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Kapelle, Bräunlingen-Mistelbrunn

Markuskapelle

Kunsthistorisches Kleinod: Fresken aus dem 13. Jahrhundert - Schöpfung Gottes und Erlösung durch Christus

Die Mistelbrunner Markuskapelle mit ihren Fresken aus dem 13. Jahrhundert gehört zu den kunsthistorischen Kleinoden in Südbaden und zählt zu den frühen Zeugnissen christlicher Baukunst.

Der Bräunlinger Stadtteil Mistelbrunn mit seinen heute knapp 80 Einwohnern wurde vom Kloster Reichenau gegründet und ist 1145 erstmals schriftlich erwähnt.

Die im Ort gelegene Kapelle ist, wie die Mutterabtei Reichenau, dem Evangelisten Markus geweiht. Er wurde viele Jahrhunderte lang als Wetterheiliger verehrt; bei so genannten Marxprozessionen baten Bräunlinger Bürger und Bauern dort in früheren Jahrhunderten häufig um mehr Regen oder mehr Sonne.

Die mehrfach umgestaltete Kirche, die vor allem Pilger zur geistlichen Einkehr lud, wurde zwischen 1120 und 1150 auf den Ruinen von zwei Vorgängerbauten errichtet. Zu dieser Zeit hatte die Abtei Reichenau ihre dortigen Besitzungen bereits an das Kloster Allerheiligen bei Schaffhausen verkauft. Zwischen 1235 und 1250 wurde die Kirche mit Fresken ausgemalt. Erhalten sind die Malereien an Nord- und Südwand. Auf der Nordwand ist die Schöpfung Gottes nach Schilderungen des Alten Testaments dargestellt, auf der Südwand die neutestamentliche Erlösung durch Jesus Christus.

Drei mittelalterliche Holzskulpturen aus der Markuskapelle, eine Heilige Katharina, ein nicht näher bestimmbarer heiliger Bischof und eine seltene Büste des Heiligen Markus sind im Kelnhof-Museum ausgestellt. Die Büste des Heiligen Markus diente gleichzeitig als Behälter für ein Partikel der kostbaren Markusreliquien des Klosters Reichenau und als Opferstock für die Münzen der Pilger.

Bei archäologischen Untersuchungen des Areals um die Markuskapelle wurden 1971 zahlreiche Münzen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert gefunden. Sie stammen aus einem Verbreitungsgebiet, das von Basel über Zürich bis Lindau und Sankt Gallen reicht.

Der Legende nach wurden in der Kirche die sterblichen Überreste der Seligen Ruchtraut von Allmendshofen, Tochter eines der Herren von Allmendshofen, bestattet. Sie soll jede Samstagnacht eine Wallfahrt in die Markuskapelle unternommen haben, um dort der Frühmesse beizuwohnen. Dabei habe ihr bei strenger Winterszeit ein Hirsch mit kerzenbestecktem Geweih den Weg gewiesen. Ruchtraut wünschte sich, dort begraben zu werden, wo es Gottes Wille sei. Ihr Sarg, so heißt es, wurde von zwei des Joches ungewohnten Ochsen nach Mistelbrunn gezogen. Ein Ölgemälde aus dem Jahr 1775, gemalt auf Grundlage des Originals von 1584, zeigt die Überführung des Leichnams.

Literaturhinweis:
Stadt Bräunlingen – Ortsverwaltung Mistelbrunn (Hrsg.) (1995):
Mistelbrunn im Wandel der Zeit. 1145 – 1995. Jubiläumsschrift aus Anlass der 850-Jahr-Feier von Mistelbrunn. Für € 3,50 in der Tourist-Info Bräunlingen erhältlich - oder in der Broschüre "Die Pfarrgemeinde Bräunlingen und ihre Kirchen" für 5 EUR in der Touristinfo oder im Pfarrbüro erhältlich.

Führungen zu den Bräunlinger Kirchen und Kapelle auf Anfrage.

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