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Historische Stätte, Uhldingen-Mühlhofen

Felsenkeller

Zwischen 1840 und 1890 schlugen Fischer und Bauern Vorratsräume in die Sandsteinmolasse am Waldweg. Ca. 32 Felsenkeller gibt es noch in Uhldingen-Mühlhofen, die meisten davon in Unteruhldingen.

Heute wecken die markanten Felsenkeller starkes Interesse bei den zahlreichen Urlaubsgästen und Einheimischen und so wurde die Idee, den gemeindeeigenen Felsenkeller für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, in die Tat umgesetzt. Der Verein Bürger für Gäste hat den gemeindeeigenen Felsenkeller im Waldweg so hergerichtet, dass Gästebesichtigungen mit etwa acht Personen möglich sind. Unter Federführung von Gerd Blumenstein, haben er und seine Helfern die Ausbauarbeiten vorangetrieben und in ca. 900 Arbeitsstunden den rund 100 m² großen Felsenkeller für Besichtigungen hergerichtet: Besonders sehenswert sind alte landwirtschaftliche Gerätschaften, die im Felsenkeller ausgestellt sind und der ca. 9 Meter hohe Luftschacht. Aber auch das Ambiente des in Sandsteinmolasse gehämmerten Felsenkellers ist beeindruckend.

 

Reisebericht Führung durch den Felsenkeller Unteruhldingen: Hüter vergangener Tage

Für Gerd Blumenstein sind die zwischen 1840 und 1890 von Fischern und Bauern errichteten Felsenkeller in Uhldingen-Mühlhofen seit seiner Kindheit vertrautes Terrain. In Unteruhldingen sind noch 32 dieser vor über 150 Jahren von Hand tief in Sandsteinmolasse gehauenen Kammern erhalten, die den Einwohnern einst zur Vorratslagerung dienten. Die Lage am See machte den Bau wasserdichter Keller unter den Häusern damals unmöglich, was findige Einwohner auf die Idee mit den Felsenkellern brachte, über denen sich bis zu viereinhalb Metern Erde türmen. Ein jeweils im hinteren Teil des Kellers etwa neun Meter hoher Schacht diente zur Belüftung der einzelnen Keller – noch heute beeindruckt Besucher, wie akkurat dieser per Hand mit dem Hammer in den Sandfelsen geschlagen wurde. Mit einer konstanten Temperatur von zwischen 8 bis 14 Grad Celsius und 95 Prozent Luftfeuchtigkeit eigneten sich die selbstgeschaffenen Höhlen ideal als Kühlkammern. Der Leidenschaft Gerd Blumensteins für dieses regionale Kulturgut wie auch das Leben und Arbeiten in vergangenen Zeiten ist es zu verdanken, dass die Seeferiengemeinde Uhldingen-Mühlhofen heute um eine spannende Attraktion reicher ist: Unter der Leitung des 81-Jährigen arbeitet der Verein Bürger für Gäste seit Jahren mit Herzblut und unter Einsatz von viel, viel Zeit daran, den Felsenkeller der Gemeinde im Waldweg 10 im Ortsteil Unteruhldingen für die Nachwelt zu erhalten und öffentlich zugänglich zu machen. Der Originalzustand des Kellers ist dabei weitestgehend bewahrt geblieben, lediglich der Zugang wurde für die Führungen barrierefrei gestaltet.

Beim Betreten des Felsenkellers wird schnell klar: Gerd Blumenstein und seine Mitstreiter haben den historischen Ort nicht nur durch umfangreiche Ausbauarbeiten für Besichtigungen hergerichtet. Mit ebenso viel Engagement hat der Verein in dem etwa 100 Quadratmeter großen Raum zahlreiche alte Gebrauchsgegenstände und Gerätschaften zusammengetragen, die vom Arbeiten und Leben in Uhldingen-Mühlhofen in vergangenen Zeiten zeugen – von Utensilien der hiesigen Bodenseefischer wie eine Holzkelle zum Ausschöpfen des Bootes über Werkzeuge, Haushaltsgeräte bis hin zu Gerätschaften für den Weinanbau und die Landwirtschaft – darunter beispielsweise ein Pfahldrücker und ein seltener Wendepflug aus Holz. Am Beispiel eines Kuh-Schuhs erfahren die Teilnehmer der Führung, dass früher nicht nur Pferde Hufeisen bekommen haben. Und auch damals gab es bereits Vielzweckgeräte für Handwerker gleich einer Zange mit Schraubenzieher und Hammer, die sich für verschiedene Tätigkeiten einsetzen ließen. Zu den meisten der Sammlerstücke – darunter auch ein in einen Holzofen integriertes Waffeleisen – hat Gerd Blumenstein Geschichten, Details und Anwendungsbeispiele parat – und bereichert die Führung durch den Felsenkeller vergnügt mit der einen oder anderen Anekdote.

Text von Antje Efkes

Offizieller Inhalt von Uhldingen-Mühlhofen

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