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Narri Naro – auf zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

Tiefe Falten ziehen sich durch das Gesicht. Eine spitze Nase und dicke Brauen kommen hinzu, während ein einzelner Zahn aus dem Mund ragt – so sieht die Holzmaske der typischen Hexe aus der schwäbisch-alemannischen Fastnacht aus. Einen Beauty-Contest lässt sich mit dem Outfit sicher nicht gewinnen. Ausgelassen feiern und das Brauchtum im südwestdeutschen Raum zu zelebrieren bevor die Fastenzeit beginnt – dafür steht die Fastnacht. Doch was ist das Besondere daran, dass sie seit 2014 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO gehört? bwegt wirft einen Blick auf diese vielfältige Tradition, die Jung und Alt in den Fastnachts-Hochburgen begeistert.

Hästräger und Zünfte

Bunte Gewänder mit Fransen, Flicken oder Schellen bilden meist zusammen mit handbemalten Holzmasken das sogenannte Häs – das Kostüm für die Narren. Dieses Häs wird meistens ein Leben lang getragen und sogar an die nächste Generation vererbt, denn es ist der ganze Stolz seines Trägers. In der schwäbisch-alemannischen Fastnacht spielen traditionelle Figuren wie der Teufel, die Hexe oder der Narr eine wichtige Rolle. Einige Zünfte haben aber auch witzige, regionale Abwandlungen dieser Figuren kreiert. Der Hopfennarr aus Tettnang hat beispielsweise ein Häs, das mit grünen Dolden verziert ist. Diese Besonderheit spiegelt die Bedeutung des Hopfens als Anbaugebiet wider. Auch die Butterfasshexen aus Schwenningen erinnern mit ihren braunen Röcken und gelben Kopftüchern an eine lokale Geschichte. Darin geht es um eine Bäuerin, die Ärger mit ein paar Hexen hatte, die sich in ihrem Butterfass versteckt haben.

Personen in gleicher bunter Verkleidung auf Faschingsumzug.
Personen in grüner Hexenverkleidung auf Faschingsumzug.

Narrenrufe und Sprüche

Anstatt dem im rheinischen Karneval üblichen „Alaaf“ oder „Helau“ wird bei der schwäbisch-alemannischen Fastnacht mit ganz unterschiedlichen Rufen gegrüßt. Ob „Hu-Hu-Hu“ in Rottweil, „Ho Narro“ in Konstanz oder „Hella, Hella Gamundia“ in Schwäbisch Gmünd – jede Zunft und auch einzelne Figuren haben ihre typische Begrüßung. Auch die Narrensprüche sind so bunt wie die Fastnacht: So sagt man beispielsweise in Meersburg „Schloimig, schloimig, schloimig isch der Schnegg Und wenn der Schnegg nit schloimig isch, na kommt se ned vom Flegg“ und am Fastnachtsdienstag in Oberndorf am Neckar „Oh jerom, oh jerom, dia Fasnet hät a Loch“.

Fastnachtskrapfen in Theke bei Bäcker.

© Leon Ephraïm on Unsplash

Traditionelle Umzüge

Die traditionellen Fastnachtsumzüge sind schließlich das Highlight der fünften Jahreszeit. Dabei dürfen natürlich auch leckere Fastnachtskrapfen oder -küchle nicht fehlen, die frisch gebacken und mit Marmelade gefüllt nicht nur Kindern schmecken.

Wer sich nicht nur zur fünften Jahreszeit  mit dem Brauchtum der schwäbisch-alemannischen Fastnacht beschäftigen möchte, für den lohnt sich das ganze Jahr über der Besuch im Fastnachtsmuseum Narrenschopf in Bad Dürrheim.

Von Stuttgart kann man mit dem bwegt-Zug nach Tuttlingen fahren, von dort geht es mit dem Regionalexpress nach Donaueschingen und dann mit dem Bus weiter nach Bad Dürrheim. Dank des neuen bwtarif ist das mit sogar nur einem einzigen Ticket möglich.

Ihre individuelle Anreise mit dem ÖPNV zu den Umzügen und zum Museum können Närrinnen und Narren einfach und schnell mit unserer elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) zusammenstellen.

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Magazin-Artikel veröffentlicht am 19.02.2019