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Verbundübergreifend pendeln? Easy mit den neuen bwtarif-Zeitkarten.

Pendler aufgepasst! Wohnen im einen Verkehrsverbund, arbeiten im anderen? Dafür gibt es ab sofort ein neues Ticket-Angebot in Baden-Württemberg: die bwtarif-Zeitkarten. Wie Pendler damit Geld sparen und wem das neue Angebot nützt? Tarifexpertin Elke Schmidt von der Baden-Württemberg-Tarif GmbH hat alle Antworten.

Mann vor Ticketautomat mit Fragezeichen.

Frau Schmidt, uff… noch ein weiteres Ticket. Verliert man da als Fahrgast nicht den Überblick?

Ganz im Gegenteil. Die neuen bwtarif-Zeitkarten sind dafür da, das Tarifsystem einfacher zu machen. Wir wissen, dass viele Pendlerinnen und Pendler verbundübergreifend fahren. Und dafür gab es bisher sozusagen nur die XS- und die XL-Lösung. Das machen wir jetzt individueller. So dass jeder nur das bezahlt, was er auch braucht.

Frau mit Tasche am Gleis mit Zug im Hintergrund.

Bisher gab es für Pendlerinnen und Pendler, die in mehreren Verbünden unterwegs sind, nur die XS- oder die XL-Lösung. Individueller sind die bwtarif-Zeitkarten.

Welche Möglichkeiten hatten Pendler denn bisher?

Viele Pendler nutzten bisher die DB-Zeitkarte. Das war sozusagen die XS-Lösung. Sie galt auf der Strecke zwischen einem definierten Start- und Zielbahnhof. Aber der Knackpunkt: Die Arbeitsstelle oder Wohnung ist vom Bahnhof ja nicht immer fußläufig erreichbar. Damit zusätzlich auch Busse, Trams und Stadtbahnen für den Arbeitsweg genutzt werden konnten, musste die DB-Zeitkarte mit zusätzlichen Tickets aus einem oder sogar zwei Verbünden kombiniert werden. Eine aufwendige Angelegenheit.

Die zweite Möglichkeit – die XL-Lösung – besteht auch weiterhin: Sich mehrere Zeitkarten für zwei oder mehr Verkehrsverbünde kaufen, also zum Beispiel Jahrestickets. Da zahlt man dann aber oft für Leistungen, die man gar nicht braucht. Denn jemand, der mit dem ÖPNV nur vom Zielbahnhof zur Arbeitsstelle fahren möchte, benötigt ja nicht den Nahverkehr für eine größere Zone. Viele Pendlerinnen und Pendler brauchen so viel Flexibilität gar nicht.

Fernseher in gelb mit gelbem Hintergrund.

Nur ein Ticket, einfach und günstig – mit den bwtarif-Zeitkarten ist pendeln so bequem wie ein Streaming-Abo.

Und was ist nun anders mit den neuen bwtarif-Zeitkarten?

Wie die bisherige DB-Zeitkarte – die es jetzt in Baden-Württemberg nicht mehr gibt – gilt die bwtarif-Zeitkarte individuell für eine bestimmte Strecke. Pendler zahlen also nur die Verbindung zwischen zwei Bahnhöfen, die sie tatsächlich auch nutzen. Das Neue: Im Vergleich zu früher kommen die meisten Pendlerinnen und Pendler damit spürbar günstiger weg. Mit unserem Preisrechner lässt sich einfach und schnell berechnen, ab wie vielen Fahrten sich eine bwtarif-Zeitkarte lohnt – gerne einfach mal ausprobieren: www.bwtarif.de/zeitkarten

Und dabei – das ist der zweite Vorteil – steckt in diesem günstigeren Ticket sogar mehr Leistung. In vielen Fällen ist die bwtarif-Zeitkarte eine All-in-One-Lösung. Reisende können damit nämlich nicht nur von Bahnhof zu Bahnhof fahren. Sondern für die „letzte Meile“ ins Büro oder nach Hause außerdem die Nahverkehrsmittel vor Ort nutzen. Diese Pendler brauchen für ihren Arbeitsweg also nur noch die eine Fahrkarte und müssen nicht wie bisher mehrere Tickets oder Pässe für die unterschiedlichen Verbünde kaufen. Ganz nach dem Motto: Ein Ziel, ein Ticket. Landesweit!

Visualisierung verschiedene Zonen.

Für die „letzte Meile“ ist gesorgt! Mit den bwtarif-Zeitkarten sind Bus, Tram und Stadtbahn inklusive – in einer bestimmten Zone rund um Start- oder Zielbahnhof herum.

Wann ist es denn die All-in-One-Lösung und wann nicht? Bringt mich die neue Zeitkarte nicht in jedem Fall bis vor die Bürotür?
Die enthaltene Nahverkehrsnutzung vor Ort bezieht sich auf ein bestimmtes Gebiet rund um den Start- und Zielbahnhof. Das ist je nach Zonenaufteilung in den Verbünden etwas unterschiedlich, wird aber immer auf der jeweiligen Zeitkarte aufgedruckt. Hier können Pendler bequem jederzeit auf Busse, Trams und Stadtbahnen umsteigen.

Und gibt es noch einen dritten Vorteil?

Ja! Mit diesem Ticket dürfen Pendlerinnen und Pendler jetzt an mehr Tagen kostenlos Personen mitnehmen als früher mit der DB-Zeitkarte. Das gilt für Samstage, Sonntage und gesetzliche Feiertage in Baden-Württemberg: Dann darf eine weitere erwachsene Person (ab 15 Jahren) im Geltungsbereich mitfahren und dazu noch drei eigene Kinder oder Enkelkinder (zwischen 6 und 14 Jahren).

Das heißt, wenn ich etwa täglich von Stuttgart nach Tübingen pendle, ist die bwtarif-Zeitkarte jetzt mein Must-have?
Das ist genau der Knackpunkt: Das kommt darauf an. Pendler können entscheiden, wie flexibel sie im Alltag sein wollen – und danach ihr Ticket auswählen.

Frau mit 2 Kidnern tragen am Bahnsteig eine Maske.

Noch mehr Mitfahrer: Mit der bwtarif-Zeitkarte steht dem Familienausflug am Wochenende nichts im Wege. Natürlich erst nach dem Lockdown.

Sagen wir, Heiko wohnt bei Pforzheim und arbeitet in Heilbronn. Der Familienvater kommt nach der Arbeit gerne schnell nach Hause, Freunde und Familie wohnen alle in der Nachbarschaft. Er braucht im Nahverkehr nicht viel Flexibilität, sondern möchte einfach nur von A nach B kommen. Dann macht für ihn die bwtarif-Zeitkarte sehr viel Sinn: Sie gilt speziell für die Strecke, die Heiko täglich fährt. Bus, Tram und U-Bahn am Start- und Zielort sind integriert, so dass er vom Bahnhof aus bequem ins Büro und auch nach Hause kommt – mit nur einem Ticket.

Annika, die den gleichen Arbeitsweg hat, pflegt einen anderen Lebensstil. Am Wochenende ist sie gerne in ganz Pforzheim unterwegs. Auch in Heilbronn hat sie viele Freunde, die sie oft besucht. Sie braucht mehr Flexibilität als Heiko. Dann macht es für sie mehr Sinn, zwei Verbundkarten – also zum Beispiel Monatskarten – zu kombinieren. Damit kann sie sich freier in zwei Verbünden bewegen. Das ist natürlich teurer, aber für ihre Bedürfnisse passender.

Magazin-Artikel veröffentlicht am 17.12.2020

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