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Kunst im öffentlichen Raum, Wiernsheim

"Mondrahägler" Skulptur mit "Geschichte", Iptingen

Die Iptinger sind die „Mondrahägler“. Als einmal der friedliche Vollmond über dem Dorf hing und ein Iptinger die silberne Mondscheibe durch die kahlen Äste eines Baumes erblickte, rief er die Dorfbewohner mit dem Ruf zu Hilfe: „Kommet schnell, mir hagle de Mond raa, er isch eme Bomm henge bliewe!“

Der Morahägler oder das Geheimnis des gefangenen Mondes.

Die Geschichte spielte sich in Iptingen, dem ältesten Ortsteil von Wiernsheim ab, zu einer Zeit, als die dunklen Gassen und Winkel wenn überhaupt, dann nur sehr spärlich beleuchtet waren. Drei wackere Mannsleute namens Jacob, Frieder und der Karle trafen sich in ihrer Stammwirtschaft zur Krone, die am Kirchberg lag. Die drei waren eingeschworene Skatbrüder, und das Bier floss in Strömen sowohl durch den Zapfhahn, als auch anschließend durch die durstigen Kehlen. Den Drang des sich mit der Zeit aufbauenden Flüssigkeitsstaus versuchte man natürlich so lange wie möglich hinauszuzögern. Schon alleine deshalb, weil sich das stille Örtchen außerhalb des Gasthauses befand, und sich erschwerend nur über eine steile steinerne Treppe erreichen ließ. Karl war der erste, den es erwischte. Er konnte nicht länger klemmen und begab sich eilig auf den beschwerlichen, normalerweise nur schwach beleuchteten, Weg dorthin. Auf halbem Weg erfuhr er eine Erleuchtung, die er sich nicht mit der bisher genossenen Biermenge erklären konnte. Als er sich verwundert umsah, erblickte er auch schon die Erklärung dieses Phänomens, in Form des hell leuchtenden Vollmondes, der sich offensichtlich an den großen Tannen des Hohberges verfangen hatte. Nach erfolgreicher Regulierung des Staudrucks eilte er zu seinen Skatbrüdern zurück. Man war sich sehr schnell einig, dass man hier mithilfe langer Stangen, an deren Ende sich Eisenhaken befanden, kurzerhand den Mond herunterhäkeln müsste. Um zu verhindern, dass er sich anschließend auf und davon macht, steckte das wackere Trio ihre helle Beute einfach in einen großen Sack. Emsig schleppten sie ihn vom Hohberg herunter und sperrten ihn kurzerhand in den Schweinestall des Kronenwirts. Erschöpft aber glücklich ob dieser ungewohnten Anstrengung setzte sich unsere wackere Skattruppe wieder an ihren Stammplatz, und man genehmigte sich noch das eine oder andere Bierchen. Zu später Stunde traten sie gemeinsam den Heimweg an und staunten nicht schlecht, als sie hoch am Himmel den hell leuchtenden, und man könnte meinen auch ein wenig grinsenden, Mond sahen. Der Schuldige ward schnell ausgemacht, es war der Jacob. Er hatte vergessen den Riegel an der Türe des Schweinestalles zu schließen. Seit dieser Zeit leuchtet der Mond über Iptingen besonders hell, und wenn man genau hinsieht, dann erkennt man auch sein süffisantes Lächeln.

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