turm genannt, liegt bei 984 m.ü.NN.
Der ursprüngliche Turm aus dem Jahre 1856 war aus Holz und 15 Meter hoch. Der neue Turm aus dem Jahre 1887 war bereits aus Stein gebaut und 20 Meter hoch. Er wurde 1968 wegen der höher gewachsenen Bäume erweitert und misst heute 28,6 Meter.
Orkan Wiebke (1991) und Orkan Lothar (2001) fegten über den Kaltenbronn und lösten das Problem auf ihre Art. Heute wächst der Wald naturbelassen nach aber die Sicht vom Turm ist in alle Richtungen frei.
Wer auf den Turm steigt, wird mit einem grandiosen Blick über das Murgtal, den Schwarzwald und bei guter Sicht bis zu den Vogesen in Frankreich oder zu den Alpen belohnt.

Der Turm ist täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Ansprechpartner: Herr Herzig, Vorsitzender Schwarzwaldverein Ortsgruppe Gernsbach, Tel. 07224 655590.

Wandern auf dem Kaltenbronn

Der Kaltenbronn, wie das Naturschutzgebiet allgemein genannt wird, gehört trotz seines Schutzstatus oder gerade deshalb zu einer der schönsten Wandergebiete im Schwarzwald. Die Stille der unendlichen Wälder ist gerade am Ufer der Seen besonders zu spüren. Auf den Bänken am Bohlenweg lässt sich die Natur in ihrer gesamten Schönheit erleben.

Durch geschickte Besucherlenkung, durch Hinweistafeln, durch den Rückbau einiger Wege und die Beschränkung auf Bohlenwege mit Geländern konnte der Eintrag von Schadstoffen trotz hohem Besucheraufkommen begrenzt werden.

Der Westweg, ein Schwarzwald-Höhenweg von Pforzheim nach Basel, führt auf seiner zweiten Tagesetappe direkt am Moor vorbei.

Hochmoore - ein sensibles Ökosystem

Die Planzen der Hochmoore gehören zu den "Überlebenskünstlern", denn sie müssen mit einem extremen Lebensraum auskommen: nass, sauer, nährstoffarm und kühl. Nur wenige "Spezialisten" finden sich hier zurecht. Dazu gehören die Torfmoose, die Rosmarinheide, das Scheidige Wollgras, die Moosbeere oder die Torf-Mosaikjungfer-Libelle.
Schon der Eintrag von Kalkstaub an den Schuhen kann dieses System verändern. Aus diesem Grund wurden die Bohlenwege angelegt und das kalkhaltige Material auf den umliegenden Waldwegen durch kalkarmen Schotter ausgetauscht. Auch das Füttern der Enten oder das Wegwerfen von Essensresten ist nicht erlaubt. Jeglicher Eintrag von nährhaltigen Stoffen kann das Ökosystem verändern.

Geschichte des Naturschutzgebietes

Die Geschichte des Hochmoores läßt sich lange zurückverfolgen.
Bereits 1701 begann man damit, den ersten Weg durch das Moor zu bauen.
1708 folgte eine Anlage zur Holzflößerei, gefolgt von einem Entwässerungssystem 1829.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Teil des Hochmoores abgebrannt und neu bewaldet.
Zweimal versuchte man auch, das Moor zur Brenntorfgewinnung zu nutzen, das letzte Mal im Jahr 1919.
1927/29 wurde ein Teil des Moores zum Bannwald erklärt und im Jahre 2000 bekam das Moor großflächig den Status Natur- und Walschutzgebiet.
Das Schutzgebiet erstreckt sich heute auf einer Fläche von 399 Hektar aufgeteilt in das NSG Wildseemoor und NSG Hohlohsee und liegt auf einer Meereshöhe von 880 bis 980 Meter ü. NN.

Buchtipp über das Hochmoor, den Wald und die Kaiserjagd 

Herrlich gelegen - hinter dem ehemaligen großherzoglichen Jagdhaus von 1869, das heute das Infozentrum Kaltenbronn beherbergt, befindet sich seit 1958 ein großes Schaugehege mit heimischem Rotwild.
Eine Sitzbank lädt zum Verweilen und Beobachten des Hirsches und der Hirschkühe ein.
Der Weg entlang des Wildgeheges führt direkt zum Wildseemoor.

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